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Nachtglanz - Heitmann, T: Nachtglanz

Titel: Nachtglanz - Heitmann, T: Nachtglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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danach gewiss zusammenbrechen würde. Die Stunden der emotionalen Gratwanderungen forderten ihren Preis, auch wenn sie sich das nicht eingestehen wollte. Na gut, dachte Adam, dann eben auf eine andere Tour.
    »Das klingt so, als könnte ich deinem Entschluss weder mit Vernunft noch mit Bettelei beikommen«, dachte er laut nach.
    Sofort schüttelte Esther den Kopf. »Tut mir leid, hier bin ich ganz sture Irin.Von einmal getroffenen Entscheidungen treten wir nicht zurück.«
    »Selbst wenn es euer Ende bedeutet?«
    Esther erbleichte, nickte aber trotzdem zustimmend.
    »Nun denn.« Adam öffnete die Beifahrertür und deutete galant auf den Sitz. Mit einer misstrauischen Miene nahm Esther das Angebot an. »Solltest du nicht zufrieden dreinblicken, da du doch deinen Willen bekommen hast?«
    »Irgendwie traue ich dem Frieden nicht über den Weg.«
    Lachend schlug Adam die Tür zu.
     
    »Wäre es nicht klüger, den Wagen in der Nähe des Garagentors zu parken, falls wir schnell von Anders’ Gelände wegkommen müssen? So wäre es eine unnötige Rennerei. Ich tippe mal auf gut zehn Minuten und auch nur, wenn ich meine Pumps gegen
Laufschuhe eintausche«, sagte Esther und blinzelte ins wärmende Sonnenlicht. Der Schlafmangel machte sich mit Kälteschauern bemerkbar, und hinter ihrer Stirn hatte sich ein klopfender Schmerz eingenistet.
    Adam rumorte im Kofferraum und summte dabei Sinatras Under my skin mit einer Beiläufigkeit, die ihr eine Gänsehaut verursachte. Ausgerechnet dieses Stück, das von einer großen Liebe erzählte, die unmöglich ein gutes Ende nehmen konnte. Trotzdem mochte sie ihn nicht dazu auffordern, etwas anderes zu summen.Also ging sie mit verschränkten Armen auf und ab, da er ihr mit seiner unnachahmlichen Körpersprache deutlich gemacht hatte, dass er ihre Unterstützung gerade nicht benötigte.
    »Von dieser Lichtung aus kann ich nicht einmal die Mauer sehen, die das Grundstück umgibt. Wir müssen näher heran«, versuchte sie erneut, auf den Fehler in seinem Plan - wenn man überhaupt von einem Plan sprechen konnte - hinzuweisen.
    Adams Kopf tauchte auf, und sie kam nicht umhin zu bemerken, wie unberührt er aussah. Die Aufregung der letzten Tage hatte nicht die geringste Spur auf seinem Gesicht hinterlassen - es war so makellos wie immer, abgesehen von dem Bartschatten, der ihm aber durchaus gut stand. Ihm zitterten weder die Hände vor Stress, noch zeichnete sich ein dunkles Dreieck auf seinem Hemd zwischen den Schultern ab, weil ihm die Angst im Nacken saß. Bei ihr kam zu allem Überfluss auch noch Atemnot hinzu.
    »In dieser Einbuchtung steht der Wagen die nächsten Stunden im Schatten, zudem ist sie von der Straße aus schlecht einsehbar, hierher wird sich demnach wohl kaum jemand durch Zufall verirren«, erklärte Adam. »Außerdem will ich den Wagen, falls etwas schiefgehen sollte, nicht zu nahe an Anders’ Grundstück stehen haben.«

    »Falls etwas schiefgehen sollte, dürfte das Wohlergehen dieses verdammten Gefährts doch wohl dein geringstes Problem sein.«
    »Täusch dich da mal nicht«, erwiderte Adam mit einem zärtlichen Blick, der Esthers Atmung für einen Moment gänzlich zum Erliegen brachte.
    »Da hast du doch vorhin so viel Zeit in diesem Laden verbracht, aber als du herausgekommen bist, hattest du lediglich eine Wasserflasche und eine Decke dabei.Willst du die Benson vielleicht über den Kopf werfen, wenn er uns die Tür öffnet? Denn so wie es aussieht, werden wir klingeln müssen, um auf das Grundstück zu kommen.« Gestresst massierte Esther ihre Schläfen. »Wenn du mich nicht einfach hättest dösen lassen, sondern mit ins Geschäft genommen hättest, dann hätten wir jetzt wenigstens so etwas Praktisches wie Brecheisen bei der Hand.«
    »Du brauchst nichts Praktisches, du hast doch mich.«
    »Wirklich charmant«, erwiderte Esther, als Adam sich vor ihr aufbaute und die Arme um sie legte. In seinen Augen glaubte sie die Reflexion ihres Gesichtes zu erkennen, aufgelöst und erstarrt zugleich. Irgendwie hegte sie Zweifel daran, dass sie in ihrer Verfassung die bevorstehende Auseinandersetzung durchstehen würde. Bestimmt spielte Adam den Entspannten, um den Druck auszugleichen, der unübersehbar auf ihr lastete.Anders konnte sie sich seine souveräne Art nicht erklären.
    »Fürchtest du dich denn kein bisschen vor dem, was uns gleich erwartet?«
    »Dafür ist später noch Zeit«, flüsterte er, während seine Lippen die ihren suchten. »Jetzt möchte ich nur eins: dir

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