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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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habt?«
    Draußen in der Wildnis, mit einem Wolf. »Auf Reisen, Mylord, wie es scheint an den falschen Orten.«
    »Dem kann abgeholfen werden.«
    »Ich hole die Karten, Mylord.« Rasch nahm Eleanor eine kleine Schachtel aus dem Schrank und legte sie mitten auf den Tisch. Sie öffnete sie und zog den Inhalt heraus, der aussah wie ein kleines Buch, das nicht gebunden war. Sie nahm eine der Seiten, um sie Gunnar zu zeigen. »Diese kleinen Blätter aus gepresstem Leinen sind Karten.«
    Gunnar nahm das Blatt und sah es sich genauer an. Es war von länglicher, rechteckiger Form, auf der einen Seite waren rote und gelbe Blumen gemalt, und auf der anderen waren sechs goldene Kelche.
    »Das ist ein einfaches Kartenspiel«, sagte Westmorland. »Der König besitzt natürlich wesentlich feiner gearbeitete. Ich selbst habe ihm letztes Jahr ein wesentlich besseres geschenkt.«
    Während der Earl noch damit prahlte, nahm Gunnar eine andere Karte, um sie mit der ersten zu vergleichen. Die zweite hatte vier silberne Schwerter auf der einen Seite, aber auf der anderen …
    »Die Blumen sind ja genau dieselben«, sagte er. »Bis hin zum letzen Federstrich.«
    »Auf die Rückseite jeder Karte wird ein Holzblock gepresst, der mit Schnitzereien versehen und mit Tinte bestrichen ist. Anschließend werden Farben und Gold von Hand aufgetragen«, erklärte Eleanor. »So hat mein Lord Vater es uns jedenfalls erklärt.«
    »Willst du mich etwa der Lüge bezichtigen?«, forderte ihr Vater sie heraus.
    Sogleich zeigte Eleanor eine reumütige Miene. »Natürlich nicht, Mylord. Ich habe es lediglich noch nicht selbst gesehen.«
    Westmorland nahm ihr die Karten aus der Hand. »Aber ich. Ich habe einem Mann in Frankreich zugeschaut, als ich dieses Kartenspiel erwarb. Auf gleiche Weise stellt er Bilder für Pilger her, Hunderte, alle dieselben. Trotz der Zeit, die die Schnitzerei in Anspruch nimmt, geht es immer noch schneller, als jedes Bild einzeln zu malen.« Der Earl nahm Gunnar die beiden Karten aus der Hand, legte sie zurück auf den Stapel und fächerte sie auf wie ein Pfauenrad. »Also, wollt Ihr mitspielen?«
    »Gern, Mylord, wenn jemand mir das Spiel erklärt.«
    »Eleanor kann es Euch zeigen.« Mit geübter Hand teilte Lord Ralph den Stapel in zwei Hälften und ließ die Karten geschickt wieder ineinandergleiten – ein schlauer Trick, den Gunnar selbst gern ausprobiert hätte. »Dafür, dass sie eine Frau ist, spielt sie recht gut, obwohl sie nur selten gegen mich gewinnt. Percy, Ihr seid der vierte Mann.«
    Eleanor zog einen Hocker heran und setzte sich neben Gunnar, der bald darauf erfuhr, was Spielkartenfarben waren, wie man einen Stich machte und wie der Trick zum Mischen der Karten funktionierte – der schwieriger war, als es aussah. Auch erfuhr er mehr über Eleanor selbst – und je mehr er erfuhr, desto größere Mühe hatte er, sich zusammenzureißen.
    Es war sonderbar. Abgesehen von ihren Erklärungen zu den Regeln des Spiels sprach sie nur wenig und benahm sich, wie es sich für ein anständiges junges Mädchen, das einem Gast zu Hilfe kam, gehörte, bis auf …
    Bis auf die Tatsache, dass sie jedes Mal, wenn sie die Hand ausstreckte, um auf eine Karte zu zeigen, seinen Arm streifte. Ebenso wie zuvor auf der Treppe schien ihre Berührung zufällig, und sie ließ keineswegs erkennen, dass dem möglicherweise nicht so war.
    Und jede Berührung jagte Gunnar das Gefühl sprühender Funken den Arm hinauf, die sich bis zu anderen Körperteilen ausbreiteten und sie entflammten. Es dauerte nicht lange, und er schaffte es kaum noch, sich auf die Grundregeln des Spiels zu konzentrieren, geschweige denn, auch nur annähernd eine Strategie zu entwickeln. Ebenso gut hätte sie ihrem Vater direkt helfen können, das Spiel zu gewinnen, denn durch ihre geschickte Art, ihn zu quälen, war Gunnar derart abgelenkt, dass er, obwohl er die Karten ausspielte, die sie ihm nannte, einen Stich nach dem anderen an den Earl verlor. Zu guter Letzt jedoch, als er eine bestimmte Karte ausspielte, räusperte sich Eleanor unauffällig und gab ihm ein Zeichen mit ihren Augen.
    Einen Moment lang starrte er auf die Karten, bis er es schließlich erkannte. »Ah, ich glaube, das ist Trumpf.«
    »Trumpf, allerdings.« Missmutig warf Henry Percy seine Karten auf den Tisch. »Erst der Earl, und nun auch noch Ihr. Heute Abend habe ich alles andere als ein gutes Blatt.«
    »Ihr habt das Spiel schnell erlernt, Sir Gunnar«, sagte Westmorland. »Ich schätze, nun

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