Nachtflamme: Roman (German Edition)
den Gürtel zu Boden fallen, schob ihm das Jackett von den Schultern und ließ auch das fallen. »Fang sofort damit an.«
»Du bist für eine Sekretärin ganz schön gebieterisch.«
»Büroleiterin.«
»Oder so.« Er knabberte an ihrer Unterlippe. »Das gefällt mir.«
»Dann wirst du das hier bestimmt lieben. Sie drückte ihn auf seinen Schreibtischstuhl und bedeutete ihm, sitzen zu bleiben. Dann zog sie ihr Höschen aus, wobei sie ihn unverwandt ansah.
»Oh, Mann.«
Sie warf das Höschen beiseite und setzte sich auf seinen Schoß. Er hatte eigentlich an die Couch gedacht, oder vielleicht auch an den Fußboden, aber im Moment kam ihm der Stuhl perfekt vor. Er öffnete ihre Bluse und drückte seinen Mund über ihre spitzenbesetzte Brust. Sie wollte nicht langsam verführt werden, sie wollte es schnell und heiß.
»Ich wollte das schon, als du hereinkamst.« Sie fummelte an seinem Reißverschluss herum.
Sie keuchte, als er in sie eindrang. Während er in sie hineinstieß, bedeckte sie seinen Hals und sein Gesicht mit Küssen.
Er ließ sich von ihrer Gier, ihrer Heftigkeit anstecken und ließ sich nehmen. Als er kam, war er wie benommen vom rasenden Tempo seines Körpers. Sie umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und ritt ihn so lange, bis auch sie den Höhepunkt erreicht hatte.
Er blieb sitzen, als sie schließlich aufstand und ihr Höschen wieder anziehen wollte.
»Warte, ich glaube, das gehört jetzt mir.«
Sie lachte nur, aber er erhob sich und riss es ihr aus der Hand.
»Gib es mir sofort wieder. Ich kann doch nicht ohne …«
»Doch, du kannst, und ich bin der Einzige, der es weiß. Es macht mich jetzt schon verrückt. Komm mit nach oben, ich muss aus diesem Anzug heraus und mir etwas anderes anziehen. Danach fahre ich dich nach Hause.«
»Ich warte lieber hier. Wenn ich mit nach oben gehe, zerrst du mich bloß wieder ins Bett. Fox, ich brauche das Höschen. Es passt zum BH.«
Er lächelte nur und ging hinaus. Den Büstenhalter würde er auch noch ergattern. Und dann würde er beides in Plexiglas gießen lassen.
Alle guten Dinge sind einmal vorbei, dachte Fox, als sie die nächsten Stunden am zweiten Tagebuch arbeiteten und jedes Wort von Ann auf eine geheime Bedeutung hin drehten und wendeten. Gages Forderung, schneller voranzugehen, wurde abgelehnt.
»Wir müssen die Tatsache beachten, dass sie den Mann verloren hat, den sie liebt, ein traumatisches Ereignis«, erklärte Cybil. »Sie steht kurz vor der Geburt von Drillingen. Und wenn das nicht ebenfalls ein traumatisches Ereignis ist, weiß ich es nicht. Das Tagebuch ist ihr Zufluchtsort. Damit beruhigt und stabilisiert sie sich.«
»Und noch etwas«, warf Layla ein. »Ich glaube, sie schreibt über Nähen, Kochen und über die Hitze, weil sie Distanz braucht. Sie schreibt nicht über Giles, über das, was vorgefallen ist, sondern für sie zählt nur der Augenblick.«
Sie blickte Fox an, und er nickte.
»Daran habe ich auch schon gedacht. Es geht um das, was sie nicht schreibt. Jeder Tag kostet sie Kraft. Sie füllt die Tage mit Routine, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ihre Gedanken nicht um die Vergangenheit oder Zukunft kreisen. Sie wollte, dass wir die Tagebücher finden, obwohl in diesem hier außer alltäglichen Dingen nichts Wichtiges zu stehen scheint. Meiner Meinung nach sagt sie damit, dass das Leben trotz des großen Verlusts, trotz des schrecklichen Ereignisses weitergeht. Dass es wichtig ist, seinen täglichen Geschäften nachzugehen und sein Leben zu leben. Tun wir das nicht auch immer wieder sieben Jahre lang? Wir leben, nur das zählt.«
»Und was will uns das sagen?«, fragte Gage.
»Dass ein Teil des Prozesses darin besteht, einfach zu leben und Twisse den Stinkefinger zu zeigen. Jeden Tag. Ob er es wohl weiß? Ich glaube schon, und ich glaube, es zerreißt ihn, dass wir jeden Morgen aufstehen und unser Leben leben.«
»Das gefällt mir.« Quinn tippte sich mit dem Finger an die Lippe. »Vielleicht verringert es sogar seine Macht. Er nährt sich doch von gewalttätigen Emotionen und Akten. Wenn er kann, erschafft er sie und nährt sich davon. Müsste dann das Gegenteil nicht auch zutreffen? Dass ganz gewöhnliche Emotionen und liebevolle Akte ihn hungrig machen?«
»Die Tanzveranstaltung.« Layla richtete sich im Sessel auf. »Das war ganz normal, fröhlich und glücklich. Und er hat es ruiniert.«
»Und vorher im Restaurant im Hotel. Da wollte er uns sicher Angst einjagen«, sagte Quinn zu Layla.
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