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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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Möglichkeit«, schlug Gunnar vor.
    »Nur wenn er selbst diesen Werdegang wählt. Andernfalls werde ich ihm durch Heirat Land und Titel verschaffen müssen, was gleichermaßen bedeutet, eine weitere Erbin zu finden. Bei so vielen Kindern ist es beinahe ebenso schwierig, gute Ehefrauen für die Söhne zu finden wie gute Ehemänner für die Töchter.«
    »Wie viele Kinder habt Ihr, Mylord? Ich habe bereits versucht, sie zu zählen, aber ich glaube, es sind nicht alle hier.«
    Lord Ralph kaute an der Spitze seines Schnurrbarts, während er überlegte. »Da muss ich nachdenken. Von Margaret sind da Maud, Alice, Philippa, John, Elizabeth, Ralph, Margaret, Anne und, äh, Anastasia.« Er zählte sie an den Fingern ab, während er die Namen nannte. »Und von Joan sind da Catherine, Eleanor, Joan, Richard, Thomas, Cuthbert, Robert, William und nun Edward. Das macht bislang achtzehn, und eines, das sehr jung gestorben ist. Außerdem haben wir noch die beiden, die sie von Ferrers hat, hier am Hof, seit deren Erziehungszeit beendet ist. Eine alte Frau prophezeite mir einmal, ich würde es auf zwei Dutzend bringen. Damals hielt ich sie für verrückt, aber nun seht mich an.«
    »Viele Männer würden Euch darum beneiden.«
    »Die müssen ja auch nicht alle satt kriegen und dann auch noch verheiraten. Aber was soll’s, schließlich sind wir aus einem ganz anderen Grund hier. Bertrand?«
    »Zu Diensten, Mylord.« Ein nicht mehr ganz junger Mann trat vor und brachte eine kleine Schatulle, die er neben die Süßigkeiten auf den Tisch stellte. Lord Ralph schob seinen Becher auf die Seite und nahm einen Schlüsselring von seinem Gürtel.
    »Es ist schon eine Zeitlang her, da habe ich beschlossen, dass Ihr dies als Lohn erhalten sollt. Und nun bin ich froh, dass ich es aufgehoben habe, denn es passt gut zu Eurer neuen Houppelande.« Er schloss die Schatulle auf und zog eine schwere Kette aus silbernen und goldenen Gliedern hervor. Mit Geklapper ließ er die Kette auf die Tischplatte gleiten, griff abermals in die Schatulle und entnahm ihr einen ungefassten Saphir, der doppelt so groß war wie der Rubin, den die Herzogin von York Gunnar in der Nacht nach dem Feuer gegeben hatte. »Und der hier ist von meiner Gemahlin. Beides sind Zeichen unserer Dankbarkeit für Eleanors Leben.«
    Gunnar streckte die Hände aus, um ihn zurückzuhalten. »Das ist zu viel, Mylord.«
    »Im Gegenteil. Es ist entschieden zu wenig und, wie meine Lady mir ins Gedächtnis rief, eindeutig zu spät. Eigentlich hätte ich Euch längst durch einen meiner Männer suchen lassen sollen, aber ich dachte, unsere Wege würden sich schon irgendwie kreuzen. Wie auch immer, nun seid Ihr hier und sollt Euren Lohn erhalten.« Er ließ die Kette wieder in die Schatulle fallen, legte den Saphir darauf und verschloss das Kästchen. Dann löste er den Schlüssel von dem Ring und schob ihn zu Gunnar hinüber. »Nehmt. Der kleine Schatz gehört Euch, so wie Eleanors kleine Gabe. Bertrand wird dafür sorgen, dass er sicher bis zu Eurer Weiterreise aufbewahrt wird.«
    »Habt Dank, Mylord.« Gunnar ließ den Schlüssel in seinen Beutel gleiten, und als dieser klimpernd zu den Münzen fiel, die er für den Silberzweig bekommen hatte, war er reicher als jemals in seinem Leben. Doch all das war nichts im Vergleich zu dem Schatz, den Eleanor darstellte – Eleanor, die lächelte, als er versuchte, so zu tun, als würde er sie vom anderen Ende des Raums aus gar nicht sehen.
    Westmorland erhob sich. »Ich habe dreien meiner Söhne aufgetragen, meinen Marschall im Schach zu schlagen, und nun möchte ich mir ansehen, wie es darum steht. Kommt! Wir wollen die Frauen ihrer Musik und ihrem Klatsch überlassen.«
    Eleanors Lächeln erlosch, so wie Gunnars heitere Stimmung schwand. Doch der Earl schritt voraus, und Gunnar blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Er hatte gerade noch Zeit, eine »gesegnete Nacht« an die Damen zu richten, was Eleanor mit einem Kopfnicken erwiderte. »Euch ebenfalls eine gesegnete Nacht, Monsire. «
    So viel also zu seinem Vorhaben, an diesem Abend um sie zu werben.
    Wie gut, dass er vorhatte zurückzukehren.

Kapitel 6
    D a die meisten Turniergäste abgereist waren, ging es auf Raby Castle am nächsten Abend anders zu. Als Gunnar dort erschien, war das Abendessen bereits halb vorüber – so wie gewohnt, denn feine Haushalte pflegten die zweite Mahlzeit des Tages früher einzunehmen als Leute, die auf den Feldern arbeiteten. So setzte sich Gunnar nach dem

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