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Nachtkalt: Psychothriller (German Edition)

Nachtkalt: Psychothriller (German Edition)

Titel: Nachtkalt: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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und unsere Kunden zufrieden sind.«
    »Und sind sie es?«
    »Und wie sie es sind. Besonders deine Idee, am Ende noch die Freundin für ihre Affäre zu bestrafen, hat sie begeistert.«
    »Die ist aber auch schön gestorben. Dafür, dass sie quasi in ihr Innerstes blicken konnten, hat sie doch wirklich lange durchgehalten, oder findest du nicht?«
    »Für meinen Geschmack war es zu viel Blut, aber wenn es den Zuschauern gefällt, soll es mir recht sein.«
    »Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Mit ihm, oder mit dem Spiel?«
    »Na, ihn können wir nicht mehr gehen lassen, dafür weiß er zu viel. Nein, ich meine mit dem Spiel.«
    »Wenn du Lust und Zeit hast, würde ich das nächste in einem halben Jahr starten. Wir müssen jetzt erst einmal warten, bis sich alles etwas beruhigt hat, und außerdem muss ich noch einige Interessenten überprüfen. Die sind zwar alle stinkreich und können es sich nicht erlauben, mit uns in Verbindung gebracht zu werden, aber ich muss trotzdem auf der Hut sein. Es gibt schon 22 neue Anfragen aus der ganzen Welt, zehn von ihnen werde ich nehmen.«
    »Warum nur zehn?«
    »Weil es erstens sicherer ist und weil es zweitens den Preis hoch hält. Klasse statt Masse, verstehst du? Und wie sieht es aus, bist du wieder dabei? 30.000 Euro und die Ausrüstung bekommst du wieder gestellt.«
    »Aber sicher bin ich wieder dabei, du bezahlst mich dafür, dass ich meinen Spaß habe. Was gibt es Besseres?«
    »Gut, sehr schön! Ich sage unserem Schnüffler jetzt noch schnell ›Goodbye‹, danach gehört er dir. Lass es bitte wie Selbstmord aussehen; das zieht am wenigsten Ermittlungen nach sich. Grund dazu hatte er ja, schließlich ist seine Mandantin aus dem Fenster gesprungen.«
     
    Mike hörte, wie Schritte auf ihn zukamen, und versuchte den Kopf zu heben. Um ihn herum gab es nichts als betongraue Wände, erhellt von einigen verstaubten Neonröhren. Der Stuhl, auf dem er saß, war zwar aus Holz, widerstand aber jedem Versuch nachzugeben. Wer auch immer ihn gefesselt hatte, er verstand sein Handwerk, denn das Seil ließ kaum Bewegung zu.
    »Ah, unser Held ist ja schon wach und hat mitgehört, dann muss ich mich ja gar nicht mehr vorstellen.«
    Mike schaffte es den Kopf etwas anzuheben, konnte aber durch das Gegenlicht noch keine Gesichter erkennen. Dann fiel sein Blick auf die Hand des größeren Mannes und bestätigte, was er schon vermutet hatte. Die Narbe war gut verheilt, aber deutlich sichtbar. Trotz seines trockenen Mundes schaffte er es, ein paar Worte zu krächzen: »Wodan Döring! Peter hätte dir damals in das Herz und nicht nur in die Hand stechen sollen.«
    »Ich fand das mit der Hand eigentlich gar nicht so schlecht«, antwortete Döring ruhig, »habe ich es doch Ihrem toten Partner zu verdanken, dass mich der Richter nicht länger einsperren konnte.« Nun schnalzte er einige Male mit der Zunge. »Ein mit Gewalt erzwungenes Geständnis ... Kommissar Groß hätte es doch wissen müssen.«
    »Sie sind ein perverses Arschloch.« Obwohl Mike immer noch kein Gesicht erkennen konnte, blickte er nun zu ihm nach oben.
    »Ach, Köstner, letztlich ist doch das ganze Leben nur ein Spiel und derjenige, der die Spielregeln macht, hat schon so gut wie gewonnen. Wissen Sie noch, wie viele Menschen sich damals für die Qualen der drei Frauen begeistert haben ...? Ich würde sagen, der Erfolg gibt mir recht.«
    »Sie sind krank.« Mehr fiel Mike dazu nicht ein.
    Nun kauerte sich Döring vor ihm nieder, sah ihm in die Augen und klopfte ihm auf die Schultern: »Ein bisschen schade ist es ja schon und ehrlich gesagt, war es auch nicht geplant, dass Sie sich wieder einmischen. Umso mehr war es mir ein Vergnügen, Sie erneut als Gegner gehabt zu haben. Aber irgendwann ist jedes Spiel vorbei und leider kann ich Ihnen keine Hoffnung auf eine weitere Partie machen.« Nun erhob sich Döring wieder und stellte dabei nüchtern fest: »Ich muss jetzt langsam los, die Presse erwartet die Präsentation unseres neuesten Shooters. Vielleicht interviewt mich ja sogar ihre kleine süße Freundin. Wie hieß noch gleich ... Jenni, oder? Sie steht übrigens ganz oben auf der Liste für unser nächstes Reality-Game.« Döring gab seinem Handlanger einen kleinen Klaps: »Mein Freund hier ist schon ganz hin und weg vor Begeisterung und glaubt, sie würde sich prima schlagen, wenn man sie in einer kleinen Hütte auf einem Bett festbindet. Er hat da diese wirklich ausgefallene Idee, dass man ihr nur ziemlich schmerzhafte

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