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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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hinter diesem Fenster zugebracht? Und das alles wegen eines Mannes.
    »Warum geben wir uns überhaupt mit ihnen ab, Gwen? Warum lassen wir uns derart von ihnen beeinflussen? Im Grunde gehen sie einem doch furchtbar auf die Nerven.«
    Sein Herz ist in seiner Musik. Brenna hörte die Worte, als flüstere jemand sie ihr direkt ins Ohr. Ebenso wie du. Also hör gut hin.
    Sie kniff erschreckt die Augen zu. »Nein, nein, ich bin mit ihm fertig. Ich verschwende nicht länger meine Zeit und meine Gedanken auf diesen widerlichen Kerl. Das habe ich bereits viel zu lange getan.«
    Zornig legte sie einen Gang ein und fuhr endgültig nach Hause.
     
    Er wusste, dass sie arbeitete, denn er hatte es überprüft. Mick O’Toole hatte oben im Cliff Hotel zu tun, und Jude war einkaufen gegangen.
    Auf der Treppe hörte er bereits das Hämmern. Was hieß, dass sie bewaffnet war. Nun, dieses Risiko müsste er eben eingehen.
    Er hatte den Großteil der Nacht mit Grübeln zugebracht  – das wurde ihm allmählich zur Gewohnheit und kostete ihn jede Menge Schlaf. Am Ende war er zu dem Schluss gekommen, das Jude Recht hatte. Es war an der Zeit, dass er einen Schritt machte. Und das geplante Gespräch würde ihm zeigen, in welche Richtung er am besten gehen sollte.
    Das Hämmern kam, wie er merkte, aus dem neuen Kleiderschrank des Babys. Spontan schloss er die Zimmertür, drehte den Schlüssel herum und steckte ihn in seine Tasche. Auf diese Weise könnte sie ihm zumindest nicht vor Ende seiner Rede davonlaufen.
    Gefasst auf die Explosion, die sein Erscheinen unweigerlich hervorrufen würde, ging er in Richtung Schrank.
    »Jude? Bist du schon wieder zurück? Sieh dir mal die Regale an und sag mir, ob sie dir gefallen.« Sie stand auf der drittobersten Stufe ihrer Leiter, blickte über die Schulter und entdeckte Shawn.
    Er wartete, doch statt ihn zu beschimpfen, blickte sie reglos durch ihn hindurch und machte sich dann wieder an die Arbeit.
    Dies war in der Tat ein wirklich schlechtes Zeichen.
    »Ich möchte mit dir reden«, setzte er vorsichtig an.
    »Ich bin bei der Arbeit. Ich habe keine Zeit zum Plaudern.«
    »Ich muss mit dir reden.« Er trat einen Schritt nach vorn und legte eine Hand auf ihre Hüfte. Es erforderte viel Mut,
dass er keinen Satz nach hinten machte, als sie mit einem bösen Blick in seine Richtung erneut nach ihrem Hammer griff. »Würdest du das Ding bitte kurz weglegen?«
    »Nein.«
    Zwar war er kein Feigling, doch war er auch nicht dumm, also nahm er ihr mit einer raschen Bewegung den Hammer aus der Hand. »Eine Beule in der Größe eines Golfballs genügt mir vollkommen. Brenna, ich möchte nur kurz mit dir reden.«
    »Ich habe dir nichts zu sagen, Shawn, und da ich die Freundschaft nicht gefährden will, die uns ein Leben lang verbunden hat, bitte ich dich darum, mich im Augenblick einfach in Ruhe zu lassen.«
    Dies war ebenfalls ein schlechtes Zeichen, dachte er, und leise Panik stieg in ihm auf. »Ich möchte mich bei dir entschuldigen.«
    Sie kehrte ihm den Rücken zu und griff nach ihrem Maßband.
    Die Frau trieb einen in den Wahnsinn, war alles, was Shawn denken konnte, als er sie um die Hüfte fasste und entschieden von der Leiter zog. Sie drehte sich zornig zu ihm um, und obgleich er auf den Hieb gefasst war, wich er ihm nicht aus. Nicht, nachdem er die Tränen in ihren Augen hatte blitzen sehen.
    »Tut mir Leid.« Inzwischen bekam er vor lauter Panik nur noch mühsam Luft. »Bitte weine nicht. Das halte ich nicht aus.«
    »Ich weine ja gar nicht.« Eher würde sie sich von ihren Tränen die Augen ausbrennen lassen, als zu erlauben, dass auch nur eine von ihnen in seiner Gegenwart über ihre Wange kullerte. »Ich habe dich darum gebeten, mich in Ruhe zu lassen. Da du dazu anscheinend nicht bereit bist, gehe eben ich.«

    Sie hastete Richtung Tür, drehte den Knauf und wirbelte entsetzt zu ihm herum. »Du hast abgeschlossen! Bist du inzwischen vollkommen wahnsinnig geworden?«
    »Ich kenne dich – also wusste ich auch, dass du mich freiwillig sicher nicht anhören würdest. Aber jetzt bist du dazu gezwungen.«
    Er sah, dass sie in Richtung ihres Werkzeugkoffers blickte und stellte sich vor, wie sie überlegte, welche der darin versteckten Waffen sie als Nächste benutzen könnte. Auch wenn seine Entschuldigung von Herzen kam, würde er sich aus lauter Reue bestimmt nicht von ihr in Stücke hacken lassen, also schob er sich eilig zwischen Brenna und die verführerische Kiste.
    »Du sagst, dass du unsere

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