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Nachtglut: Roman (German Edition)

Nachtglut: Roman (German Edition)

Titel: Nachtglut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Gut.« Jack zog das Messer zurück und wischte ein Tröpfchen Blut am Hosenbein seiner Jeans ab, ehe er es in die lederne Scheide schob. »Bis bald!«

38
    F ür eine Cola mit Zitrone gäb ich jetzt so ziemlich alles.«
    Connie Skaggs hockte im offenen Fenster, das eine Bein hochgezogen auf den Sims, das andere träge über dem Boden hin und her schwingend. Ihre Füße waren nackt, die Zehennägel in der gleichen abscheulichen Farbe lackiert wie die Fingernägel.
    Sie hatte die zwei obersten Knöpfe ihrer Bluse geöffnet und tupfte sich den Ausschnitt hin und wieder mit einem feuchten Papiertuch. Ihr Rock war über ihren drallen Oberschenkeln hochgeschoben, aufreizend weit übrigens, aber nicht weit genug, um den Hauptgewinn zu zeigen.
    Carl sah ihr an, wie ihr die Aufmerksamkeit der drei Männer schmeckte.
    »Du weißt, was ich meine, Cecil«, sagte sie seufzend. »So wie es die Cola im Drugstore immer gibt.«
    »Vor dem Überfall hab ich noch eine getrunken.«
    »Viel Eis. Zwei Schnitze frische Zitrone.« Sie holte tief Luft. Ihre Brust wölbte sich kräftig, große Brustwarzen, so dunkel wie ihre Zehennägel, drückten sich unter dem feuchten Stoff ihrer Bluse ab.
    Na klar, die weiß genau, was sie tut, dachte Carl. Myron war dabei, sich einen runterzuholen. Er hatte seinen Reißverschluß nicht aufgemacht; aber er hockte mit schlaff hängenden Lippen und gespreizten Beinen auf dem Boden in der Ecke und starrte Connie mit glasigem Blick an, während er wie besessen massierte.
    Cecil hatte Myrons selbstvergessenes Tun wohl auch bemerkt,
denn er trat zu Connie ans Fenster, stellte sich vor sie und zog ihren Rock ein Stück herunter. Dann legte er seine Arme um sie, neigte den Kopf und drückte seinen Mund an ihren Hals.
    »Ich würd dir eine Zitronencola machen, wenn ich könnte, Schatz. Wenn wir erst in Mexiko sind, kannst du so viele Zitronencola trinken, wie du willst.«
    Sie stieß ihn weg. »Hör auf«, sagte sie ungnädig. »Zum Knutschen ist es viel zu heiß.«
    »Zum Knutschen ist es nie zu heiß.« Leise lachend drückte er sie wieder an sich.
    »Hey, ich mein’s ernst. Hau ab!« Sie schlug nach ihm, und er ließ sie los.
    »Okay, okay«, knurrte er gekränkt.
    Carl verzog verächtlich den Mund. So sollte ihm mal eine kommen! Die würde ihr blaues Wunder erleben. Aber Cecil war eben ein Weichei. War immer schon eines gewesen, würde anscheinend immer eines bleiben. Schade, daß der Knast ihm nicht ein bißchen Härte beigebracht hatte. Aber sollte in der Richtung überhaupt was passiert sein, dann war das alles seit Connie Skaggs’ Regie wieder futsch. Dieses Luder hatte aus Cecil das reinste Weib gemacht. Er war jetzt noch erbärmlicher als damals in Arkadelphia, als er es nicht schaffte, den Typen umzulegen, der den Überfall auf den Lebensmittelladen verhindern wollte.
    »Tut mir leid, daß ich so eklig bin, Cecil.« Connie rutschte von ihrem Sitz und stellte sich vor das offene Fenster, um sich, die Hände auf den Sims gestützt, hinauszulehnen und in die staubige Landschaft hinauszuschauen. Den Männern bot sie dabei eine prächtige Aussicht auf ihr rundes Gesäß. »Es ist nur so verdammt stickig. Das macht mich total gereizt.«
    In der Hinsicht mußte Carl ihr recht geben. Die Hitze machte auch ihn ganz kribbelig. Die Luft war so schwer und dicht, daß sie wie ein leichtes Laken auf einem lag. Jeder
Atemzug brauchte bewußte Anstrengung. Der Schweiß rann ihm aus allen Poren. Er sickerte über seine Rippen, sein Rückgrat hinunter in seine Spalte. Die Haare an seinen Armen und seiner Brust klebten an der Haut.
    Die Hitze erstickte jede Bewegung. Mittlerweile brummten sogar die Fliegen nicht mehr – die ihn vorher fast verrückt gemacht hatten: als sie wie Miniraketen durch die Gegend geschossen, an die Wände geknallt waren und gemein in die nackte Haut gebissen hatten. Jetzt krochen sie nur noch lethargisch herum, wo sie zuletzt gelandet waren – auf leeren Dosen und Verpackungen, auf Essensresten, wo Myron gekleckert hatte.
    Connie wandte sich wieder ins Zimmer und ging träge zum Tisch, wo sie aus einer Dose Orangensaft trank, auf der bis vor kurzem eine der Fliegen herumgekrabbelt war, die Carl beobachtet hatte. »Meine Mutter hat immer gesagt, wenn’s so heiß und stickig ist, gibt’s Regen.«
    »Und?«
    Es war seit einer Stunde das erste Wort, das Carl äußerte. Die anderen schien der Klang seiner Stimme zu überraschen. Wie auf Kommando drehten alle drei die Köpfe nach ihm

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