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Nachthaus

Nachthaus

Titel: Nachthaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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Planeten einnahm, eine giftige Hölle, wo Milliarden von Leichen in den Feldern und auf den Straßen verwesten. Aber jetzt sah er, dass er sich nicht in einer Stadt mit einer Kuppel befand, wie er geglaubt hatte, und nicht unter einem undurchdringlichen Kraftfeld in Sicherheit war.
    Er hatte in Ruinen gelebt, war jedoch der Überzeugung gewesen, in einer Luxuswohnanlage zu logieren, weil sie ihm das ins Gehirn gebeamt hatten. Noch nicht einmal seine Einrichtung war real vorhanden gewesen, denn als die Maschine, die die Tatsachen verdrehte, jetzt aussetzte, sah er, dass seine Räume bis auf Staub, ein paar tote Insekten und vom Alter vergilbte Papierschnipsel leer waren.
    Als er an ein Fenster trat, die Staubschicht von der Scheibe wischte und aus dem zweiten Stockwerk auf den Innenhof hinunterblickte, sah er im Mondschein nicht die Blumen und die gepflegten Hecken und die schön geformten Bäume und die Brunnen, die bisher immer dort gewesen waren, sondern stattdessen Zerstörung und ein urwaldähnliches Gestrüpp. Die Becken der mehrstufigen Brunnen waren hinabgestürzt und zerbrochen, wie riesengroße gesprungene und aufgestemmte Schalen von Jakobsmuscheln und Venusmuscheln. Bäume gab es keine mehr. Die anderen Pflanzen konnte er im Mondschein nicht allzu gut sehen, doch es genügte, um zu erkennen, dass sie mit nichts Ähnlichkeit hatten, was er jemals zuvor gesehen hatte. Im besten Falle waren es Abtrünnige der zeitlosen Kirche der Natur und im schlimmsten Fall waren es Mutationen, grotesk genug, um dämonisch zu wirken; wie die Wellenkämme eines umgekippten Meeres wogten sie über den gewundenen Fußweg, der sich von den Doppeltüren am Westende zu der Mauer im Osten schlängelte, wo ein Tor zu den Garagen des Pendleton hinter dem Hauptgebäude führte.
    An anderen Abenden hatte Fielding das Dach des umgebauten Kutschenhauses sehen können, das über der hinteren Mauer des Innenhofs aufragte, und dahinter das etwas höhere Dach der größeren Garage, die erst gebaut worden war, als man das Belle Vista zum Pendleton umgestaltet hatte. Jetzt konnte er keines der beiden Gebäude sehen, obwohl der Vollmond ihre Schieferschindeln hätte versilbern müssen. Das breite Tor in der Mauer des Innenhofs hing an verbogenen Angeln offen und war hinuntergesackt, aber hinter diesen verbogenen Bronzestäben schien nichts anderes als Dunkelheit zu sein. Auch von den Lichtern der Großstadt fehlte jeder Schein, sowohl über der Dachbrüstung des Nordflügels als auch im Osten, wo die Garagen hätten sein sollen.
    Woher auch immer sein Essen kam – es wurde weder von Salvatinos Pizzeria noch von einem der anderen Restaurants zubereitet, bei denen er täglich bestellte. Wenn die Stadt nicht existierte, worauf das vollkommene Fehlen von Lichtern hinwies, dann gab es auch die Einrichtungen nicht, die sich erboten, schmackhafte Mahlzeiten ins Haus zu liefern. Wenn er diese duftenden Pakete erhielt, kamen sie offenbar von den verabscheuungswürdigen Handlangern der Herrschenden Elite, und woher sollte er wissen, ob seine belegten Baguettes, die Pasta Bolognese und das Huhn mit Pilzen und chinesischen Gemüsen nicht alle aus demselben Grundstoff bestanden – Soylent Green, mit der Absicht gewürzt, darüber hinwegzutäuschen?
    Fielding war weniger erschrocken als entrüstet, weniger entrüstet als von einem tief greifenden Gefühl von Rehabilitation überwältigt, weil er, was den Zustand der Welt betraf, die ganze Zeit recht gehabt hatte und noch weitsichtiger gewesen war, als er überhaupt gewusst hatte. Er bebte vor rechtschaffener Empörung.
    Bewegung im Innenhof zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Etwas kam auf dem gewundenen Gehweg um eine Kurve herum, eine Kreatur, die bisher durch die heimtückische, üppig wuchernde Vegetation verborgen worden war. Fielding stieß durch zusammengebissene Zähne ein unfreiwilliges Zischen aus, denn obwohl er nicht wusste, was für eine Art von Bestie sich dort unten zeigte, war ihm sofort und ohne jeden Zweifel klar, dass sie menschlichem Leben feindselig gegenüberstand und böse war.
    Sie war bleich, aber nicht nur bleich, sondern sie glühte auch schwach, aber nicht etwa, weil ihre Oberfläche Licht zurückwarf oder verströmte. Das Leuchten war tief in ihrem Innern . Sie bestand vorwiegend aus verschwommenen Umrissen, die von einem langsam pulsierenden Licht durchdrungen waren, das unregelmäßig verteilt, gelbsuchtgelb und methylgrün war. Das Licht bewegte sich in langsamen Wellen und

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