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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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der Zwischenzeit waren Ben Trask und David Chung am Beobachtungsposten angelangt. Sie standen bereit, um Stabsfeldwebel Bygraves und Jimmy Harvey zu empfangen, als diese die Straße von Xanadu in einer Staubwolke und einem Hitze-Schleier heruntergebraust kamen, in den Rastplatz einbogen und hinter dem anderen Auto zum Stehen kamen.
    »Wie ist es gelaufen?«, erkundigte sich Trask nervös; er wischte sich den Schweiß von der Stirn und schaute die Straße entlang. Dort oben die Berge und unten der Küstenstreifen, der in den gewaltigen, sich kurvenden Horizont des Pazifischen Ozeans überging. Unter normalen Umständen war es eine umwerfende Aussicht, aber dafür hatte Trask jetzt keine Zeit.
    »Einige Leute quetschten sich schon in ihre Autos, als wir den Ort verließen!«, berichtete Jimmy Harvey, der sich im Auto duckte, damit ihn niemand von außen sah. Der Staub sank wieder zu Boden. »Ich finde, wir haben einen guten Job gemacht. Gelobt sei das Laienschauspiel, hm? Glaubt ihr mir, dass ich einmal den Romeo gespielt habe?«
    Trask sah auf ihn hinab und konnte nicht umhin zu lächeln. »Nein, aber einen Munchkin würde ich dir abnehmen!«
    »Wie?« Harvey schnitt eine Grimasse, als er einen lilafarbenen Klumpen aus kosmetischem Wachs unter seinem linken Arm abriss.
    » Der Zauberer von Oz«, antwortete Trask. »War wahrscheinlich vor deiner Zeit. Wie ist der Ort, wie sah es dort aus?«
    »Wie in einem Resort.«
    »Nichts Ungewöhnliches daran?«
    »Nein.« Der andere schüttelte seine Stirnglatze. »Es sei denn, du findest all diese gutbetuchten Leute und die gebräunten Körper merkwürdig. Aber ich? Ich kam mir vor wie ein Außerirdischer, der blasseste Brite überhaupt!«
    Trask schüttelte den Kopf und kaute an seiner Oberlippe. »Warum bin ich nicht glücklich damit?«, fragte er in die Runde. »Warum ist es so still? Ich weiß nicht, ... aber irgendetwas fühlt sich komisch an.« Zu Jimmy sagte er: »Es wird Zeit, dass du dich wieder anziehst und einen Hut aufsetzt. Wir müssen hier weg sein, sobald die Leute anfangen, den Ort zu räumen oder wir geraten mitten in den Verkehr hinein. Das heißt, wenn die Leute den Ort räumen!«
    Der Lokalisierer David Chung stand neben der Straße. Er senkte sein Fernglas und schrie: »Ben, sie kommen! Eine ganze Kolonne Autos ist da oben auf den Serpentinen. In zehn Minuten werden sie hier sein.« Er rannte über die Kieselsteine des Rastplatzes.
    Stabsfeldwebel Bygraves hatte sein T-Shirt gewechselt und eine Baseballkappe und Sonnenbrille aufgesetzt. Er erhob sich aus dem Fahrersitz und Trask stieg ein. Ab jetzt würde Bygraves als Befehlshaber dieser Unterabteilung fungieren, die jetzt aus vier Leuten bestand. Sie würde hierbleiben, bis sie nach Xanadu hoch beordert wurde. In ihrem Fahrzeug befanden sich genügend Waffen, um den dritten Weltkrieg auszulösen.
    Trask sprach mit Chung. »Was hältst du davon?«
    »Er ist definitiv da oben!«, bestätigte Chung. »Aus dieser Distanz kann ich mich nicht täuschen. Es gibt Gedankensmog – und zwar dicken. Aber er ist so beständig – es fühlt sich an wie gleichmäßiges Atmen, weißt du? –, dass ich glaube, er schläft. Was zu dieser Tageszeit nicht weiter überraschend sein sollte. Aber Ben, hör mir zu: Ich glaube, da ist mehr Smog als nur sein eigener.«
    »Vampire!«, rief Trask aus, und betonte den Plural. »Leutnants? Knechte? Wie viele?«
    »Er und vielleicht zwei weitere. Ich bin nicht sicher. Aber sie sind schwach, zu schwach, um Leutnants zu sein. Ich vermute mal, dass sie frisch rekrutiert worden sind, Knechte.«
    Trask schüttelte den Kopf. »Es fühlt sich trotzdem komisch an. Zu leicht. Ich habe das Gefühl, dass er von uns weiß und dass dieses ganze Szenario – ich weiß nicht – eine Lüge ist.«
    Chung zuckte resigniert die Achseln. »Es ist deine Abteilung, Boss. Ich kann dir nicht helfen.«
    Trask schüttelte sich und versuchte, sich zu überzeugen, dass er sich irrte. Und selbst wenn nicht, er konnte jetzt nichts dagegen tun. Heute Nacht hatten sie die Gelegenheit und sie war von Ian Goodly »vorhergesehen« worden. Also mussten sie es jetzt durchziehen.
    »David«, sagte Trask. »Ich werde dich nicht mehr sehen, bis ich nach Einbruch der Dunkelheit mit dem ersten Helikopter hier herkomme. Bemüh dich, dranzubleiben, alter Freund. Und führe diese Leute direkt auf ihr Ziel zu, ja?«
    »Verstanden!«, versicherte ihm Chung, als das erste Auto aus Xanadu eine Staubwolke aufwirbelte, während es am

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