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Nachtgespenster

Nachtgespenster

Titel: Nachtgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ehrlich, John. Hast du deshalb so schnell zugesagt, herzukommen, weil du mehr über deinen Vater herausfinden wolltest?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Tut mir leid.«
    »Macht ja nichts. Meine Mutter wußte auch nichts davon.« Ich zuckte die Achseln. »Es ist aber für dich wichtig, John.«
    »Da hast du recht.«
    Janine schwieg. Sie senkte den Blick, als wollte sie das Muster des Tisches erforschen, der auch schon einige Jahre auf dem Buckel hatte. »Bevor ich den Kontakt mir dir aufnahm, habe ich versucht, mehr über dich zu erfahren. Es war nicht einfach, doch ich bin zäh gewesen. Deshalb fand ich heraus, daß du bei der Polizei arbeitest. Scotland Yard sogar.«
    »Stimmt. Ist das so ungewöhnlich?«
    »Nein«, erwiderte sie gedehnt. »Das nicht.« Sie hob den Kopf und schaute mich schräg und irgendwo auch mit verhangenem Blick an. »Ungewöhnlich ist es nicht, wenn jemand auf der richtigen Seite des Gesetzes steht, um es pathetisch auszudrücken…«
    »Aber?« fragte ich, weil ich wußte, daß noch etwas folgen würde.
    »Es kommt immer darauf an, was derjenige in seinem Job tut. Womit er beschäftigt ist.«
    »Stimmt.«
    »Das herauszufinden, war nicht einfach. Ich hatte schon meine Schwierigkeiten.«
    »Waren deine Bemühungen von Erfolg gekrönt?«
    »Auf eine gewisse Weise schon. Ich mußte mir einiges zusammenreimen und bin zu dem Entschluß gekommen, daß du einer Spezialabteilung angehörst, John.«
    »Das trifft zu.«
    »Oder eher geheim?«
    »Ein wenig schon.«
    »Es gibt Abteilungen«, sagte sie mit leiser Stimme, »die sich mit außergewöhnlichen Fällen beschäftigen. Ich kann mir denken, daß du dazu gehörst.«
    »Das könnte stimmen.«
    »Warum so vorsichtig, John?«
    »Weil es nicht einfach ist, das zu erklären.«
    »Dann sage ich es dir.« Janine nickte entschlossen. »Du bist jemand, der sich mit außergewöhnlichen und zugleich übersinnlichen Phänomenen beschäftigt.«
    »Bingo.« Es hatte keinen Sinn, es abstreiten zu wollen.
    »Ja, ja!« brachte Janine hervor. Es hörte sich verdammt erleichtert an. Sie schlug sogar mit der flachen Hand auf den Tisch. »Das ist alles irgendwo wunderbar.«
    »Und weiter?«
    Sie lächelte. »Erst einmal halt, John. Eine Frage zuvor. Was weißt du über mich? Ich kann mir denken, daß du dich vor deiner Fahrt über die alte Janine Helder erkundigt hast.«
    »Ob du es glaubst oder nicht, Janine, das habe ich nicht. Nein, ich hielt es für unnötig. Allerdings habe ich hier in Claughton ein Wasser getrunken und kam mit dem Wirt ins Gespräch, da ich mich nach dem Weg zu deinem Haus erkundigen mußte.«
    »O je…«
    »Warum?«
    »Die Leute hier im Ort stehen mir skeptisch gegenüber. Das weiß ich genau.«
    »Das habe ich auch gehört. Sie halten dich für eine Spinnerin, um es direkt zu sagen. Außerdem gefällt ihnen nicht, wie du deinen Garten verwildern läßt. Wie gesagt, das ist nicht meine Meinung, ich gebe nur etwas wieder.«
    »Du hast ja recht, völlig recht. Ich bin auch seltsam. Oder jemand, der versucht, hinter die Dinge zu schauen. Das hat auch seinen Grund.« Ihr Tonfall klang wieder energischer. »Ich bin, wie ich schon sagte, während meiner Ehe viel herumgekommen. Die Welt war wie ein offenes Tor für mich, und ich war beseelt von einem wahnsinnigen Drang nach Wissen.« Sie hob den rechten Zeigefinger. »Nur kannst du dieses Wissen nicht mit dem der Schule oder Universität vergleichen. Es ist anders gewesen. Ich wollte einfach hinter die Kulissen schauen. Ich beschäftigte mich mit den Menschen. Mit ihren Vorlieben, Träumen, Ansichten. Ihrer Vergangenheit, der Gegenwart und auch der Zukunft, wie sie so etwas sehen. Dabei ist es mir gelungen, hinter die Dinge zu schauen. Ich kolportiere jetzt einen Spruch, der allerdings zutrifft. Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als der Mensch glaubt.« Beinahe streng schaute sie mich an. »Deshalb kann ich auch deine Arbeit verstehen.«
    »Sehr gut.«
    Sie holte durch die Nase Luft. »Schön, daß du es so siehst, John. Um auf die Menschen hier zurückzukommen und auf deren Meinung über mich, ja, ich glaube daran, daß auch hier in der Umgebung und eigentlich überall in der Welt Dinge geschehen, die den meisten Menschen verborgen bleiben, weil sie eben im Unsichtbaren ablaufen. Nur gibt es Menschen, die diesen Vorhang ab und zu zur Seite reißen. Ich gehöre dazu. Ich weiß, daß die Rätsel existieren.«
    Ich stimmte ihr durch mein Nicken zu und erkundigte mich zugleich: »Auch

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