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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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hatte – auch dann nicht, wenn der Stutzer ihm zehn Pfund dringend benötigten Silbers bot. Allmählich gelangte er zu der Überzeugung, dass es wohl das Beste war, Marian zum Lager der Köhler zurückzubringen und Gisburne den goldenen Florin mit der Nachricht, seine Cousine sei nicht auffindbar, zurückzuschicken. Damit wäre zumindest wieder die Situation hergestellt, die er vorgefunden hatte, bevor er sich darin verstrickte.
    Aber leider würde Marian damit gleichermaßen wieder ihrem Verführer in die Hände fallen, und was auch immer Ari über seine eigenen Interessen gesagt hatte, der Gedanke, dass Robert le Chape Marian ins Unglück stürzte, behagte ihm ebenso wenig.
    Aye, das würde er dann doch lieber selbst tun.
    Und wenn er mit ihr fertig war, konnte er sie immer noch sicher nach Hause geleiten, wo sie heiraten sollte. Aber wenn er das tat, hieße das, er würde sein Wort gegenüber Guy halten, wohingegen er das Versprechen …
    Pah.
    Ein großes Tier drängte sich durch das Gestrüpp, das vor ihm lag. Steinarr stieß einen Pfiff aus. Der Hengst trottete durch den Nebel auf ihn zu – und sah aus wie ein nasses Gespenst. Kurz darauf hatte Steinarr Torvalds Kleiderbündel gefunden, und sie machten sich auf den Weg zu der Einsiedelei.
    Als er auf die Lichtung ritt, stand Marian unter dem Überhang, geschützt vor dem Regen. Steinarr saß ab und ging zu ihr hinüber. »Wie ich sehe, hast du die Nacht überstanden, ohne von Wölfen zerrissen zu werden.«
    »Dank deinem Freund, obwohl er erst so spät hier war und so früh wieder fortging, dass er eigentlich gar nicht hätte kommen müssen. Warum ist er nicht wenigstens geblieben, um dir Guten Morgen zu sagen?«
    »Er verbringt seine Zeit mit anderen Dingen.« Steinarr zeigte auf die beiden Stücke Brot und Käse, die sie in den Händen hielt. »Ist eins davon für mich?«
    »Beide. Ich habe schon gefrühstückt.«
    »Dann bist du also so weit?« Er nahm ihr Brot und Käse aus der Hand und biss in beides herzhaft hinein.
    »Das bin ich, Mylord.« Demnach, wie sie die Augen zusammenkniff, hatte sie seine Anspielung verstanden. »Die Frage ist nur, seid Ihr es auch?«
    Bei den Göttern, das war er.
Sie rittlings auf seinen Schoß zu nehmen.
Der Gedanke daran hämmerte in seinem Schädel und ließ seinen ganzen Körper pulsieren. Er hätte sie auf genau diese Weise haben können, gleich hier an Ort und Stelle, wenn dieser verfluchte Junge nicht gewesen wäre. Er hätte sie schon längst haben können.
    »Lösch das Feuer«, sagte er und wandte sich ab, bevor die Anzeichen seiner Erregung allzu offensichtlich wurden. »Ich kümmere mich um das Gepäck.«
    Sie ergriff den Eimer und machte sich auf den Weg, um Wasser zu holen, während er sein Frühstück hinunterschlang und nach dem Zaumzeug des Packpferds griff.
    Als sie bereit waren aufzubrechen, hatte er sich wieder unter Kontrolle, und er hatte eine Entscheidung getroffen. Er würde sie zurückbringen, und damit wäre der Fall erledigt. Anschließend würde er sich ein Bauernmädchen suchen, das ihm weniger Ärger einbrachte. Er half Marian aufs Pferd, schwang sich vor ihr in den Sattel, und dann ritten sie in Richtung der Straße.
    Kurz vor der Straße jedoch kam der kleine Hang, und als der Hengst ihn hinaufgaloppierte, musste sie ihre Arme fester um Steinarr legen und sich vorbeugen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ihre Brüste, die so verlockend in Reichweite gewesen waren, als sie ihn am Nachmittag davor geküsst hatte, pressten sich an seinen Rücken. Schon gestern hatte er sie gespürt, aber heute … heute schien sämtlicher Stoff zwischen ihnen zu verbrennen, ganz so, als lägen sie im Bett wie zwei Liebende, und als umarme sie ihn von hinten.
    Nein. Selbst wenn er sie tausendmal nehmen würde, wären sie niemals wirklich Liebende. Sie würden nie, niemals des Nachts zusammen im Bett liegen können, ganz gleich, wie sehr er es wollte. Er musste all dem ein Ende bereiten. Er würde sie zurückbringen. Noch heute. Sofort.
    »Mylord?«
    »Was?«
    »Wir sind jetzt auf der Straße, und ich muss es wissen. Werdet Ihr Euch an unsere Abmachung halten?«
    »Das habe ich noch nicht beschlossen«, sagte er und schlug den Weg in Richtung Harworth ein.
     
    Trotz des Nieselregens, der allmählich ihren Umhang durchnässte, fühlte Matilda sich weitaus besser als am Tag davor. Sie hatte gut geschlafen, und Steinarrs Zorn hatte sich ein wenig gelegt, so dass es ihr nun leichter fiel, Geist und Seele

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