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Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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und Gunnery Sergeant Chris Wohl sprang aus dem Fahrerhaus. »Donnerwetter, Oberst, anscheinend haben Sie bei mir doch was gelernt! Ich sag’s nicht gern, aber allmählich bin ich von Ihnen beeindruckt.«
    »Wohl! Verdammt, was tun Sie hier? Ich dachte, Sie seien längst in der Botschaft…«
    »Wir waren in der Botschaft, McLanahan«, antwortete Hauptmann Snyder, der den LKW gefahren hatte. Im nächsten Augenblick sprang Gunnery Sergeant Trimble, der als MG-Schütze fungiert hatte, von der Ladefläche. Dann kletterte John Ormack aus dem Cockpit hinunter. Er erwiderte den Gruß der drei Marines sichtlich überrascht. »Wir sind in der Botschaft gewesen und haben unsere Gefallenen und Verwundeten abgeliefert… und jetzt sind wir zurückgekommen.«
    »Aber warum nur?«
    »Fragen Sie mich lieber nicht, Sir«, wehrte Snyder ab. Er starrte den über ihnen aufragenden Stealth-Bomber Fi-170 an. »Vielleicht wollten wir selbst sehen, was Ihnen so verdammt wichtig gewesen ist.
    Jetzt weiß ich, warum Sie bleiben wollten. Imposant, sehr imposant!«
    Er zuckte mit den Schultern. »Außerdem haben wir mitgekriegt, daß die Litauer abrücken, um gegen die weißrussische Heimatbrigade aus Smorgon anzutreten, und uns überlegt, daß Sie dann hier draußen ganz allein sind …
    Jedenfalls sind wir hier und unterstehen Ihrem Befehl, General.
    Wir haben nicht genug Männer und Waffen, um das ganze Institutsgelände oder auch nur diesen Hangar zu halten, aber wenn Sie dieses Ding in die Luft bringen wollen, können Sie bestimmt ein paar kräftige Arme brauchen – und ein paar Leute, die Russisch lesen können. Sagen Sie uns, was wir tun müssen, um Sie und dieses schwarze Ungetüm in die Luft zu bringen.«
    Die achtzehn Marines an Bord der CV-22 konnten nicht viel mehr tun, als durchzuhalten und dafür zu beten, daß ihr Pilot weiter Glück haben würde. Einige der Männer von COBRA VENOM waren mit Hör-Sprech-Garnituren an den Fenstern postiert, um zu versuchen, den feindlichen Jäger zu entdecken. Obwohl sie wußten, daß sie praktisch schon tot waren, wenn sie den Angreifer sahen, wollten sie lieber nach ihm Ausschau halten und seine Position melden, als nur untätig dazuhocken.
    »Bis wir näher an der Landezone sind, bleibe ich nördlich der Grenze«, sagte Pilot Hank Fell über die Bordsprechanlage. »Wo ist der Hundesohn jetzt?« Er flog die CV-22 buchstäblich in Baumhöhe, hüpfte von einer Lichtung zur anderen und wechselte immer dann den Kurs, wenn ihr Radarwarner anzeigte, daß die MiG-27 ihnen wieder im Nacken saß.
    »Kein Kontakt«, meldete Watanabe. »Zuletzt ist er bei sieben Uhr auf Ostkurs gewesen. Vermutlich ist er jetzt querab.« Sein INEWS (Integrated Electronic Warfare System) warnte automatisch vor allen Radargeräten in näherer Umgebung, zeigte die Position von Lenkwaffen an, die auf sie abgeschossen wurden, und konnte sogar Laserstrahlen orten und stören, die ihre Maschine erfaßten. Der Copilot war auch für die Jagdraketen Stinger zuständig – Watanabe hatte die Su-17 abgeschossen, so daß Fell und er jetzt je einen Abschuß zu verzeichnen hatten, seit sie zu MADCAP MAGICIAN gekommen waren – und hatte etwa auftauchende Bodenziele mit seiner Revolverkanone zu bekämpfen.
    »Achtung auf der linken Seite«, sagte Fell über die Bordsprechanlage. »Findet den verdammten Jäger! José?«
    »Hier«, sagte Gunnery Sergeant José Lobato, der Teamführer von COBRA VENOM.
    »Haben Sie noch mal darüber nachgedacht, ob Sie nicht lieber marschieren wollen?« erkundigte sich Fell.
    »Wir bleiben an Bord, Sir«, antwortete Lobato. »Die Jungs und ich haben keine Lust, siebzig Kilometer weit durch Indianergebiet zu latschen. Wir haben unser Flugticket bezahlt und bleiben an Bord.«
    »Gut, meinetwegen.« Fell kurvte steil nach links ein. »Wir brauchen eine Lichtung, um …«
    »Kontakt!« rief einer der Marines an den Fenstern. »Links über uns, ungefähr bei acht Uhr, Entfernung fünf Kilometer!«
    Watanabe, der im Cockpit links saß, erkannte die MiG-27 sofort.
    »Kontakt! Linkskurve, Hank!«
    Noch während er diese Anweisung gab, sah er einen Lichtblitz unter der linken Tragfläche des Jägers. Im nächsten Augenblick plärrte das INEWS mit seiner Warnung los – es mußte sekundenlang abgedeckt gewesen sein und hatte die ohne Radar anfliegende MiG-27 nicht rechtzeitig mit Infrarot entdeckt.
    »Jagdrakete!«, rief Watanabe laut.
    Das INEWS hatte automatisch sein Infrarot-Störsystem aktiviert, das die heißen

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