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Nachtkalt: Psychothriller (German Edition)

Nachtkalt: Psychothriller (German Edition)

Titel: Nachtkalt: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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wieder ein Foto. Dieses Mal mit einem Bild seiner letzten Kollegin Natalie, wie sie gerade neben ihm bei einer Pressekonferenz sitzt. Mike steckte auch dieses Foto in die Innentasche seiner Jacke, durchquerte den Garten und fand kurz vor der Terrasse ein letztes Bild. Am Anfang war darauf fast nichts zu erkennen. Erst als er es etwas von sich weghielt, erkannte er, dass es sich um ein Gesicht in Großaufnahme handelte. Schließlich wurde Mike klar, wen er da sah. Es war das Gesicht dieser Psychologin aus Straubing. Allerdings war nicht zu erkennen, ob diese im Augenblick des Fotos gerade Lust verspürte oder bereits dem Tode nahe war.
    Mike riss sich zusammen, steckte auch dieses Bild weg und ließ den Lichtstrahl seiner Lampe ein weiteres Mal im Halbkreis wandern. Auch wenn nichts zu hören und zu sehen war, dieser Irre war in der Nähe. Mike spürte seine Anwesenheit, doch er musste Prioritäten setzen und Anja Langes Sicherheit war wichtiger. Sollte er sich jetzt alleine in diesen Wald wagen und geriet dabei in eine Falle, wäre sie ihm schutzlos ausgeliefert. Noch dazu, da er ihr selbst von der Polizei abgeraten hatte.
    Wie abgesprochen nahm er Waffe und Taschenlampe in eine Hand, zog das Handy aus der Tasche und wählte ihre Nummer. Als sie abhob, sagte er nur leise: »Ich bin draußen.« Dann legte er wieder auf. Keine zehn Sekunden später öffnete sich das Rollo der Terrassentür so weit, dass kleine Schlitze entstanden. Er leuchtete sich selbst ins Gesicht, damit Anja ihn erkennen konnte und das Rollo sowie die Tür wurden geöffnet.

28
    »Mein Gott, wie sehen Sie denn aus?« Bei dem Anblick von Köstners kalkweißem Gesicht vergaß Anja für einen Augenblick ihre eigene Angst, die jedoch sofort wieder präsent wurde: »Sind Sie ihm etwa da draußen begegnet?«
    Mike schloss die Tür und das Rollo, fragte nach einem Glas Wasser und antwortete erst, nachdem er dieses ausgetrunken hatte. Er zog die Fotos aus seiner Innentasche, legte sie auf den Küchentisch und sagte trocken: »Jetzt bin ich mit im Spiel. Entweder der Typ beobachtet mich schon länger oder er hat gut recherchiert.«
    »Was sind das für Bilder?«, fragte Anja und ging näher heran, doch Mike hob seine Hand: »Nicht jetzt, ich muss erst das Haus durchsuchen und Sie stellen bitte einen Stuhl unter die Klinke der Eingangstür. Wenn er hier hereinkam, während sie ohnmächtig waren, dann muss er einen Schlüssel haben.« Danach ging er zur Küchentür, zog seine Waffe und wies Anja an: »Wenn ich draußen bin, verschließen Sie die Tür. Ich sehe zuerst im Keller nach, danach komme ich wieder und Sie stellen etwas vor die Eingangstür. Alles klar?«
    Anja nickte, warf noch einen ehrfürchtigen Blick auf die Waffe und sagte: »Bitte seien Sie vorsichtig.«
     
    Obwohl sich Mike sehr vorsichtig bewegte, war er schon wenige Minuten später wieder an der Küchentür. Anja öffnete und hatte schon einen der schweren Esstischstühle bereitgestellt. Da Mike einen eventuellen Eindringling nicht vorwarnen wollte, nicke er erst zu der Tür, dann die Treppe hoch. Während Anja den Stuhl zu der Tür schleppte, ging er Stufe für Stufe nach oben, blickte vorsichtig in den oberen Flur und begann seine Kontrolle in dem Badezimmer, das gegenüber der Treppe lag. Da es hier oben einige Schränke gab, brauchte er etwas länger, stellte aber fest, dass sie alleine in dem Haus waren.
    »Alles in Ordnung!«, verkündete er in normaler Lautstärke, was Anja zusammenzucken ließ. Sie saß an dem Küchentisch, rauchte eine Zigarette und fragte auf die Bilder deutend: »Darf ich?«
    Mike nickte, zündete sich ebenfalls eine L&M an und setzte sich neben sie. Bild für Bild erklärte er, wer die Menschen waren, nur bei dem letzten musste er wegsehen. Trotzdem sagte er mit belegter Stimme: »Das war meine Familie ... ein Psychopath hat sie umgebracht.«
    Nun musste auch Anja schlucken: »Das tut mir leid.«
    Er nahm ihr die Fotos aus der Hand: »Die lagen da draußen für mich bereit und ich frage mich, woher er wusste, was ich vorhatte. Sie haben doch niemand erzählt, dass ich durch die Terrassentür kommen wollte, oder?«
    Anja schüttelte den Kopf: »Nein, ich habe außer mit dem Krankenhaus mit niemand geredet.«
    »Dann hört er ihr Telefon ab«, sagte Mike trocken und Anja durchfuhr ein Schreck. Sie nahm das Gerät und erklärte: »Verflucht, ich habe es nach seinem Anruf ausgeschaltet, die Klinik wollte mich zurückrufen.« Sie hatte den Finger schon auf der

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