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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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irgendetwas zu interessieren, was um ihn herum vor sich ging, und fühlte sich immer mehr als Außenseiter ... zumindest bis Lardis Lidesci ihm Gesellschaft leistete und Jake bemerkte, dass sie im selben Boot saßen.
    Jake fühlte wirklich mit Lardis, denn der war ein wahrer Außenseiter und gehörte noch nicht einmal in diese Welt! Einmal, als sie miteinander redeten, sagte der alte Mann zu ihm:
    »Quäl dich nicht so! Wir sind Männer der Tat, du und ich. Das ist alles. Aber wir werden es schon schaffen, zweifle nicht daran.« Anders als Jake beschwerte sich der alte Lidesci jedoch nicht. Stattdessen durchstreifte er die Unterkunft zusammen mit dem Jüngeren und behielt seine Gefühle für sich ...
    Die Stunden vergingen endlos langsam; Stunden taktischen und logistischen Planens und Organisierens, konzentriertes Studieren von Landkarten und das Aufstellen von Kampfstrategien im Allgemeinen. Die Techniker fütterten die Computer mit Fragen und versorgten Trask und seine SAS-Befehlshaber mit Antworten; sie machten nur gelegentlich Pause und würden wohl weit mehr als acht Stunden arbeiten. Pläne vom oberirdischen Xanadu – zusammen mit dem Aufbau des unterirdischen Labyrinths – waren kreuz und quer über den Tischen in der Zentrale verstreut. Detaillierte Diagramme, amtliche Landvermessungskarten und Luftfotografien von Jethro Manchesters Insel in der Capricorn-Gruppe lagen in einem Zimmer, dessen Vorhänge zugezogen waren, auf dem Boden verteilt.
    Stabsfeldwebel Joe Davis saß in der Zentrale am Funkgerät und meldete die Fahrzeuge des Einsatzkommandos an, die in Gruppen oder einzeln über die Berge zu dem Küstenstreifen fuhren. Sie hatten bisher noch nicht über Funk kommuniziert; selbst jetzt meldeten sie nur ihre Rufzeichen und erhielten dann nur einmal die codierten Planquadratangaben ihrer Bestimmungsorte, bestätigten ihren Erhalt und verschwanden wieder im Äther. Bald würden sie an den vorgesehenen Einsatzorten ankommen, wo sie sich unauffällig verhalten und auf Anweisungen warten sollten. Der große Sattelschlepper würde erst in tiefster Nacht oder am frühen Morgen ankommen. Jedoch würde und musste jeder bis zum Mittag des nächsten Tages einsatzbereit sein, denn das war der Montag, die Nacht des Vollmonds ...
    Um 6 Uhr abends stand Ben Trask kurz davor, sich wegen seines Hauptproblems mit Xanadu die Haare zu raufen. Es war die Angelegenheit, bei der er nicht auf die Hilfe einer höheren Instanz hoffen konnte (es war noch dazu eine, bei der er sich nicht einmal traute, sie einer höheren Instanz gegenüber zu erwähnen ): Wie man die »Zivilbevölkerung« aus dem Resort evakuieren konnte, bevor es angegriffen wurde. Denn Ian Goodly hatte Mord und Totschlag in Xanadu vorhergesehen und ob dies nun eine zutreffende Vorhersage war oder ein Vorfall aus der Vergangenheit, den der Seher irgendwie mitbekommen hatte, Trask wollte nicht riskieren, dass seine Operation gefährdet, verzögert oder sogar aufgrund der Bedenken und Unentschlossenheit von nervös gewordenen politischen Kräften unterbrochen wurde.
    Es war nervenaufreibend; denn aus Trasks Sicht war es eine Angelegenheit gewesen, im Ödland der Gibson-Wüste ein Feuergefecht autorisiert zu bekommen, es zu koordinieren und daran teilzunehmen, aber Xanadu anzuzünden wäre etwas gänzlich anderes! Da er nicht die Zeit hatte, sich mit den zuständigen Behörden darüber zu streiten, bedeutete das, dass, wenn morgen Nacht etwas schiefging, er derjenige sein würde, der den Kopf hinhalten musste.
    Trask brauchte dringend einen Evakuierungsplan, und es musste einer sein, der Nephran Malinari nicht auf die Unternehmungen des E-Dezernats und seiner Verbündeten aufmerksam machte. Aber es blieben nur noch etwas über 24 Stunden Zeit und somit war ein solcher Plan nicht gut durchführbar.
    Dann kamen im Fernsehen die Abendnachrichten – über die ersten Fälle einer asiatischen Seuche, die in Brisbane und einem halben Dutzend anderer australischer Hafenstädte auftauchte – und mit ihr entstanden eine Idee und eine mögliche Lösung des Problems. Es war Liz Merrick, die den Bericht hörte, die Idee hatte und sie Trask vortrug. Zuerst war er skeptisch; der Einfall schien zu gestellt, erinnerte zu sehr an Hollywood ... aber es war die Art Idee, die ausbaufähig ist. Als Trask sich allmählich mit ihr anfreundete, begann er mit der Arbeit.
    Denn schließlich war es das Einzige, woran er arbeiten musste ...
    Später, mitten in der Nacht, als es kühler war

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