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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Szwartz zu uns hinüberschrie, als er schließlich wieder seine Gestalt hatte, sich Flügel wachsen ließ und aufbrach auf der Suche nach einem dunklen Ort, an dem er seine Fassung wiedererlangen konnte:
    ›Er war nicht da!‹, rief er mit schriller Stimme. ›Er ist nicht da! Er ist kein Mann, sondern ein Geist! Vielleicht ist es der Geist aller Szgany, die wir je in unserem Leben umgebracht haben, alle vereint zu einem einzigen rachsüchtigen Geist!‹
    Malinari drehte sich zu Vavara um und sagte: ›Szwartz hat recht. Nicht damit, dass Nathan ein Geist ist, sondern, dass er nicht länger hier ist. Einen Moment lang habe ich seinen Geist berührt – er war wirklich in meinem mentalen Feld, so wirklich wie die Schilde, die er gegen mich ausgefahren hat – und eine Sekunde später war er weg. Wenn ihr also denkt, dass ihr heute Nacht erstaunliche Waffen gesehen habt, jetzt haben wir eine wirkliche Waffe gesehen: den Mann Nathan selbst. Über all das sollte dringend nachgedacht werden und ich werde das lange und gründlich tun.‹
    Trotz der Tatsache, dass das Hirn seine Worte vorsichtig wählte, vielleicht, weil Malinari das Gefühl hatte, dass er sich zumindest etwas unter Kontrolle halten musste, waren doch seine sensenartigen Zähne voll von seinem eigenen Blut, wo er sie tief auf die Lippen und sein rissiges Zahlfleisch gepresst hatte ...
    Und Malinari dachte lange und gründlich nach, wie wir alle; aber so sehr wir auch nachdachten, es würde unsere Verluste nicht wiedergutmachen oder uns eine erfolgreiche Verteidigungsstrategie gegen kommende Verwüstungen durch den Dämon Nathan liefern. Die gesamte Nacht war ein einziges Desaster und es gab keine Garantie, dass die Dinge je wieder besser werden würden.
    Wir gingen unter die Erde. Undenkbar, oder? Dass die Wamphyri je vor einem Menschen flüchteten? Vor der Sonne, aye, aber nicht vor einem einzigen Mann! – doch das war der Fall. Wenn wir nicht in die Höhe bauen konnten, mussten wir in die Tiefe gehen, wo sich unter den Resten der zerstörten Festen Tunnel, Höhlen und Orte befanden, die in den alten Zeiten nur von Fledermäusen und Käfern bewohnt gewesen waren.
    Und obwohl unsere Arbeitskräfte dezimiert worden waren – wie auch die Flug- und Kriegskreaturen, die in ihren Bottichen kochten – hatten wir noch einige Hundert Knechte und genug Vorräte.
    Die Knechte gingen an die Arbeit; sie schafften den Schutt alter Grabungen beiseite, brachten unsere Vorräte in Sicherheit und bauten Verteidigungsanlagen an der Oberfläche. Neue Wandlungsbottiche wurden entdeckt oder ausgegraben, für die wir ein Drittel unserer Menschenvorräte opferten, das Rohmaterial für unsere zukünftigen Flug- und Kriegskreaturen. Und wir begannen damit, Wache zu halten ... Könnt ihr das glauben? Die Wamphyri auf der Hut vor weiteren Sabotageversuchen durch einen bloßen Menschen! Noch dazu wurden strengere Sicherheitsvorkehrungen getroffen, als sie je von unseren verschwundenen Vorgängern gegeneinander getroffen worden waren.
    Aber es war eine Notwendigkeit, denn von da an konnten wir sicher sein, dass, wann auch immer wir die Szgany überfielen, Vergeltungsmaßnahmen nicht auf sich warten ließen. Nathan Kiklu – Mann oder Geist oder was auch immer – war überall. Wenn wir am weit entfernt gelegenen Westende der Sonnseite jagten, war er bald mit einer Anzahl von Lidesci-Kämpfern mit ›Gewehren‹, ›Granaten‹ und ›Raketen‹ zur Stelle und setzte die Flügel unserer Flugkreaturen in Brand, blendete sie mit Silberkugeln und pustete unsere Knechte aus den Sätteln, bevor sie überhaupt versuchen konnten anzugreifen! Also wurde für jeden Mann, den wir von der Sonnseite rekrutierten, einer der Unseren von Nathan und seinen Szgany-Soldaten getötet. Jeder Schritt nach vorn war gefolgt von einem Rückschritt.
    Osten, Westen, wo auch immer wir zuschlugen, Nathan und seine Männer waren im Handumdrehen dort. Wie? Das entzog sich unserer Kenntnis. Außerdem zielten sie aus großer Distanz auf uns, erschossen unsere Knechte in ihren Verteidigungs- oder Wachanlagen. Bis mein Herr und seine Gefährten gezwungen waren, sich eine neue Strategie auszudenken.
    Anstatt nur ein zentrales Gebiet der alten Ruinen der Sternseite zu bewohnen, breiteten wir uns jetzt aus und stationierten in jedem zerschmetterten Turm und jedem Haufen Geröll Männer. Denn eins war sicher: Wer oder was auch immer Nathan war – und auch wenn er fast ein Zauberer zu sein schien, da er in extrem kurzer

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