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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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hätte ich sofort gewusst, dass du kein Bauernmädchen bist.«
    »Dann kann ich wohl von Glück sagen, dass ich meine Strümpfe nicht fremden Männern zeige.« Sie konnte geradezu spüren, wie er mit den Fingerspitzen über ihre Haut streichen würde. »Legt das hin.«
    »Komm raus, Marian. Ich sagte doch, ich rühre dich nicht an.«
    Nein, er hatte gesagt, er würde sie nicht noch einmal ohne ihre Erlaubnis anrühren. Ihre Erlaubnis konnte sie ihm geben. Wie gern hätte sie sie ihm gegeben …
    Nein, das hätte sie nicht. Sie ließ den Saum ihres Unterhemds fallen und watete auf das Ufer zu. Sie hatte Mühe, einen Fuß auf die Böschung zu setzen, das nasse Leinen war schwer und klebte.
    »Nimm meine Hand!«
    »Nein!« Sie zupfte an dem Hemd herum, versuchte, es von ihren Beinen zu lösen. Schließlich gab sie auf. »Ja. Wenn Ihr dann so freundlich wärt.«
    Erneut streckte er die Hand aus. Sie überprüfte zunächst ihre Abwehr, doch als seine Finger sich in ihre verschränkten, überlief sie ungeachtet dessen ein Schauer der Lust. Sie sah zur Seite, um die Verschmelzung mit ihm zu vermeiden, zu der es manchmal kam. Kaum dass sie festen Boden unter ihren Füßen hatte, riss sie sich von Steinarr los. »Vielen Dank.«
    Wasser sammelte sich zu ihren Füßen, und sie bückte sich, um das Leinen auszuwringen, ohne den Saum anheben und sich zu sehr entblößen zu müssen. Steinarr ging einen Schritt zurück, um ihr Platz zu machen.
    »Wie bist du auf die verrückte Idee gekommen, dich so spät am Tag zu waschen? Du bist vollkommen nass. Deine gesamte Kleidung ist durchnässt.«
    »Es ist warm genug. Meine Sachen werden schon trocknen, und wenn nicht, werden sie trotzdem warm genug sein, denn sie sind aus guter Wolle.«
    »Nicht warm genug. Sieh doch, du zitterst ja schon.« Er öffnete die Schnalle seines Gürtels und warf ihn samt Schwert ins Gras, so dass er sich sein Gewand über den Kopf ziehen konnte. »Zieh das an!«
    »Das brauche ich nicht.«
    Er überhörte ihre Worte, zog ihr sein Gewand über den Kopf und zerrte es an ihr herunter, als müsse er ein widerspenstiges Kind anziehen. Ihr blieb nicht viel anderes übrig, als seine Leihgabe anzunehmen und mit den Armen in die Ärmel zu schlüpfen. Sie konnte ihm ja schlecht sagen, dass sie nicht vor Kälte zitterte, sondern vor Verlangen – Verlangen, das sich nur noch steigerte, nun, da sie von seinem Duft umgeben war.
    »So. Das wird dich warm halten.«
    »Aber Ihr werdet frieren«, sagte sie, während sie die zu langen Ärmel seines Gewands hochkrempelte. »Ihr könnt doch nicht in den Wald hinausgehen und dort die Nacht verbringen mit nichts weiter am Leib als Eurem Unterhemd.«
    »Ich habe ja noch meinen Umhang, und wie du gesagt hast, ist es warm. Und immerhin bin ich trocken.« Er band die Pferde los und ließ sie frei. »Such deine Sachen zusammen. Ich muss bald fort.«
    Zurück auf der Lichtung, half Steinarr ihr, ihre Kleidung über die Äste zu hängen, die morgens als Erstes Sonne bekamen. Dann holte er das Bündel, das er stets mitnahm, und ging hinüber zu dem Hengst.
    »Ich habe mich etwas gefragt, Mylord. Glaubt Ihr, Sir Torvald könnte bei der Entschlüsselung des Hinweises, der in dem Kästchen liegt, helfen?«
    Stirnrunzelnd sah er das Pferd an und strahlte beißende Eifersucht ab. »Ich schätze, du kannst ihn danach fragen.«
    Er war eifersüchtig auf seinen Freund, und dennoch ließ er ihn Nacht für Nacht über sie wachen. Sie würde diesen Mann wohl niemals verstehen. »Das werde ich. Gesegnete Nacht,
Monsire.
«
    »Schlaf gut, Marian.« Er saß auf und ritt los, doch dann hielt er an und drehte sich um. »Aber, ähm, behalt mein Gewand an, bis deine Sachen trocken sind. Torvald muss dich nicht unbedingt mit nichts weiter an als einem nassen Unterhemd sehen.« Er beugte sich vor und tätschelte dem Hengst den Hals. »Oder,
Pferd?
«
    Dann gab er dem Hengst die Sporen.
    Matilda stand da und wartete, während sein Geist und seine Seele mit zunehmender Entfernung ihre suggestive Kraft verloren, bis sie ihn, selbst als sie ihren Geist und ihre Seele nach ihm ausstreckte, nicht mehr spüren konnte. Dann duckte sie sich unter dem Ast hindurch und betrat das Elfenhaus. Die friedliche Atmosphäre dort umschloss sie wie die Arme einer Mutter, und mit einer inneren Ruhe, die sie nicht mehr empfunden hatte, seit Steinarr den Vogelfreien angeschossen hatte, sah sie in ihr Innerstes hinein.
    Sein Gesicht stieg vor ihrem geistigen Auge auf, angespannt

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