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Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall

Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall

Titel: Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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nicht einmal deine erste unglückliche Liebe hinter dir. Ich glaube, du hast dich noch nie selbst verleugnet, um geliebt zu werden. Aber vielleicht irre ich mich.
    Behutsam drehte Laura sich in eine bequemere Lage, hielt dabei aber Sofia fest in ihren Armen. Die Körperwärme ihrer Tochter machte sie schläfrig.
    Ich schon, dachte sie, nur noch halb bewusst, ich habe mich verleugnet. Aber das mache ich nie wieder.

«NEIN!», RIEF KOMMISSAR Peter Baumann und starrte seine Vorgesetzte mit offenem Mund an. Manchmal neigte er zu Übertreibungen, und er wusste genau, dass er Laura Gottberg damit leicht aus der Fassung bringen konnte. «Das meinst du nicht im Ernst, Laura!» Er wartete auf Lauras Zornesausbruch. Doch der kam nicht. Stattdessen warf Laura ihm einen durchdringenden Blick zu, der Baumann irgendwie verletzte, und erwiderte ruhig: «Doch!»
    «Aber wieso denn? Wir können das nicht machen, Laura! Wenn irgendwas dabei schiefgeht … es gibt keine Anzeige, keinen Haftbefehl, nichts! Willst du im Nebenjob als Privatdetektivin arbeiten, um deine Bezüge aufzubessern, oder was ist los?»
    «Keine schlechte Idee», murmelte sie. «Jetzt hör mir mal zu! Es geht nicht darum, jemanden festzunehmen oder einen großen Wirbel zu veranstalten. Wir beobachten das Schließfach im Hauptbahnhof, und wenn tatsächlich einer kommt, dann fotografieren wir ihn. Wir können ihm sogar folgen und nachsehen, wo er hingeht. Mehr wird nicht passieren!»
    «Und was soll das Ganze? Hat das was mit dem berühmten Zusammenhalt aller Italiener zu tun? Sind wir die erste Zelle einer kriminellen Vereinigung zum Schutz reicher, fremdgehender Ehefrauen? Was ist denn da finanziell so drin?»
    Jetzt, dachte Baumann und war selbst ein bisschen erschrocken über seine Kühnheit. Jetzt muss sie hochgehen!
    Doch wieder traf ihn dieser forschende Blick, dann kniff Laura die Augen zusammen und rubbelte mit beiden Händen ihr Haar. «Manchmal bist du echt scheiße drauf!», sagte sie. «Ich hab keine Ahnung, warum du das machst. Bist du immer noch eifersüchtig auf Guerrini? Hat dich deine Freundin verlassen, oder hat deine Italienischlehrerin festgestellt, dass du ein hoffnungsloser Fall bist? Ich jedenfalls gehe davon aus, dass du ein neugieriger Mensch bist und kein Bürokrat, und dass wir meistens sehr gut zusammenarbeiten. Genau deshalb habe ich dich in diesem Fall um Unterstützung gebeten. Ich habe nicht gesagt, dass du die Sache mit mir durchziehen
musst
. Ich habe dich nur gefragt.» Mit zwei Fingern trommelte sie auf ihren Schreibtisch. «Also vergiss es! Vergiss, was ich gesagt habe! Ich werde es allein machen, und auch das ist kein Problem!» Jetzt war Laura doch lauter geworden, als sie eigentlich wollte.
    «Warte, warte, warte! Vielleicht habe ich die Angelegenheit einfach nicht verstanden. Kannst du sie mir bitte noch einmal in Ruhe erklären?» Peter Baumann steckte beide Hände in die Taschen seiner Jeans und begann vor Lauras Schreibtisch herumzulaufen.
    Er hat sich wieder mal die Haare zu kurz schneiden lassen, und wenn er nicht aufpasst, dann wird er zu fett. Laura empfand es als wohltuend, unfreundliche Gedanken über Baumann zu haben. Manchmal ging ihr dieses ewige Geplänkel auf die Nerven. Außerdem wusste sie nie genau, wann es bei ihm ernst wurde und wann es noch scherzhaft gemeint war.
    «Ich hab es dir doch genau erklärt. Gestern kam diese Frau zu mir und erzählte mir von einer Erpressung in ziemlich großem Stil. Sie hat mich angefleht, dieses Schließfach zu überwachen, nachdem sie den leeren Koffer dort untergebracht und den Schlüssel an der Information abgegeben hat. Es ist keine große Sache, und ich möchte unseren Chef nicht aufschrecken. Ich dachte, du könntest es mit mir erledigen, aber nachdem du offenbar keine Lust hast, mache ich es eben allein. Und jetzt versprichst du mir, dass du mit keinem Menschen über diese Sache reden wirst! Alles klar? Hast du es jetzt verstanden?»
    Baumann nahm seine rechte Hand aus der Hosentasche und machte eine Geste, als wollte er sein Haar zurückstreichen, schien allerdings verwirrt, als er die Locke nicht fand, die ihm normalerweise in die Stirn fiel.
    «Du solltest den Friseur wechseln.»
    «Reden wir über deine Erpressungsgeschichte oder über meine Frisur?»
    «Entschuldige. Es ist deine Frisur.»
    «Danke. Könntest du mir ein bisschen Bedenkzeit geben? Wir haben ja immerhin noch Zeit, bis die Dame uns genauere Anweisungen gibt.»
    «Natürlich. Trink einen Kaffee,

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