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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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einen Moment lang und beschloss dann, dem Talrand seewärts zu folgen, bis sie einen anderen Weg hinunter gefunden hatte. Sicher fiel das Land zum Meer hin ab, also musste es eigentlich einen weniger steilen Weg nach unten geben, und dann konnte sie dem Bach hinauf folgen. Sie ging in Richtung Osten und stieß auf einen sanfteren Hang mit einem weniger steilen Pfad und stieg ab.
    »Könntet Ihr ein wenig Hilfe gebrauchen, Lady Eleanor?«
    Sie zuckte zusammen und kreischte wie Lucy, bevor sie den Mann erkannte, der aus dem Nebel auftauchte. »Sir Ari? Oh, den Heiligen sei Dank. Ja, bitte, ich könnte Eure Hilfe gebrauchen.«
    »Kommt hier entlang. Es gibt einen einfacheren Weg.« Er führte sie ein Dutzend Schritte weit den Weg zurück, den sie gekommen war, und schlug sich dann durch das Gebüsch, von wo aus sich ein schmaler, aber gut ausgetretener Wildwechsel durch einen dichten Hain aus Eiben schlängelte.
    »Woher wusstet Ihr, dass ich hier oben bin?«
    »Ich habe gesehen, dass Ihr Gunnar gefolgt seid«, antwortete Ari und streckte eine Hand aus, um ihr bei einem großen Schritt bergab zu helfen – und sogleich wurde Eleanor klar, dass er damit meinte, er als Rabe habe sie gesehen. »Ihr habt beobachtet, wie er seine Gestalt wechselte, oder?«
    Eleanor nickte. »Ich musste unbedingt selbst sehen, wie er sich von einem Mann in einen Stier verwandelt.«
    »Warum?«
    Wie sollte sie das erklären? »Als ich sah, wie er sich andersherum verwandelte, von Stier in Mensch, da war ich … Es war, als hielte irgendein Zauber mich gefangen, als wäre ich verhext worden oder würde träumen oder wäre zumindest betrunken. Es schien so unwirklich. Hier wusste ich, dass es die Wirklichkeit war.« Sie legte eine Hand auf ihr Herz. »Aber hier …« Sie wies auf ihren Kopf.
    »Ihr wolltet es bei klarem Verstand sehen.« Ari ging weiter voraus. »Sehr vernünftig.«
    Sie folgte ihm und fuhr mit ihren Erklärungen fort, die sich ebenso an sie selbst richteten wie an ihn. »Dieser Fluch macht einen so großen Teil von Gunnar aus, wer er ist und warum er tut, was er tut. Ich muss es verstehen. Ich muss wissen, was es heißt, wenn er mich jedes Mal im Morgengrauen verlässt. Ich muss wissen, was ihm bevorsteht – was Euch allen bevorsteht, denn wie es scheint, seid Ihr alle zu einem Teil meines Lebens geworden. Es ist so grausam.«
    »Aye.«
    »Ist es für Euch und die anderen genauso schlimm?«
    Ari zuckte mit den Schultern. »Jeder leidet auf seine eigene Weise, die einen mehr, die anderen weniger. So schrecklich, wie es für Gunnar auch sein mag, für Brand ist es noch viel schlimmer, nicht nur die Umwandlung, sondern alles, was damit zusammenhängt.«
    »Ich weiß gar nicht, zu welchem Tier er wird. Und von Jafri weiß ich es auch nicht.«
    »Nein.« Sie hatten eine Weggabelung erreicht, und Ari blieb stehen, um auf den Pfad zu starren, der zum Talschluss, dem oberen Ende des Tals, hinaufführte, dann sah er in die andere Richtung hinunter zum Meer. Schließlich sah er Eleanor an, und seine Unentschlossenheit war ihm deutlich anzusehen, selbst in dem Dämmerlicht.
    »Ich weiß, dass Ihr der Rabe auf Sir Brands Schulter seid«, sagte sie und hoffte, ihn so dazu bewegen zu können, ihr mehr zu erzählen. »Und Torvald ist, glaube ich, der weiße Hengst, den Ihr reitet.«
    Ari warf ihr einen Blick zu, der halb bestürzt, halb amüsiert wirkte. »Hat Gunnar Euch das erzählt, oder seid Ihr wirklich so clever? Wie auch immer. Es spielt ohnehin keine Rolle, wie Ihr darauf gekommen seid. Wenn Ihr gedenkt, Euch noch öfter vom Lagerplatz zu entfernen, ist es ohnehin besser, wenn Ihr alles erfahrt.«
    »Ich weiß schon seit fast drei Jahren, was Gunnar ist, und selbst meine Cousine, die nicht nur meine Kammerjungfer ist, sondern auch meine Freundin, hat nie ein Sterbenswörtchen davon erfahren. Und das wird sie auch nicht, ebenso wenig wie irgendjemand anders. Das schwöre ich, Monsire. «
    »Ich hoffe, Ihr werdet Euer Wort halten, Mylady. Kommt mit.« Und er nahm den seewärtigen Pfad.
    Sie kamen an einem breiteren, tieferen Teil des Tals heraus, und Ari führte Eleanor am steinigen Ufer entlang bis hinter eine Biegung des Bachs. Das leuchtende Rot und Gelb eines Schaustellerwagens stach aus dem Grün der Bäume und Büsche hervor. Nein, kein Schaustellerwagen, sondern der Karren eines Bärentreibers, und dort drinnen …
    Bestialisches Brummen erschütterte die Stille und brachte den Wagen zum Schaukeln.
    Eleanor machte einen

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