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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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Sie bedeutete Gunnar, ihr zu folgen, und führte ihn an einen Tisch an der Seite, wo ein hölzernes Servierbrett mit einem halben Kapaun und einem Laib Brot und eine Schüssel mit in Honig und Wein eingelegten Früchten, strotzend von Nüssen, auf ihn wartete. »Wird das reichen?«
    »O ja, vielen Dank, Mylady.« Gunnar setzte sich, riss einen Schenkel des Kapauns ab und begann zu essen, während Eleanor einen Jungen herbeiwinkte und ihm auftrug, Wein zu bringen. »Ich bin froh, eingetroffen zu sein, bevor der Earl alle zur Nachtruhe schickt, sonst hätte ich Euch überhaupt nicht gesehen.«
    »Das hätte ich nicht geschehen lassen«, antwortete sie streng. »Aber es ist tatsächlich so, dass wir uns nirgendwohin zurückziehen können. Seine Bischöfliche Gnaden hat das Familienzimmer in Beschlag genommen und für seinen Tross noch den ganzen hinteren Turm. Die ganze Zeit stecken er und mein Vater die Köpfe zusammen. Sie haben uns alle für den Rest des Abends hier unten gelassen und die meisten Männer in die kleinere Halle geschickt.«
    »Es gibt noch eine Halle?«, fragte Gunnar erstaunt.
    »Hinter dem Wachturm, in der Nähe der Küche. Seid Ihr noch nie um die Burg herumgelaufen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin doch tagsüber nicht da. Und abends ist mir nicht danach, irgendwo herumzulaufen.« Er sah sich um und vergewisserte sich, dass niemand zuhörte. »Jedenfalls nicht, wenn Ihr nicht dabei seid.«
    »Ihr schmeichelt mir, Sir.«
    »Das ist keine Schmeichelei. Ihr sagtet, wir hätten ein wenig Zeit unbeobachtet von Eurem Vater?«
    »Ja. Aber wir müssen uns trotzdem vor den anderen in Acht nehmen. Ich will nicht, dass ihm jemand Geschichten erzählt. Und von daher …« Sie erhob sich, machte einen Knicks und sagte so laut, dass die Diener in der Nähe sie hören konnten: »Verzeiht, Monsire. Nun muss ich meiner Lady Mutter ein wenig Gesellschaft leisten. Lasst Euch Euer Essen schmecken.«
    Sie überließ ihn seiner Mahlzeit, bei der er gleichermaßen die Gelegenheit hatte, sich über diese ungeahnte Möglichkeit Gedanken zu machen. Wie immer war die Dame ihm einen Schritt voraus, war in der Lage, seinen nächsten Spielzug zu erkennen, bevor ihm überhaupt bewusst wurde, dass er ihn gemacht hatte.
    Als sie zurückkam, hatte er sein Stück Kapaun größtenteils verzehrt, aber ihm war noch immer nicht eingefallen, wie er die Gunst der Stunde hätte nutzen können. Also musste er sich auf das beschränken, was er wusste.
    »Und wie geht es Eurer Lady Mutter?«, fragte er, als sich Eleanor auf die Bank ihm gegenübersetzte.
    »Sie hadert mit ihrer Zeit im Wochenbett. Sie hat heute einmal nachgerechnet und festgestellt, dass sie wegen des Kinderkriegens mehr als ein ganzes Jahr ihres Lebens hinter verschlossenen Türen verbracht hat.«
    »Bei so vielen Babys wird sie Ruhe brauchen.« Er brach ein Stück Brot ab und tunkte es in den Sud auf dem Brett. »Bei genauerem Nachdenken braucht der Earl die Ruhe sicherlich auch.«
    Sie schlug die Hände vor den Mund, um ein Schnaufen zu verbergen, das ganz und gar nicht damenhaft gewesen wäre. »Ihr seid doch wirklich ein Teufel!«
    »Ich?« Er kaute nachdenklich. »Ich wünschte, ich hätte mehr von einem Teufel, aber wie könnte ich einer sein, wenn ich ständig unter allgegenwärtiger Beobachtung stehe?«
    »Wohl wahr. Angesichts der Begeisterung meines Vaters für Euch, haben wir kaum Gelegenheit, uns ungestört zu unterhalten.«
    »Wirklich viel zu selten, obwohl …«, er schnupperte an seinen Fingern – »ah, nein, der Duft ist verflogen. Aber ich habe die ganze Nacht nach Eurem Taschentuch gerochen. So wie Ihr es vorhattet, will ich vermuten.«
    Ihre Wangen färbten sich rosig. »Ihr habt mich ertappt.«
    »Allerdings. Aber Ihr mich auch, nun da ich Euch erzählt habe, dass es mir aufgefallen ist. Der Duft Eures Parfüms hat mir letzte Nacht sehr viel Trost gespendet.« Wenn sie wüsste, welche Art von Trost, hätte sie ihm sicher eine Ohrfeige gegeben.
    Der junge Bursche mit dem Wein erschien, und während er ihnen einschenkte, schwiegen beide und vermieden es, sich in die Augen zu sehen. Als der Junge sich so weit entfernt hatte, dass er außer Hörweite war, stützte Gunnar die Ellbogen auf den Tisch und beugte sich vor. »Da wir gerade die Gelegenheit haben, uns einigermaßen ungestört zu unterhalten, kann ich Euch auch erzählen, dass ich zweimal vorhatte, Henry Percy zu töten.«
    Sie riss die Augen auf. »Zweimal?«
    »Einmal als Ihr mit ihm

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