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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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sich scheinen ließen. Die zwei Männer waren natürlich »wildfremde Personen«. Jimmy Harvey sah Bygraves kommen, schob seine Sonnenbrille zurecht und streckte seine Arme über den Kopf, sodass die Sonne seine blassen Unterarmpartien bescheinen konnte:
    »Herrgott!«, rief Bygraves, der sich neben ihm niederkniete und auf die dunklen, violetten Flecken unter Jimmys Armen starrte.
    »Hä?« Harvey setzte sich auf. »Was denn?«
    »Sir«, sagte Bygraves, »darf ich einmal diese Flecken, diese Pusteln näher ansehen?«
    »Flecken? Pusteln?«
    »Unter ihren Armen, Sir. Denn wenn sie das sind, wofür ich sie halte ...«
    Harvey sah auf seinen Arm und schaute betroffen drein. »Ist das etwas Neues?«, erkundigte er sich. »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Doktor Bygraves«, stellte sich sein Gegenüber vor, während er Harvey an seinem linken Arm anstupste, woraufhin der ihn gehorsam hob. Jetzt zeigten die Menschen um den Pool bereits Interesse an dem, was vor sich ging.
    »Ein Arzt?« Harvey sah nun sehr beunruhigt aus.
    »Ich bin spezialisiert auf ansteckende asiatische Krankheiten«, nickte Bygraves. »Ich gönne mir heute hier tagsüber etwas Freizeit, bevor ich später in Brisbane zum Dienst antreten muss. Ich möchte Sie zwar nicht beängstigen, aber im Moment sieht es so aus, als müsse ich nun schon wieder an die Arbeit!« Er drückte Harveys Arm nach unten und fragte: »Seit wann sind Sie hier oben?«
    »Seit 14 Tagen«, Harvey war nun auf den Füßen. »Ich bin im Sommerurlaub. Was zum Teufel stimmt nicht mit mir?«
    »Plötzlich« nahm Bygraves die Leute um sie herum wahr, die die Unterredung verfolgten. Er lehnte sich zu Harvey hinüber, bückte sich, um in das Ohr des kleineren Mannes zu flüstern.
    »Was?«, kreischte Harvey.
    »Haben Sie nicht die Nachrichten gesehen oder Zeitung gelesen?« Bygraves schien ehrlich überrascht und besorgter denn je. »Sie haben gesagt, Sie seien bereits seit zwei Wochen hier? Dann ist sie hier. Sie muss hier sein! Haben Sie Ratten gesehen? Sind Ihnen andere Menschen mit diesen Flecken aufgefallen? Herrgott, sie könnte aus dem Wasser kommen!«
    »Seuche?« Das Wort platzte regelrecht aus Harveys Mund. »Hey, haben Sie Seuche gesagt? Aber wie zum Henker kann ich eine ...?«
    »Halten Sie den Mund!«, unterbrach Bygraves ihn und betrachtete ängstlich die betroffenen Gesichter um sie herum. »Hören Sie, es gibt ein Serum. Es ist noch nicht so schlimm, wenn es in diesem frühen Stadium entdeckt wird – und damit meine ich genau jetzt! Alle medizinischen Einrichtungen in der Gegend sind mit dem Gegengift ausgerüstet worden. Leider habe ich im Moment keines bei mir und dies hier ist kein registriertes medizinisches Zentrum. Ich kann Sie also hier in Xanadu nicht spritzen, aber ...«
    Als er eilig, mit Harvey im Schlepptau, um den Pool herum zu seiner Liege hastete, folgte ihm eine kleine, verängstigte Menschenmenge. Harvey holte ihn ein, ergriff ihn am Arm und erkundigte sich:
    »Aber?« Sein Unterkiefer begann zu zittern. »Aber was?«
    Bygraves holte seine Aktentasche, öffnete sie und schüttete »versehentlich« einen Teil ihres Inhalts aus: Informationsblätter, die die Symptome der asiatischen Epidemie, einer Abwandlung der Beulenpest, beschrieben. Sie flatterten um den auffällig gemusterten Pool-Bereich herum und wurden rasch von der versammelten Menge aufgehoben.
    Frustriert und hoffnungslos sagte Bygraves: »Nun, ich denke, es ist wahrscheinlich zu spät, die Ausbreitung an diesem Ort noch zu verhindern, aber Ihre Zeit ist bereits knapp.« Er zog eine kurze Hose über seine Badehose und fuhr fort: »Ich muss Sie jetzt gleich hier rausschaffen. Und was den Rest von Ihnen angeht ...«, er betrachtete die gaffenden, glotzenden Gesichter um ihn herum. »Das Ding wird sich jetzt an diesem Ort ausbreiten wie ein Buschfeuer! Also sagen Sie es weiter: Sie sollten alle hier verschwinden, nach Hause gehen und sich im Krankenhaus, bei ihren Ärzten, in den medizinischen Einrichtungen melden – und zwar sofort!« Dann fügte er, an Harvey gewandt, hinzu: »Mein Auto steht dort drüben.«
    »Aber meine Kleidung ...!« Harvey, dessen Kleidung in Wirklichkeit bereits in ihrem Auto lag, protestierte lautstark.
    »Ihre Kleidung oder ihr Leben!«, warnte Bygraves und bahnte sich einen Weg durch die Menge.
    10 Minuten später waren sie draußen und 15 Minuten danach begann der generelle Exodus. Red Bygraves hatte recht: das Ding breitete sich in Xanadu aus wie ein Buschfeuer ...
    In

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