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Nachthaus

Nachthaus

Titel: Nachthaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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einigen Jahrzehnten wurde die Kultur in Büchern und Filmen derart von Fantasy dominiert, dass es ausgeschlossen war, nicht doch irgendwie mit den Konzepten des Genres vertraut zu sein, die ihre Nachbarn jetzt eines nach dem anderen ansprachen und zu bedenken gaben. Sie redeten hektisch miteinander und fielen sich gegenseitig ins Wort, bis sie sich an ein Star Trek-Klubtreffen erinnert fühlte, in das sie im College eines Abends versehentlich geraten war, wo über die wahre Natur der Klingonen oder ein gleichermaßen tiefgründiges Thema mit einer solchen Leidenschaft und in einer so pseudowissenschaftlichen Sprache diskutiert wurde, dass sich die zwei Dutzend Teilnehmer nur halbwegs verrückt anhörten.
    Sparkle schlang ihre Arme umeinander, um ein inneres Frösteln abzuwehren, als sie sich von dem Fenster und der gespenstischen Niederung dort draußen abwandte und sich zu ihren Nachbarn umdrehte. Mit Ausnahme der beiden Kinder, die sich etwas abseits hielten, standen die anderen – Dr. Kirby Ignis, Bailey, Twyla und die Cupp-Schwestern – im Kreis herum. Es gab keine Sitzgelegenheiten und der hölzerne Boden war zersplittert, schmutzig und da und dort von ekligem Schim mel überzogen.
    Aufgrund seines großväterlichen Gebarens, das beruhigend wirkte, aber auch durch die Beteuerung, Parallelwelten seien theoretisch und seiner Meinung nach äußerst problematisch, übernahm Dr. Ignis, den Sparkle nicht besonders gut kannte, die Führung. Er sagte: »Das Konzept kam überhaupt erst als eine Art verzweifelte Erklärung dafür auf, warum unser Universum akribisch geordnet ist, um Leben unvermeidlich zu machen.«
    »Weshalb sollte jemand dafür eine Erklärung brauchen?«, fragte Edna Cupp. »Was ist, das ist, so einfach ist das.«
    »Ja, aber verstehen Sie, es gibt zwanzig universelle Konstanten, von Plancks kleinstmöglichen Zeit- und Raumquanten bis hin zur Feinstruktur der Schwerkraft, und wenn auch nur eine von ihnen minimal von dem abweichen würde, was sie ist, wäre das Universum ein wüster, chaotischer Ort, der nicht in der Lage wäre, Galaxien, Sonnensysteme oder Planeten zu bilden, nicht in der Lage wäre, irgendeine Lebensform zu erhalten. Die Wahrscheinlichkeit eines Universums, das so gastlich ist wie unseres … nun ja, das ist unmöglich, die Chancen stünden Billionen von Billiarden zu eins.«
    »Was ist … ist «, wiederholte Edna.
    »Ja, aber die enorm spezifische Natur dieser Konstanten weist auf einen Entwurf hin, sie beharrt sogar darauf. Die Wissenschaft darf und will sich mit der Vorstellung eines Gestalters des Universums nicht abfinden.«
    »Ich kann mich ohne Weiteres damit abfinden«, beteuerte Edna.
    »Mir geht es um Folgendes«, fuhr Ignis fort. »Die Wahrschein lichkeit, dass alle zwanzig universellen Konstanten so sind, wie sie sind, ist so gering, dass manche Physiker, um unser lebenserhaltendes Universum zu erklären, ohne Zuflucht zu einem Konstrukteur zu nehmen, davon ausgegangen sind, es müsse eine unendliche Anzahl von Universen geben und nicht nur unseres. Wenn unter Billionen und Aberbillionen von Universen eines – nämlich unseres – mit diesen zwanzig Konstanten ist, die genauso eingestellt sind, dass sie Ordnung und Leben erhalten, dann ist es wahrscheinlich, dass wir das Produkt des Zufalls und nicht das eines Schöpfers sind.«
    Mit einer verächtlichen Geste schmetterte Ignis diese Theorie ab, wie er eine lästige Fliege verscheucht hätte, und fuhr fort: »Was auch immer Sie glauben möchten – es ist Zeitvergeudung, sich zu sagen, wir könnten in eine Parallelwelt transportiert worden sein. Das hier ist unser Universum, unsere Erde, zu irgendeinem Zeitpunkt in der fernen Zukunft. Die Dinge, die einige von Ihnen gesehen haben, die fremdartige Landschaft, die wir alle draußen vor diesen Fenstern gesehen haben, sind entweder die Produkte von Hunderttausenden von Jahren Evolution oder sie sind das Ergebnis eines unvorstellbar katastrophalen Ereignisses, das in wenigen Jahrhunderten weltweite Veränderungen nach sich gezogen hat.«
    » Dieses Pendleton ist in einem beklagenswerten Zustand«, sagte Martha Cupp, »aber es es steht noch nicht einmal seit einigen Jahrhunderten hier und ganz bestimmt nicht seit Hunderttausenden von Jahren.«
    »Die Stadt ist verschwunden«, rief ihr Ignis ins Gedächtnis zurück. »Eine Metropole bricht nicht innerhalb von Jahrzehnten zusammen, zerbröckelt und weicht einer Steppe.«
    »Aber warum steht das Pendleton noch – und nichts

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