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Nachtkalt: Psychothriller (German Edition)

Nachtkalt: Psychothriller (German Edition)

Titel: Nachtkalt: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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entsprechenden Taste, als Mike es ihr aus der Hand nahm und ihr stattdessen sein Handy gab: »Wir müssen ihm nicht noch mehr Informationen liefern.«
    Anja nahm Mikes Gerät, tippte die Nummer der Krankenstation ein und fragte nach der diensthabenden Stationsschwester. Es dauerte eine Weile, dann stellte sie sich erneut vor und hörte anschließend nur noch zu, wobei ihre Gesichtsfarbe noch blasser wurde. Am Ende fragte sie nur: »Macht es Sinn, dass ich jetzt noch vorbeikomme?« Nach einem kurzen Augenblick stammelte sie: »O. k. Danke.«
    Anschließend legte sie das Handy langsam auf den Tisch, hob die Hände vor ihr Gesicht und sagte leise: »Dieses verdammte Arschloch hat es tatsächlich getan ... sie wäre fast gestorben.«
    Mike legte seine Hand auf ihre Schulter und versprach: »Ich bekomme ihn, Sie haben mein Wort darauf. Wollen Sie mir erzählen, was Ihnen die Schwester gesagt hat?«
    Anja war über den Punkt hinaus, an dem sie noch weinen konnte. Sie nahm ihre Hände vom Gesicht, starrte einen Punkt an der Wand an und sagte: »Meine Mutter hat ungefähr die Hälfte der Tortellini gegessen, dann begann ihr Herz verrücktzuspielen. Zum Glück hatte man ihr gerade eine andere Patientin mit ins Zimmer gelegt, sonst wäre sie jetzt nicht mehr am Leben. Nachdem sie ihr den Magen ausgepumpt hatten, wurde sie panisch und bekam starke Beruhigungsmittel. Sie ist außer Lebensgefahr, wird aber noch eine ganze Weile schlafen.« Nun musste Anja doch schluchzen: »Und an allem bin ich schuld.«
    »Sind Sie nicht«, sagte Mike mit milder Stimme, »dieser Typ hätte das Medikament genauso gut in das Krankenhausessen mischen können. Er hat die Situation einfach ausgenützt, um Sie noch mehr in eine Krise zu stürzen. Wenn Sie sich das jetzt selbst anlasten, hat er genau das erreicht, was er wollte.« Zumindest ein Teil seiner Worte schien zu ihr durchzudringen. Sie löste ihren Blick von der Wand, sah Mike in die Augen und fragte: »Wenn ich wenigstens wüsste, warum das alles passiert. Verstehen Sie? Das ist alles so unbegreiflich ... dieser Mann nimmt den Tod eines Menschen in Kauf ... und wofür?«
    Mike musste sich selbst eingestehen, dass er das alles nicht verstand. Im Augenblick gab es nicht den kleinsten Anhaltspunkt für ein Motiv und auch nichts, was auf den Täter hinwies. Mehr aus Verzweiflung fragte er: »Haben Sie Feinde, oder ist Ihnen irgendwann etwas passiert, was das alles erklären könnte? Exfreunde, Behandlungsfehler während Ihres Studiums, alte Feindschaften aus Ihrer Schulzeit ... irgendetwas in der Richtung?«
    Anja schüttelte den Kopf: »Nein, nichts. Ich habe mich das in den letzten Tagen selbst immer wieder gefragt, aber da ist nichts.«
    »Hat sich in den Tagen, als das alles begann, irgendetwas in Ihrem Leben verändert?«
    Anja tat sich schwer es auszusprechen, was auch ihre unsichere Stimme belegte: »Außer dass ich Florian kennengelernt habe, ist nichts passiert.«
    Mike hasste es, um den heißen Brei herumzureden, also fragte er direkt: »Glauben Sie, er hat etwas damit zu tun?«
    »Nein«, antwortete sie etwas zu energisch, wurde aber wieder ruhiger. »nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Er ist sanft und einfühlsam, hat sich mir nie aufgedrängt und ist auch nie in irgendeiner Form grob geworden.«
    Mike war erfahren genug, um zu wissen, dass das nichts heißen musste, daher fragte er vorsichtig: »Wäre es für Sie trotzdem o. k., wenn ich ihn mir etwas genauer ansehe?« Nach einem kurzen Moment der Stille fügte er hinzu: »Wir können es uns einfach nicht erlauben, etwas zu ignorieren. Wie gefährlich dieser Mann ist, haben Sie ja gerade eben erlebt.«
    Anja dachte einen Augenblick nach: »Ich weiß ja, dass Sie recht haben, aber es fühlt sich einfach scheußlich an, den eigenen Freund ausspionieren zu lassen.«
    »Ich bin so diskret wie möglich«, versuchte sie Mike zu beruhigen. Dann stand er auf, nahm sein Handy und sagte: »Ich muss ein paar Telefonate führen. Vielleicht machen Sie sich einfach ein wenig den Fernseher an, das lenkt ab.«
    Sie antwortete: »Ich komme schon klar.« Doch er hörte ihrer Stimme an, wie fertig sie war.
     
    Nachdem Mike mit seiner Freundin Jenny und Kriminalkommissar Jänke telefoniert hatte, stand er erst ein wenig unschlüssig in der Küche herum und überlegte, was er tun konnte. Irgendwann zündete er sich eine Zigarette an, nahm das Festnetztelefon der Familie und schaltete es wieder ein. Wenn der Typ das nächste Mal anrief, würde

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