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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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kindlichen Laune heraus geschehen war oder aus einem tieferen Grund, einer Art Vorahnung. Nun aber, da sie hier im Dunkeln stand und aus der Distanz der Jahre daran zurückdachte, schien ihr, als hätte sie gar nichts anderes tun können.
    Der Wind heulte lauter, wehte in Böen, die Eleanor frösteln und die Flamme ihrer Kerze flackern ließen. Unten in der Halle warf das Holzgitter tanzende Schatten an die Wand, und Gunnar hob den Kopf und erblickte sie.
    Erschrocken löschte Eleanor die Flamme, doch es war zu spät. Er hatte sie gesehen. Er sprang auf und drehte sich vollends um, sah sie durch das dunkle Holzgitter hindurch geradewegs an. Er wusste, dass sie dort oben stand – dessen war sie sich sicher, und dieses Bewusstsein bestätigte sich sogleich, als er die Halle durchquerte. Wenig später klappten seine Stiefel auf der Treppe.
    Und dann stand er vor ihr – wie ein Geist in der Dunkelheit –, und selbst im dämmrigen Licht, das von der Halle durch das Holzgitter fiel, konnte sie die Lust in seinen funkelnden Augen erkennen.
    Aye, er wollte sie.
    Sie hätte nicht hier sein dürfen. Hätte gehen müssen. Aber ihr Magen kribbelte vor Erwartung, und sie konnte nicht anders, als dem Mann in die Augen zu sehen und seinem verlangenden Blick auf gleiche Weise zu begegnen. Dann rannte sie auf ihn zu, geradewegs hinein in seine Arme.
    Gunnar fing sie auf und presste sie mit dem Rücken gegen die Wand, und bevor ihr Schrei des Erstaunens die Stille zerreißen konnte, erstickte er ihn mit seinen Lippen. Seine Zunge stieß in ihren geöffneten Mund und fand die ihre. Nie zuvor hatte jemand sie so geküsst, sie nahezu verschlungen, doch es schien, als sei es das Normalste der Welt, seinen Kuss ebenso leidenschaftlich zu erwidern, fordernd und hingebungsvoll zu saugen und zu lecken, genau wie er es tat. Sein darauf folgendes Stöhnen war nur ein kurzer Atemstoß, beinahe lautlos, doch es brachte das Blut in ihrem ganzen Körper in Wallung, ließ sie jeglichen Rest von Anstand und auch die Kälte vergessen. Aufgeheizt bis ins Innerste, presste sie sich unaufhörlich an ihn.
    Von irgendwo weit entfernt waren die quietschenden Angeln einer Tür zu hören. Gunnar machte einen Schritt zurück und hob den Kopf, dann flüsterte er ihr ins Ohr: »Da kommt jemand. Ihr müsst gehen.«
    Sie neigte den Kopf, um seine Worte zu verstehen, doch dann hörte sie, wie die Tür geschlossen wurde und sich Schritte näherten. Nein, nicht jetzt!
    »Zu spät.« Sie griff nach Gunnars Hand und führte ihn durch das Familienzimmer in das angrenzende kleine Privatgemach, wo sie sich hinter den Vorhängen einer Nische neben dem Fenster versteckten. Dort, in der Dunkelheit aneinandergepresst, lauschten sie auf die Schritte, die den Raum betraten und näher kamen. Als der Lichtstrahl einer Fackel die Spitzen ihrer Pantoffeln streifte, hielt Eleanor den Atem an. Sollte man sie entdecken, würde ihr Vater Gunnars Kopf auf einen Pfahl spießen lassen. Aber der Wächter, wer immer der Mann auch war, drehte sich wieder um. Er setzte seine Runde fort, und mit ihm verschwand auch das Licht.
    Als seine Schritte in der Ferne verhallten, wollte Eleanor die Vorhänge zurückschlagen, um die Nische zu verlassen und den Fortlauf dieser brisanten Situation zu vermeiden. Doch Gunnar ließ ihre Hand nicht los und zog Eleanor wortlos wieder an sich. In der Dunkelheit musste er über die Konturen ihrer Arme streifen, um ihr Gesicht zu finden. Er nahm ihren Kopf in beide Hände und brachte sie dazu, stillzuhalten, einen Daumen unter ihrem Kinn, dann senkte er langsam den Kopf und berührte mit seinen Lippen die ihren.
    Sein Kuss war sanfter als der vorherige, seine forschende Zunge behutsamer. Seine Hände waren es, die sie nun verschlangen, im Dunkeln die Konturen ihres Körpers nachfuhren, hinunter an ihren Armen, ihren Brüsten, an Bauch und Hüften, bis sie schließlich ihr Gesäß umfingen, um sie noch näher an sich heranzuziehen. An der Stelle, wo sich ihre Körper berührten, spürte sie etwas Hartes, und das genügte, um ihre Glut wieder anzufachen. Nun war sie es, die ihn gegen die Wand presste.
    Gegen die stützende Wand gelehnt, hatten sie nun beide die Hände frei, um alles Unsägliche damit zu tun. Die Dunkelheit machte es schwieriger, aber auch reizvoller, übereinander herzufallen, steigerte die Wirkung jeder Berührung und jedes Kusses umso mehr. Er zeigte ihr, was man alles tun konnte, bedeckte sie voll und ganz mit Küssen, fuhr sämtliche

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