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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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würde ihn jahrelang in Erinnerung behalten, jeder Einzelne hier. Er würde ihnen aus dem Weg gehen müssen, bis die Erinnerung verblasst wäre.
    Es sei denn …
    Nein, daran konnte er jetzt nicht denken. Er musste sich auf das konzentrieren, was vor ihm lag, sonst würde er sich selbst und Jafri in Gefahr bringen.
    Er holte tief Luft, um sich zu wappnen, und führte Lady Eleanor um den grimmig dreinblickenden Tunstall herum hinter den anderen Paaren auf die Estrade hinauf. Ein Page schritt die Reihe ab und reichte jeder der Damen den gleichen Silberzweig.
    »Ein Lob an all unsere Sieger.« Die Countess erhob sich, anmutiger, als Gunnar es angesichts ihres Leibesumfangs für möglich gehalten hätte. »Ihr habt mich hervorragend unterhalten, und nun ist es an der Zeit, Eure Küsse einzufordern. Ich erinnere Euch daran, Euch ebenso gut zu erweisen wie vorhin beim Einnehmen des Turms, denn Ihr sollt Eure jeweilige Dame überzeugen, Euch den Silberzweig zu überreichen.« Sie schritt an der Reihe entlang, bis sie vor dem ersten Paar stand. »Mir scheint, wir sollten mit Euch beginnen, Sir Gilbert. Gebt acht, damit Ihr Euch nicht als zu gut erweist. Mein Lord Gemahl sieht zu.«
    Als die Menge kicherte, blickte der Ritter, der Anspruch auf Lady Anne, die missgünstige Halbschwester von Lady Eleanor, erhoben hatte, zu dem Earl, zögerte, ignorierte dann die Skrupel, die die Warnung der Gräfin offenbar in ihm geweckt hatte, legte der jungen Frau einen Arm um die Taille und machte seinen Anspruch in Form eines tiefen Kusses geltend. Die Dame erstarrte und hob die Hände, als wolle sie ihn von sich stoßen. Einen Herzschlag später aber schien sie in seinen Armen dahinzuschmelzen, ihre Finger gruben sich in sein Hemd, und Gunnar konnte ihren Seufzer bis zum anderen Ende der Estrade hören. Das geile Lachen der Menge riss das Paar ruckartig auseinander, und die Dame nahm die Farbe Roter Beete an.
    Doch dann überreichte sie Sir Gilbert ihren Silberzweig.
    Der nächste Mann wählte eine andere Weise, gab seiner Dame einen Kuss, wie man ihn einer Schwester gegeben hätte. Doch trotz mangelnder Leidenschaft schien es für diese Dame genau die richtige Art Kuss gewesen zu sein. Sie errötete ebenso sehr wie die Dame zuvor, und auch dieser Mann erhielt seinen Silberzweig.
    So ging es weiter, Küsse voller Leidenschaft, wie Liebende sie tauschten, zärtliche, ein paar unbeholfen, aber aufrichtig. William, Lord Ethridge, der Herr des jungen Knappen, schaffte es, seine Dame an den Rand der Ohnmacht zu bringen, und das, obwohl er auf nur einem Bein stehend das Gleichgewicht halten musste.
    Je näher der Zeitpunkt rückte, da Gunnar an der Reihe war, desto mehr rumorte sein Magen. Der Kuss, dem er so unbekümmert entgegengesehen hatte, schien mittlerweile von einer Tragweite, die über einen Moment des Vergnügens hinausreichte. Er kaute an seiner Lippe und versuchte, sich eine geeignete Vorgehensweise zurechtzulegen. Eleanor neben ihm trat von einem Fuß auf den anderen, eindeutig ebenso aufgeregt wie er selbst.
    Und dann, viel zu schnell, war er an der Reihe. Er wandte sich Lady Eleanor zu, während alle Augen sich auf ihn richteten, ganz besonders ihre. Reglos blieb sie stehen und wartete. Ihre Lippen öffneten sich ein wenig, feucht, als erwartete sie einen echten Kuss, den Kuss eines Liebhabers – und ein Teil von ihm schrie danach, sie in seine Arme zu reißen und genau diese Erwartung zu erfüllen.
    Aber nein. Nicht bevor er sich nicht ganz sicher war. Im Moment musste er zweierlei bieten, Behutsamkeit und etwas … Besonderes. Etwas, das einzig und allein ihr galt.
    »Mylady.« Er machte eine leichte Verbeugung, fiel auf das Knie. Dann nahm er ihre Hand, drehte sie um und führte sie langsam an seine Lippen. Er hielt inne, ließ das Parfüm, das sie auf ihr Handgelenk aufgetragen hatte und das nach Moschus und Gewürzen duftete, in seine Sinne hineinwirken. Dann senkte er den Kopf und hauchte so zärtlich, wie er es vermochte, einen Kuss auf ihre Handfläche.
    Ein Kuss, so sanft wie ein Schmetterling. Wie eine Schneeflocke.
    Eleanors Finger schlossen sich um diesen Kuss, fingen ihn ein, und das kaum hörbare, atemlose »Ah« über ihm zeigte ihm deutlicher als alle Worte, dass er die richtige Wahl getroffen hatte.
    »Très gentil, Monsire.« Die Countess nickte anerkennend, als Gunnar sich aufrichtete und seinen Silberzweig entgegennahm. »Nicht einmal mein Herr Gemahl hat an einem solchen Kuss etwas auszusetzen. Nun werden

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