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Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Marines sagt, er sei ausgerutscht, Sir, ist er ausgerutscht«, stellte Lydecker fest. »Was hat dieser letzte Probelauf ergeben, Wohl?«
    »General Ormack ist leider nicht durchgekommen, Sir«, berichtete Wohl. »Er hat losgelassen, als ich unter dem letzten Hindernis eine Übungshandgranate gezündet habe. Oberst McLanahan und Hauptmann Briggs haben die Mindestanforderungen erfüllt. Ich muß leider empfehlen, General Ormack von weiteren Aktivitäten mit Stoßtrupps der Marines auszuschließen.«
    Lydecker schwieg einen Augenblick. Dann nahm er die Schultern zurück und sah erst Elliott und dann Wohl an. »Bedauerlicherweise ist der Beginn des Unternehmens vorverlegt worden. Wir haben Befehl, diese drei Offiziere sofort zum 26. MEU in Marsch zu setzen.
    Ihre Ausbildung ist damit beendet.«
    Wohl starrte ihn entgeistert an. »Entschuldigen Sie, Sir, aber Sie können General Ormack nicht… Sie können keinen dieser Männer mit einem Stoßtrupp losschicken. Damit würden sie sich selbst und alle anderen gefährden. Das Unternehmen wäre von vornherein zum Scheitern verurteilt.«
    »Danke, das war’s, Wohl. Melden Sie sich schnellstens in meiner Dienststelle. Lassen Sie jemanden Ihre Sachen packen.«
    »Aber wer führt die Ausbildung fort? Der Stoßtrupp kann doch nicht…«, stammelte Wohl.
    »Sie führen sie fort, Wohl«, antwortete General Lydecker. »Sie werden zum 26. MEU abkommandiert. Unterwegs trichtern Sie Ihren Schützlingen ein, was sie für das Unternehmen wissen müssen.
    Ihr Marschbefehl liegt auf der Schreibstube. Sie fliegen in vier Stunden. Die Koordinierung zwischen Ihnen und dem MEU-Stab übernimmt Elliott. Alles klar?«
    Wohl wirkte wie vor den Kopf geschlagen, aber er erholte sich rasch genug, um laut »Aye, aye, Sir«, zu sagen. Lydecker schüttelte General Elliott die Hand, ging davon und ließ den sprachlosen Sergeanten mit dem Dreisternegeneral der Luftwaffe zurück.
    »Okay, dann los, Gunnery Sergeant«, forderte Elliott ihn lächelnd auf.
    »Entschuldigung, Sir, aber ich möchte ein letztes Mal an Sie appellieren«, sagte Wohl. »Tatsächlich haben sich Ihre Männer nicht schlecht gehalten. Sie sind unerfahren, haben keine Ausbildung für Stoßtruppunternehmen und sind völlig außer Form. Aber sie haben’s geschafft, indem sie sich gegenseitig geholfen haben. Ich weiß nicht, worum es bei dieser Sache geht, aber ich habe in den letzten Tagen mitbekommen, daß ein weiterer Offizier befreit werden soll – und daß diese Männer den Stoßtrupp begleiten sollen.«
    »Was Sie wissen müssen, erfahren Sie rechtzeitig, Wohl.«
    »Davon gehe ich aus, Sir«, antwortete Wohl, »aber der springende Punkt ist, daß alle Beteiligten – der ganze Stoßtrupp, ich selbst und die Offiziere – tot sein können, wenn Sie befehlen, daß diese Männer das Unternehmen mitmachen. Hauptmann Briggs hätte die größten Überlebenschancen, obwohl er nichts von Stoßtrupptaktik versteht.
    Oberst McLanahan ist stark und hat Ehrgeiz, aber um Erfolg zu haben, braucht man weit mehr. General Ormack hat keine Chance.
    Keine. Und Stoßtrupps sind nur so stark wie ihr schwächster Angehöriger. Ich kann nicht zulassen, daß erstklassig ausgebildeten Marines, die weit in feindliches Gebiet vorstoßen sollen, drei unausgebildete, untrainierte Flieger aufgehalst werden.«
    »Das haben nicht Sie zu entscheiden, Gunnery Sergeant.«
    »Sir«, fuhr Wohl unbeirrt fort, »wenn das Unternehmen so gefährlich ist, daß Sie einen Stoßtrupp der Marines brauchen, halten Ihre Jungs nicht durch. Sie bleiben irgendwann zurück und haben praktisch keine Überlebenschance.« Als er Elliotts wütenden Blick sah, senkte er rasch die Stimme. »Ich versuche nicht, den Unglückspropheten zu spielen oder damit anzugeben, wie hoch unser Ausbildungsstand ist, Sir; ich gebe lediglich mein Urteil als Fachmann ab.
    Ihr Unternehmen ist zum Scheitern verurteilt, wenn diese Männer daran teilnehmen.«
    Elliott ließ eine Pause entstehen. »Ich habe Sie ausreden lassen, Wohl«, sagte er dann. »Jetzt hören Sie mir mal zu. Ich will Ihnen erklären, was wir erreichen wollen. Da Sie als Führer dieses Unternehmens bestimmt worden sind, müssen Sie ohnehin erfahren, um was es geht.«
    Elliott erzählte ihm von Luger und dem russischen Stealth-Bomber – den beiden Hauptzielen des geplanten Unternehmens. »Verstünden Sie was von Versuchsflugzeugen, Wohl«, fügte er hinzu, »würde ich mir überlegen, Sie und Ihre Männer allein loszuschicken. Aber das ist

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