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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Frage«, Shawn nippte nachdenklich an seinem Bier, »wie wir Informationen über das Projekt bekommen, ohne selbst allzu viel zu verraten.«
    »Darum wird Dad sich sicher kümmern.«
    »Was uns nicht daran hindert, hier ebenfalls etwas zu tun. In unserer glücklichen kleinen Familie gibt es einen cleveren Geschäftsmann« – Shawn gestikulierte in Richtung seines Bruders – »und« – er zeigte Richtung Decke – »zwei wunderbare Frauen. Die eine verbirgt hinter ihrem charmanten, doch zurückhaltenden Wesen ein mehr als nur funktionstüchtiges Hirn, und die andere wickelt mit ihrer Schönheit und ihrer Flirtbereitschaft die Männer um den Finger, ehe sie merken, dass sie alles andere als ein Dummchen ist.«
    Aidan nickte langsam mit dem Kopf. »Sprich weiter.«
    »Und dann gibt es noch mich, den kleinen Bruder ohne jeden Sinn fürs Geschäft. Den freundlichen Träumer, dem Geld völlig egal ist.«
    »Tja, du bist durchaus freundlich, und du bist ein Träumer, aber du hast einen ebenso ausgeprägten Geschäftssinn wie ich selbst.«
    »Das nicht, aber genug, um mich nicht übers Ohr hauen zu lassen. Und ich bin schlau genug zu wissen, dass sich dieser Finkle auf dich konzentrieren wird. Und während er das tut, können wir anderen unsere jeweiligen Fähigkeiten nutzen, um ihn unauffällig auszuhorchen. Ich denke,
auf diese Weise werden wir alles herausfinden, was wir wissen müssen. Anschließend kannst du den Vertrag abschließen, Aidan. Und das Gallagher’s wird der beste Pub im ganzen Land.«
    Aidan lehnte sich zurück und sah seinen Bruder ernst an. »Ist es das, was du willst?«
    »Es ist das, was du willst.«
    »Danach habe ich dich nicht gefragt.« Ehe Shawn einen weiteren Zug aus seiner Flasche nehmen konnte, umfasste Aidan derart hart sein Handgelenk, dass er fragend den Kopf auf die Seite legte. »Ist es das, was du willst?«
    »Das Gallagher’s gehört uns«, kam Shawns simple Antwort. »Also sollten wir zusehen, dass die Sache ein Erfolg wird.«
    Nach einem Augenblick erhob sich Aidan von seinem Platz und ging rastlos durch die Küche. »Ich hätte nie gedacht, dass du auf Dauer überhaupt hier bleiben würdest.«
    »Wo sollte ich denn hingehen? Weshalb sollte ich fortwollen?«
    »Ich dachte immer, irgendwann käme der Tag, an dem du wüsstest, was du mit deiner Musik anfangen willst, und dann würdest du gehen, um deine Pläne zu realisieren.«
    »Ich mache genau das, was ich will. Meine Musik macht mir ganz einfach Spaß. Was sollte ich darüber hinaus mit ihr anfangen?«
    »Warum hast du nie versucht, sie zu verkaufen? Warum bist du nie nach Dublin, London oder New York gegangen, um sie dort in den Pubs zu spielen?«
    »Meine Musik ist einfach noch nicht so weit, dass ich sie verkaufen könnte.« Es war eine Ausrede, aber sie war alles, was er hatte. Nun, zumindest den zweiten Grund konnte er völlig ehrlich nennen. »Und außerdem habe ich
kein Verlangen, nach Dublin, London oder New York zu gehen, um dort mit meiner Musik mein Leben zu bestreiten. Das hier ist mein Zuhause. Mein Herz hängt hier an diesem Ort.«
    Er lehnte sich zurück. »Anders als du oder Darcy oder Ma und Dad hatte ich noch niemals das Bedürfnis, die Welt kennen zu lernen. Ich will morgens aufwachen, Dinge sehen, die mir vertraut sind, und Geräusche hören, die ich kenne. Weißt du, es ist mir einfach ein Bedürfnis, die Namen der Menschen zu kennen, von denen ich umgeben bin, und dort, wo ich lebe, heimisch zu sein.«
    »Du bist der Beste von uns allen«, erklärte Aidan mit ruhiger Stimme, worauf Shawn vor Verlegenheit und Überraschung leise lachte.
    »Das ist ein wirklich netter Satz.«
    »Ich meine es ernst. Du liebst dieses Land, dieses Meer und diese Luft von ganzem Herzen. Du liebst diese Umgebung und begegnest ihr mit dem gebührenden Respekt. Ich konnte das erst, nachdem ich durch die Welt gereist war und alles Mögliche gesehen hatte. Und als ich damals fortging, Shawn, hatte ich nicht die Absicht, noch einmal zurückzukommen und für immer zu bleiben.«
    »Aber trotzdem hast du es getan.«
    »Weil mir klar wurde, was du schon immer wusstest. Nämlich, dass das hier unsere Heimat ist. Ginge es nicht nach dem Geburtsrecht, sondern nach dem Herzen, müsstest du der Chef des Pubs sein.«
    »Dann könnten wir innerhalb eines Jahres zumachen. Nein danke.«
    »Das ist nicht wahr. Auch wenn ich dir die gebührende Anerkennung ganz offensichtlich nicht immer habe zuteil werden lassen. Ich möchte, dass du meine

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