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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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und schob sanft ihre Hand fort, als sei sie ein Welpe, der allzu übermütig an ihm hochgesprungen war. Brav, Mädchen. »Aber da ich ständig irgendwas vergesse, findet er es sicher nicht weiter überraschend, dass ich mal wieder zu spät komme.«
    »Tja, wenn du sowieso zu spät kommst …« Sie bedachte ihn mit einem Blick, den selbst ein geistesabwesender Feigling wie er als einladend erkannte.
    »Sicher sucht er mich bereits.« Dieses Mal tätschelte er sie wie ein Kleinkind auf den Kopf und sah an ihrem Schmollmund, dass sie anscheinend endlich die Bedeutung der Geste begriff. »Ich komme sicher bald einmal zum Tee. Bis dahin grüß bitte deine Familie von mir.«
    Nach zwanzig Schritten atmete er auf. Was um Himmels willen, fragte er sich, war plötzlich mit den O’Toole-Mädchen los? Statt weiter gemütlich spazieren zu gehen, vielleicht eine Tasse Tee in einer anheimelnden Küche serviert zu bekommen und anschließend in Ruhe zu Hause an seiner Musik herumzuwerkeln, müsste er nun anstandshalber
hinunter ins Dorf und sehen, ob Aidan etwas für ihn zu tun hatte.
     
    »Was machst du denn hier?«, wollte der Bruder von ihm wissen.
    »Das ist eine lange und komplizierte Geschichte.« Shawn blickte sich, als er eintrat, vorsichtig nach allen Seiten um. »Ist Jude auch da?«
    »Sie ist mit Darcy oben. Unsere Schwester hat offenbar einige Schwierigkeiten zu entscheiden, was sie tragen soll, um diesen Kerl aus Dublin, mit dem sie ausgeht, vollends um den Verstand zu bringen.«
    »Dann sind die beiden sicher noch eine Zeit lang beschäftigt. Gut. Im Augenblick habe ich einfach genug von den Weibern«, erklärte er, als Aidan ihn fragend anblickte. »Na, mein Guter?«, fuhr Shawn fort, ging in die Hocke und kraulte Finn den Kopf. »Jedes Mal, wenn ich ihn sehe, ist er ein Stückchen größer.«
    »Allerdings, aber trotzdem ist er gutmütig wie eh und je, nicht wahr, mein Freund?«
    Finn bedachte Aidan mit einem glückseligen Blick und wedelte derart begeistert mit dem Schwanz, dass er abwechselnd gegen Shawns Knie und das neben der Tür stehende Tischchen trommelte. »Wenn er so weiterwächst, reißt er sicher bald die Lampen von den Tischen, wenn er mit seinem Schwanz herumpeitscht. Hättest du vielleicht ein Bier?«
    »Sogar zwei, eins für dich und eins für mich. Aber da du gerade davon redest«, fuhr Aidan auf dem Weg in Richtung Küche fort. »Dir werden die Frauen sicher immer Kopfzerbrechen machen. Mit deinem hübschen Gesicht ziehst du sie einfach magisch an.«
    Grinsend setzte Shawn sich an den Tisch, während Aidan
zwei Flaschen Harp aus dem Kühlschrank holte und für sie beide öffnete. Geistesabwesend tätschelte er Finn den Schädel, als der unter die Tischkante krachte. »Wenn ich mich recht entsinne, hast du früher ebenfalls den Frauen reihenweise die Köpfe verdreht. Und dabei bist du nicht halb so attraktiv wie ich.«
    »Dafür bin ich schlauer.« Grinsend reichte Aidan seinem Bruder eine Flasche. »Ich habe einfach so lange herumprobiert, bis ich am Ende die Beste bekam.«
    »Da kann ich dir nicht widersprechen.« Sie stießen miteinander an, und Shawn nahm einen großen Schluck. »Tja, eigentlich bin ich nicht gekommen, um über Frauen zu reden, sondern um vor ihnen zu flüchten.«
    »Dann reden wir doch einfach über das Geschäft.« Aidan holt eine Tüte Chips und legte sie zwischen sie beide auf den Tisch. »Dad hat heute Morgen bei mir angerufen. Er und Ma lassen dich herzlich grüßen. Eigentlich wollte er sich bei dir auch noch melden.«
    »Ich war spazieren. Wahrscheinlich hat er es währenddessen im Cottage versucht.«
    »Nun, er hat gesagt, dass er nächste Woche nach New York fliegt, um diesen Magee zu treffen. Er will sich den Mann erst einmal ansehen, bevor wir irgendwelche Geschäfte mit ihm machen.«
    »Niemand kann Menschen besser und schneller beurteilen als Dad.«
    »Genau. Und in der Zwischenzeit schickt dieser Magee seinen Mann hierher, um seinerseits ein wenig Maß zu nehmen. Sein Name ist Finkle, und er hat bereits ein Zimmer im Cliff Hotel gebucht. Dad und ich sind uns darüber einig, dass wir erst dann mit diesem Finkle über Geld reden werden, wenn wir uns ein Bild von Magee gemacht haben.«

    »Du und Dad kennt euch mit diesen Dingen sicherlich am besten aus. Nur …«
    »Nur?«
    »Mir scheint, dass es auch darum geht herauszufinden, was für uns bei der Sache rausspringt. Was das Geld betrifft, aber auch in Bezug auf unseren Pub.«
    »Ja, sicher.«
    »Also ist die

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