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Nachthaus

Nachthaus

Titel: Nachthaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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waren, blieb im Erdgeschoss niemand mehr übrig. Im Keller wohnte nur Tom Tran, und der war bereits zu ihnen gestoßen. Also war es an der Zeit, in die Wohnung der Cupps zurückzukehren.
    Da er sich wieder an sein Erlebnis erinnerte, als er in den frühen Morgenstunden geschwommen war, und da er sicher war, je mehr sie über diesen Ort wüssten, desto besser wären sie darauf vorbereitet, diese Tortur zu überstehen, wollte Bailey in den Keller runter und nachschauen, wie der Pool in dieser Zukunft aussah. Kirby erklärte sich bereit, ihn zu begleiten. Bailey fand, die drei anderen sollten in den zweiten Stock hinaufgehen, aber sie bestanden darauf, dass sie alle fünf zusammenblieben.
    Während sie die Wendeltreppe hinunterstiegen und dann im unteren Flur, vor der Tür des Raums mit dem langen Pool standen, berichtete Silas kurz und bündig von Mickey Dime im Versorgungsraum, von dem gewaltigen Strahl blauer Energien, der aus dem Eruptionskanal geschossen war, und von den bewaffneten Skeletten derer, die möglicherweise die Mitglieder des letzten Eigentümerverbandes gewesen waren und sich zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt in der Vergangenheit dort unten, in der Tiefe verschanzt, ein letztes Mal ihren Angreifern entgegengestellt hatten.
    Der Dämon, den Sally im Geschirrkabinett gesehen hatte, derjenige, der sie später angegriffen haben musste, war noch auf der Jagd. Daher musste jede geschlossene Tür als der Deckel einer Kiste angesehen werden, aus der etwas weitaus Gefährlicheres als ein Kastenteufel an einer Feder herausspringen könnte. Die anderen traten zur Seite, während Bailey und Kirby sich anschickten, die Lage zu sondieren.
    Kirby stieß die Tür an der Seite mit den Angeln auf, gleichzeitig machte Bailey sich klein und huschte durch die Öffnung. Der Raum erwies sich als nicht so dunkel, wie er erwartet hatte. Kolonien von phosphoreszierenden Pilzen, mit denen die Wände verkrustet waren, zeigten, dass nichts dort lauerte, doch das hellste Licht kam aus dem Wasser selbst.
    Das war nicht der einladende Lichtschein, bei dem er gern schwamm, nicht das Glitzern, das Muster nachzeichnete, die das plätschernde Wasser auf die Wände und auf den Grund des Pools warf. Wie er es schon am frühen Morgen für einen Moment gesehen hatte, war das lange Rechteck auch jetzt rot, nicht undurchsichtig, sondern klar genug, aber dennoch beunruhigend aufgrund der Assoziation mit Blut, die sich automatisch einstellte. Dieser Pool hatte keinen Boden oder zumindest keinen, den man sehen konnte. Um den Beckenrand herum waren keine Keramikfliesen wie früher einmal, sondern stattdessen Felswände, die zig Meter, wenn nicht noch viel tiefer, steil abzufallen schienen. Das eigentümliche Leuchten schien seinen Ursprung in phosphoreszierenden Schrammen im Fels zu haben, die ihn in unregelmäßigen Abständen durchzogen und bis in Tiefen reichten, in denen das rubinrote Wasser endlich zunehmend dunkler wurde, bis es so bedrohlich und mysteriös war wie ein schwarzes Loch im All.
    Zu fünft standen sie am Beckenrand, blickten in den wässrigen Abgrund hinunter und sagten nichts, weil es dazu nichts zu sagen gab, keine Erklärung, die es wert war, vorgeschlagen zu werden. Ihre Gesichter glühten, als hätten sie sich um ein Feuer versammelt.
    Nach einem Moment deutete Padmini auf etwas. »Sehen Sie!«
    Vielleicht zehn bis zwölf Meter unter ihnen tauchte ein deutlich sichtbarer Umriss auf wie aus einem Einschnitt oder einem Tunnel im Fels. Er hatte die Gestalt eines Mannes und schwamm mit der muskulösen Wendigkeit eines Hais von einem Ende des Pools zum anderen und dann wieder zurück, bevor er tiefer untertauchte, immer tiefer, und schließlich verschwand.
    Bailey nahm an, das, was dort unten schwamm, sei dasselbe, was früher am Tag seinen Knöchel gepackt hatte, als er aus dem Pool geflohen war. Und vielleicht war es auch dasselbe Geschöpf, das Sally Hollanders Verwandlung ausgelöst hatte, so wie diese später Julians.
    * * *

Sparkle Sykes
    Iris und Winny hatten die Wohnung der Cupp-Schwestern nicht durch die vordere Tür verlassen. Wenn sie diesen Weg genommen hätten, wären sie zwischen Sparkle und Twyla durch gelaufen und an Martha und Edna vorbeigekommen. Sie hätten sie gesehen.
    Twyla lief durch das ehemalige Esszimmer, durch einen kurzen Flur in eine Küche mit Einbauschränken, die von Termiten zerfressen und mit zerbrochenen Granitplatten bedeckt waren. Twyla sah in der Speisekammer nach, Sparkle in der

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