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Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Unrecht bewahrt zu haben. Ich habe das Gefühl, daß meine Männer da drüben in Litauen im Stich gelassen werden. Es gibt keine Reserven. Keine Unterstützung. Keine Notfallplanung. Dabei habe ich mich darauf verlassen, daß Lockhart, Kundert und vor allem Sie sie schützen würden.«
    »Sie werden beschützt, Brad«, versicherte Curtis ihm geduldig.
    »Das 26. MEU gehört zu den besten Spezialeinheiten des Marine Corps. Ihren Offizieren passiert garantiert nichts.«
    »Auch wenn um sie herum Litauen in Flammen steht?« fragte Elliott. »Ich bekomme ebenfalls alle MILSTAR-Meldungen, Wilbur.
    Unser Team hat eine SEA HAMMER verloren, und die andere ist beschädigt. Auf dem Big Bord habe ich eine Meldung über Präsident Swetlow gelesen – also dürfte er von dem Unternehmen wissen und hat vermutlich darauf reagiert.«
    »Gut beobachtet«, bestätigte Curtis, »und alles wahr.«
    »Was tun Sie dann dagegen, verdammt noch mal?« explodierte Elliott. »Seit Beginn dieses Unternehmens hat keine einzige weitere Einheit einen Mobilmachungsbefehl bekommen. Was will der Präsident tun, wenn sich die Lage in Litauen dramatisch zuspitzt, Wilbur?
    Im ungünstigsten Fall könnten wir erst in ein paar Tagen wirkungsvoll eingreifen. Aber trotzdem bleibt unsere militärische Führung untätig.«
    »Tatsächlich ist schon was passiert«, berichtete Curtis. »Wir haben entdeckt, daß die Weißrussen mit mindestens einer Brigade aus Osten und zwei bis drei Bataillonen aus Süden in Richtung Wilna vorstoßen.«
    »Scheiße! Ich hab’s gewußt!« Elliott zeigte ins National Command Center hinunter, das nur von zwei Dutzend Stabsoffizieren bevölkert wurde. »Mehr wollen Sie nicht aufbieten? Wo bleibt der große Krisenstab?« Er machte eine Pause, starrte Curtis an und kniff die Augen zusammen. »Aus Osten, was? Aus Smorgon? Die weißrussische Heimatbrigade ist also aktiviert worden?«
    »Sie wissen über die Heimatbrigade Bescheid?«
    »Verdammt noch mal, Wilbur, natürlich weiß ich darüber Bescheid!« sagte Elliott aufgebracht. »Sie wäre eines unserer Hauptziele gewesen. MADCAP MAGICIAN wollte zwei Teams entsenden, um ihre Stabsgebäude und die Nachrichtenzentrale zerstören zu lassen.
    Für meine Bomber wären diese Gebäude Sekundärziele gewesen.
    Sollte sich ein weißrussischer Einmarsch abzeichnen, müssen sie zerstört werden, Wilbur – immerhin sollen in Smorgon Atomraketen des Typs SCARAB stationiert sein! Ich wollte nicht über die Grenze hinweg angreifen, aber diese Raketen hätten vor einem möglichen Einsatz neutralisiert werden müssen. Zwei Marschflugkörper SLAM gegen das Kraftwerk am Stadtrand, zwei weitere gegen die beiden Gebäude…«
    »Großer Gott, Brad«, unterbrach Curtis ihn kopfschüttelnd, »Sie wollten mal so richtig loslegen, was? Mit Angriffsschäden in Milliardenhöhe – allein auf Ihren Befehl hin.«
    »Der Einsatz von Luftstreitkräften ist ein unverzichtbares Element unserer nationalen Sicherheit«, stellte Elliott nachdrücklich fest, »und zu meinen Aufgaben als HAWC-Direktor gehört es auch, gefährliche Einsätze zu planen, zu organisieren und durchzuführen, um…«
    »Hören Sie auf, Brad! Sie haben bisher nie versucht, sich mit wolkigen Phrasen zu rechtfertigen, also fangen Sie jetzt lieber auch nicht damit an.« Der Vorsitzende der Vereinten Stabschefs schüttelte den Kopf. »Jesus, Brad, nicht mal Ihnen hätte ich die Frechheit zugetraut, ausländische Ziele anzugreifen, ohne das Unternehmen vorher mit mir oder dem Weißen Haus abzustimmen.«
    »Ich habe Ihnen meinen Plan vorgelegt und das Unternehmen abgeblasen, als Sie’s nicht genehmigt haben«, stellte Elliott fest.
    »Mein Zögern bringt Luger vermutlich den Tod. Sie haben die Weißrussen geradezu eingeladen, in Litauen einzumarschieren – aber ich halte mich strikt an Ihre Befehle.«
    »Für den Fall, daß Sie’s vergessen haben, Brad: So sollte die Sache auch funktionieren«, sagte Curtis. »Wir sollten die Befehle geben, und Sie sollten sie ausführen. Daß Offiziere militärische Einsätze ohne Genehmigung ihrer Regierung planen und durchführen, kommt in Militärdiktaturen und bei Staatsstreichen, aber nicht in konstitutionellen Demokratien vor.«
    »Und unsere militärische Führungsspitze sollte nicht untätig zusehen, wie amerikanische Soldaten in treuer Pflichterfüllung in fremden Ländern gefangengehalten und gefoltert werden«, antwortete Elliott hitzig, dann fügte er provokant hinzu; »Es sei denn, die

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