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Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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daß diese Demonstration vor allem fürs Fernsehen stattfindet. Sie wollten die Verhaftungen, und ich habe zugestimmt, weil ich vor allem keine Überraschungen will. Ich habe diese Sache unter Kontrolle, und Sie bekommen Ihre Publicity. Und jetzt erzählen Sie mir, daß ein amerikanischer Senator verhaftet werden wird? Legen Sie’s darauf an, mich in möglichst große Schwierigkeiten zu bringen?«
    »General, Sie können ihn behandeln wie uns alle… wie mich«, versicherte sie ihm.
    Palcikas hatte das Podium verlassen, um seine Offiziere zu warnen, und war eben hinter den Soldaten zum Haupttor unterwegs, als Major Kolginow im Laufschritt herankam. »Alexei, es gibt eine kleine Programmänderung«, sagte Palcikas.
    »Richtig, Dominikas«, bestätigte Kolginow. »Ich habe eben eine Meldung aus Salunianiai erhalten.« Salunianiai war der größte litauische Grenzübergang nach Weißrußland, »Vier Kampfhubschrauber haben die Grenze nach Westen überflogen.«
    »Was?« fragte Palcikas entgeistert.
    »Und nicht nur das«, fuhr der Major fort, »sie stehen auch in Funkverbindung mit den Sicherheitskräften im Fisikus-Institut. Die Kampfhubschrauber sind in Weißrußland auf einem Übungsflug gewesen, als jemand aus dem Institut gemeldet hat, es werde von bewaffneten Eindringlingen gestürmt. Die Maschinen haben den Notruf bestätigt und befinden sich auf dem Flug hierher.«
    »Wer hat diesen Notruf aus dem Fisikus abgesetzt?«
    »Soviel ich weiß, stammt er von Oberst Kortyschkow«, antwortete Kolginow. »Er hat gemeldet, Gabowitsch sei bei einem Schußwechsel verwundet worden.«
    »Kortyschkow muß verrückt geworden sein!« brüllte Palcikas los.
    »Damit stiftet er erst recht Unruhen an – und zu den Gästen gehört ein amerikanischer Politiker, der sich verhaften lassen will.«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Nein, leider nicht. Alarmieren Sie die Gruppenführer, Sie sollen die Menge unauffällig vom Zaun zurückdrängen. Mindestens über die Straße zurück, am besten auf den Bahnhofsparkplatz. Ich gehe zurück und informiere Anna Kulikauskas. Sie steht in Funkverbindung mit den übrigen Organisatoren.«
    Die Menge war größer und unruhiger geworden, als Palcikas sich seinen Weg zurück zum Podium bahnte. Aber die Reden waren vorbei, und die ausländischen Gäste hatten das Podium verlassen und befanden sich auf der zum Haupttor des Reaktorgeländes führenden Straße.
    Anna Kulikauskas, die den amerikanischen Senator begleitete, sah Palcikas, der von Vertunins Leibwächtern aufgehalten wurde, und drängte sich zu ihm vor. „Was machen Sie hier, General? Sie sollten doch nicht dabeisein, wenn die Verhaftungen vorgenommen werden.«
    »Ich bin gekommen, um Sie zu warnen«, sagte Palcikas.
    »Wovor?«
    »Im Fisikus hat jemand einen Notruf abgesetzt«, erklärte ihr Palcikas.
    Die Botschafter und der amerikanische Senator schüttelten zahlreiche Hände, waren rasch in Richtung Haupttor unterwegs und winkten den OMON-Posten zu. Sie merkten nicht, daß die Wachposten ihre Waffen schußbereit hielten.
    »Anna, jemand aus dem Institut hat behauptet, es werde von bewaffneten Eindringlingen gestürmt. Das ist lächerlich, aber trotzdem sind vier Kampfhubschrauber hierher unterwegs.«
    »Kampfhubschrauber? Aus Litauen?«
    »Nein! Ich weiß nicht, woher sie kommen – entweder aus der GUS oder aus Weißrußland. Jedenfalls müssen wir die Menge vom Tor zurückdrängen, bevor…«
    Aber dafür war es schon zu spät, Anna drehte sich um und beobachtete die Menge, während das rhythmische Knattern der Rotorblätter schwerer Hubschrauber näher kam.
    Palcikas brauchte nur flüchtig hinzusehen, um zu wissen, um welche Maschinen es sich handelte: eine Formation aus vier Kampfhubschraubern Mi-24P, die an gefährliche Raubvögel erinnerten.
    Jeder Hubschrauber wies unmittelbar hinter den Triebwerken Stummelflügel auf, an denen Raketenbehälter und Zusatztanks befestigt waren. Rechts neben dem Bug waren je zwei 30-mm-Maschinenkanonen eingebaut. Die Mi-24 gehörte zu den gefährlichsten Kampfhubschraubern der Welt – und diese Maschinen trugen weißrussische Hoheitsabzeichen.
    Anna, deren Entsetzen sich allmählich in Zorn verwandelte, fuhr auf den General los. »Verdammt noch mal, was haben diese Maschinen hier zu suchen, Palcikas?« rief sie laut, um den Lärm der Menge und der Rotoren zu übertönen. »Wir hatten vereinbart, auf Einschüchterung und Gewaltanwendung zu verzichten. Aber diese Dinger… großer Gott, die tragen

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