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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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noch einmal herkommen müssen.« Dann platzte sie kurz entschlossen heraus: »Ich muss mit Euch sprechen, Mylord. Vertraulich.«
    Er musterte sie von oben bis unten, und etwas störte die Ruhe dieses Tages, wie ein unbekanntes Ungeheuer die Oberfläche eines windstillen Sees kräuselte. Ein langer Moment verstrich, dann nickte er.
    »Der Mann, der mir den Käse verkauft hat, erzählte von einem verlassenen Cottage am Rand des Walds der Domäne, das Reisende oft aufsuchen, ohne Ärger befürchten zu müssen. Ist das vertraulich genug?«
    Vertraulich genug in mancher Hinsicht.
Die Welle breitete sich aus, streichelte sie wie eine allzu vertraute Hand. Sie riss sich von seinem Blick los und fand Schmutz an der Spitze ihres Schuhs, der ihrer dringenden Aufmerksamkeit bedurfte. »Jawohl, Mylord.«
    »Wie du willst. Dann reiten wir dorthin.«
     
    Sie wollte Vertraulichkeit. Hier hatte sie sie.
    Steinarr stand im Türrahmen und beobachtete Marian, die ein Feuer auf der offenen Feuerstelle in der Mitte des Raums angelegt hatte, und nun kniete sie daneben und war eifrig damit beschäftigt, Feuer zu schlagen.
    Das Cottage, das der Mann mit dem Käse Steinarr genannt hatte, war von alter Bauweise, zum Teil in die Erde hineingebaut. Es war kalt und feucht, so wie diese Art Behausungen nun einmal waren – zweifellos der Grund, warum Marian das Feuer so wichtig war, dass sie es selbst machen wollte – aber die Wände aus Flechtwerk und Lehmputz waren stabil, und das Reetdach schien dicht genug, dass es in der Nacht nicht hereinregnen würde. Auf einer abgeschiedenen Lichtung gut eine Meile weit vom nächsten Dorf entfernt war man hier ebenso ungestört wie in der Klause eines Einsiedlers.
    Doch Marian hatte noch kein einziges Wort darüber fallenlassen, was sie mit ihm besprechen wollte. Stattdessen hatte sie sich voller Eifer darangemacht, Holz zu sammeln, und anschließend, während er sich um die Pferde gekümmert hatte, damit begonnen, Feuer zu machen, was nun ihre gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch nahm – so wie sie selbst Steinarrs Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Während sie wieder und wieder gegen den Feuerstein schlug, wippte ihr Hinterteil verführerisch unter ihren Röcken. Er konnte sich nicht von dem Anblick losreißen.
    Und das wusste sie auch. Je länger er sie anstarrte, desto entschlossener ging sie zu Werk, und desto mehr wippte sie. Natürlich nur unbewusst. Und natürlich war klar, dass sie ungestört sein wollte, weil sie vorhatte, sich ihm erneut anzubieten.
    Ganz und gar nicht klar war allerdings, ob er sie dieses Mal ihr Ziel erreichen lassen würde.
    Eigentlich sollte er das nicht. Eigentlich musste er sie zurückbringen, so wie er es bereits beschlossen hatte. Aber schon auf dem Ritt hierher hatte sie seine Sinne vollkommen gefangen genommen – ihr Körper, der sich gegen seinen Rücken presste, das unregelmäßige Hauchen ihres Atems an seiner Schulter, seidiges Haar, das seine Wangen streifte, ihre errötenden Wangen, als er ihr half, vom Pferd zu steigen – und er wollte mehr. Er wollte sich in ihr versenken, ihren Duft einatmen, sie verschlingen. Wie würde sie schmecken? Er sah vor sich, wie sie auf den Fellen lag, bereit für seinen Mund, bereit für ihn.
    Sie rang nach Luft und verfehlte den Feuerstein komplett.
    »Was ist los?«
    »Ich … Nichts, Mylord.« Abermals schlug sie das Eisen an dem Feuerstein entlang, ohne Wucht und ohne ihn richtig zu berühren, ohne dass auch nur ein einziger Funke entstand.
    »Wenn du so weitermachst, wird es eine kalte Nacht.«
    Sie lehnte sich zurück, hockte sich auf ihre Fersen und betrachtete ihre Hände. »Ich konnte noch nie richtig mit Feuerstein und Feuerschläger umgehen.«
    »Lass mich das machen.« Er riss sich vom Anblick ihres Hinterteils los, zumindest so lange, bis er den Sattel des Packpferds auf das Gepäck in der Ecke gestapelt hatte. Dann hockte er sich neben sie, arrangierte den Zunder auf dem Boden, schlug rasch drei große Funken, von denen er einen auffing. Er ließ ihn auf den Zunder fallen, der dadurch in Glut gesetzt wurde, und im Handumdrehen loderte ein kleines Feuer auf. »Man muss es im Handgelenk haben.«
    »Bei Euch sieht es so einfach aus«, sagte sie, noch immer auf den Knien hockend, während sie das anwachsende Feuer mit Zweigen fütterte. »Bei Robin auch.«
    Verflucht, im gleichen Atemzug, als sie über ihn, Steinarr, sprach, dachte sie an diesen Mistkerl. Warum quälte er sich mit dieser widernatürlichen Frau

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