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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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einer überdimensionalen Tür.« Eilig zeichnete sie sämtliche Linien und Winkel auf das Blatt. »Und dann baut ihr einen Durchgang, durch den die Leute vom Pub ins Theater und zurück können. Den Durchgang gestaltet ihr möglichst ähnlich wie den Pub. Dasselbe Holz, derselbe Boden, damit ihr einen – wie soll ich sagen? – symmetrischen Übergang ins Foyer des Theaters bekommt. Noch besser wäre es natürlich, wenn der Durchgang sich in Richtung Pub verbreitern würde, sodass das Foyer ein Teil des Pubs wird, denn anders herum würde der Pub Teil des Foyers.«
    Sie nickte, hob den Kopf. Und kniff die Augen zusammen. »Kannst du mir mal sagen, warum du so grinst?«
    »Es ist immer wieder lehrreich, dir bei der Arbeit zuzusehen.«
    »Wenn es nach mir geht, kannst du mir in Zukunft monatelang bei der Arbeit zusehen, und Dad kann jeden Mittag zum Essen hierher in den Pub kommen. Apropos Arbeit, jetzt muss ich aber los.«
    »Kannst du deine Mittagspause nicht ein bisschen ausdehnen?« Ehe sie sich zum Gehen wenden konnte, nahm er ihre Hand.
    »Ich nehme an, das könnte ich. Es wird sicher nicht allzu
lange dauern, dich aus deinen Kleidern zu schälen und die Sache endlich hinter mich zu bringen.«
    »Ich hatte eher etwas anderes im Sinn. Was dein Anliegen betrifft, habe ich, wenn es so weit ist, lieber jede Menge Zeit.« Er hob ihre Hand an seine Lippen und strich sanft über ihre Knöchel. »Komm mit mir runter an den Strand.«
    Typisch, dass er daran dachte, mitten im Winter zusammen mit ihr an den windumtosten Strand zu gehen. »Hol mich einfach bei Jude ab. Wenn du so viel Zeit hast, habe ich sie auch.«
    »Dann komm und gib mir zum Abschied einen Kuss.«
    Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen, beugte sich nach vorn und küsste ihn zärtlich auf die Lippen, als plötzlich die Küchentür aufging.
    »Dieser Finkle meint, er könnte noch einen zweiten Teller Suppe und –« Beim Anblick ihrer besten Freundin, die ihren Bruder küsste, blieb Darcy wie vom Donner gerührt mitten in der Küche stehen. »Himmel, was hat das zu bedeuten?«
    »Nichts anderes als das, was du gesehen hast. Du bist noch nicht fertig«, sagte Shawn zu Brenna und wollte sie, nachdem sie vor Schreck mindestens dreißig Zentimeter zurückgesprungen war, wieder an seine Brust ziehen.
    »Doch. Und jetzt muss ich zurück an meine Arbeit.« Eilig flüchtete Brenna durch die Hintertür hinaus.
    »Du sagst, der Typ will noch einen Teller Suppe?« Lässig schlenderte Shawn in Richtung Herd.
    »Shawn, du hast gerade Brenna geküsst.«
    »Genau, obwohl ich kaum angefangen hatte, als du plötzlich hereingeschossen kamst und sie verschreckt hast.«
    »Was hast du dir dabei gedacht?«

    Er sah sie verwundert an. »Ich war mir sicher, dass unsere Mutter dir diese Dinge ausführlich erklärt hat, aber falls du ein bisschen Nachhilfe zu diesem Thema brauchst, werde ich mein Möglichstes tun, um dir zu helfen.«
    »Mach dich nicht über mich lustig.« Aber sie war derart verblüfft, dass sie den Zorn vermissen ließ, der ihnen beiden für gewöhnlich amüsante Gefechte bescherte. »Sie ist beinahe so etwas wie eine Schwester für mich, und ich lasse nicht zu, dass du sie derart auf den Arm nimmst.«
    Er gab Suppe in eine dicke, große Schale. »Vielleicht solltest du erst ein paar Worte mit ihr wechseln, bevor du mich attackierst.«
    »Bilde dir ja nicht ein, das würde ich nicht tun.« Sie schnappte sich die Schale. »Ich weiß, was für ein Spiel du mit den Frauen treibst, Shawn Gallagher.«
    Er legte den Kopf auf die Seite. »Ach ja?«
    »Ach, ja«, erklärte sie mit ihrer dunkelsten, bedrohlichsten Stimme, warf den Kopf nach hinten und stapfte aus dem Raum.
     
    Sofort, nachdem sie Finkle seine Suppe serviert und ihm lange genug geschmeichelt hatte, um ihn abermals erröten zu lassen, erklärte Darcy Aidan, sie mache eine kurze Pause. Und war bereits zur Tür hinaus, ehe der antworten konnte.
    In ihrer Eile vergaß sie, ihre Schürze abzulegen oder die Jacke anzuziehen, sodass ihr Trinkgeld fröhlich in der Tasche klimperte, als sie in Richtung ihres Elternhauses rannte.
    Vollkommen außer Atem und mit rosigen Wangen stürzte sie schließlich durch die Tür und hastete schnurstracks die Treppe in Richtung Kinderzimmer hinauf, wo Brenna den frisch geschliffenen Fußboden lackierte.

    »Ich will wissen, was los ist.«
    »Nun, ich versiegele den Boden. Es dauert ein, zwei Tage, bis das Zeug trocken ist. Dann kommt die zweite Lackschicht und dann ist alles

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