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Nachtflamme: Roman (German Edition)

Nachtflamme: Roman (German Edition)

Titel: Nachtflamme: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Aber Zeit und Ort können schon eine Rolle spielen. Im Hotel hat auch ein junges Pärchen bei Kerzenlicht und Wein gesessen, das gefeiert und geflirtet hat.«
    »Was machst du, wenn eine Biene dich sticht?«, fragte Cybil. »Du schlägst danach. Vielleicht stechen wir ihn ja. Wir schauen uns die bekannten Zwischenfälle einfach mal genauer an. Mir fällt noch etwas ein: Wenn man etwas aufschreibt, bekommt es Macht, vor allem Namen. Möglicherweise wollte oder musste sie einfach eine Weile warten, bis sie sich sicherer fühlte.«
    »Wir haben die Worte aufgeschrieben«, murmelte Cal. »Wir haben die Worte, die wir in der Nacht am Stein zum Blutsbruderritual gesprochen haben, aufgeschrieben.«
    »Dadurch bekamen sie Macht«, stimmte Quinn zu. »Schreiben, das ist auch eine Antwort. Wir schreiben alles auf. Das gibt ihm zwar mehr Macht – es bringt ihn immer früher -, aber es sticht ihn auch mehr.«
    »Wenn wir wissen, was wir zu tun haben, wenn wir glauben zu wissen, was getan werden muss«, fuhr Fox fort, »dann müssen wir es aufschreiben. Wie Ann es tat, wie wir es damals getan haben.«
    »Und bei Neumond mit Blut unterschreiben.«
    Cybil warf Gage einen amüsierten Blick zu. »Das würde mich nicht wundern.«
    Gage stand auf und ging in die Küche, um sich noch einen Kaffee zu holen. Außerdem wollte er ein paar Minuten allein sein, ohne dieses ständige Geschnatter. So wie er es sah, wurde zum jetzigen Zeitpunkt immer nur geredet und nicht gehandelt. Er war ein geduldiger Mann, aber langsam juckte es ihn in den Fingern.
    Als Cybil hereinkam, ignorierte er sie, was nicht ganz einfach war. Sie war nicht leicht zu übersehen, aber er hatte daran gearbeitet.
    »Wenn man bloß gereizt und negativ reagiert, bringt das nicht besonders viel.«
    Gage lehnte sich an die Küchentheke. »Deshalb bin ich gegangen.«
    Cybil überlegte kurz und entschied sich für Wein. »Du bist auch ein bisschen gelangweilt. Aber die Diskussion war vorbei, als du rausgegangen bist.« Sie lehnte sich neben ihn an die Theke. »Für Menschen wie dich und mich ist es schwerer.«
    »Dich und mich?«
    »Wir leiden darunter, weil wir manchmal zu sehen bekommen, was passieren wird. Woher sollen wir wissen, was wir tun sollen oder ob wir überhaupt etwas tun sollten. Vielleicht wird es ja nur schlimmer, wenn wir etwas tun.«
    »Alles ist ein Risiko. Das macht mir keine Sorgen.«
    »Aber es ärgert dich.« Sie trank einen Schluck. »Im Moment ärgerst du dich über die Form, die die Dinge annehmen.«
    »Was für eine Form nehmen sie an?«
    »Unsere kleine Gruppe ist in Paare zerfallen. Q und Cal, Layla und Fox. Bleiben nur noch wir beide. Deshalb ärgerst du dich, und ich kann es dir nicht verübeln. Falls es dich interessiert, mir gefällt die Vorstellung auch nicht, dass die Hand des Schicksals uns wie Schachfiguren aufeinander zuschiebt.«
    »Schach ist Fox’ Spiel.«
    Sie holte tief Luft. »Na ja, uns in die gleiche Hand mischt.«
    Anerkennend zog er die Brauen hoch. »Deshalb kann man ja ablegen. Das soll keine Beleidigung sein.«
    »Das habe ich auch nicht so aufgefasst.«
    »Du bist einfach nicht mein Typ.«
    Wenn sie so lächelte wie jetzt, dann hörte jeder Mann die Sirenen singen. »Glaub mir, wenn ich es auf dich abgesehen hätte, dann hättest du keinen anderen Typ. Aber das steht hier nicht zur Debatte. Ich bin dir in die Küche gefolgt, um dir eine Art Handel vorzuschlagen.«
    »Wie soll er aussehen?«
    »Du und ich, wir arbeiten zusammen und kämpfen auch zusammen, wenn es dazu kommt. Wir verbinden unsere Talente, wenn und falls es nötig ist. Ich werde dich nicht verführen oder so tun, als ob du mich verführen würdest.«
    »Du würdest nie so tun.«
    »Dann sind wir uns ja einig. Du bist hier, weil du deine Freunde liebst und absolut loyal ihnen gegenüber bist, obwohl du diesen Ort und die Leute hier nicht so gut findest. Ich respektiere das, Gage, und ich verstehe es. Auch ich liebe meine Freunde und bin ihnen gegenüber loyal. Deshalb bin ich hier.«
    Sie trank einen Schluck Wein. »Diese Stadt sagt mir nichts, aber an den Leuten nebenan liegt mir etwas. Ich werde für sie alles tun, was nötig ist. Und du auch.«
    »Also abgemacht?«
    Er stieß sich von der Theke ab und stellte sich dicht vor sie. Sie roch nach weiblichen Geheimnissen, dachte er. »Glaubst du, wir kommen auf der anderen Seite heraus, werfen Konfetti und lassen Champagnerkorken knallen?«
    »Sie tun es. Das reicht mir fast schon. Der Rest ist

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