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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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spazieren gegangen seid. Und das andere Mal während des Tanzabends.«
    Verwirrt zog sie die Augenbrauen zusammen. »Ich habe doch gar nicht mit ihm – ah, aber Lucy hat mit ihm getanzt. Ihr habt sie mit mir verwechselt.«
    Er nickte. »Genau das ist mir passiert. Es kommt nicht oft vor, dass Cousinen sich so ähnlich sehen.«
    »Das liegt an unseren Vätern. Lucys Vater sieht meinem Vater ebenso ähnlich wie Lucy mir. Bis auf das hier, natürlich.« Sie tippte sich auf den Nasenrücken. »Ihr könnt Lucy immer an dem kleinen Höcker erkennen.«
    »Und Euch an Eurem Wippen. Ich wette, Jungfer Lucy wippt nicht, wenn sie fröhlich ist.«
    »Die Wette hättet Ihr gewonnen. Sie summt – aber sie summt auch, wenn sie aufgeregt ist.«
    »Dann summt sie wahrscheinlich ziemlich oft«, murmelte Gunnar.
    Eleanor musste sich ein Lächeln verkneifen. »Wenn sie richtig glücklich ist, dann singt sie und tanzt. Heute erst hat sie mir das wieder vor Augen geführt.«
    »Hatte das irgendetwas zu tun mit Henry Percy?«
    »Ah, dann ist es Euch also auch aufgefallen.«
    »Es ist ja wohl schwerlich zu übersehen.« Er streckte einen Finger gerade so weit aus, dass er auf das andere Ende der Halle zeigen konnte, wo Lucy und Henry Percy standen und sich unterhielten. Percy sah aus, als wolle er die errötende Lucy mit Haut und Haar verschlingen.
    »Ich habe heute dafür gesorgt, dass sie einen Moment lang ungestört waren. Als sie zurückkam, strahlte sie über das ganze Gesicht und hatte leicht geschwollene Lippen.«
    »Gut. Es wurde Zeit, dass jemand sie küsste. Wir habt Ihr das nun wieder hinbekommen?«
    »Ich habe sie in den Küchengarten geschickt, um Kräuter zu holen, und Percy gebeten, sie zu begleiten.«
    »Küchengarten?«
    »Er liegt an der hinteren Ringmauer. Kaum jemand geht dorthin, und meistens ist man dort ungestört. Anne zieht sich immer mit Gilbert dorthin zurück, wenn er hier ist.«
    Gunnar lehnte sich zurück und betrachtete Eleanor, bis sie unbehaglich hin und her rutschte.
    »Warum seht Ihr mich so an?«
    »Ich denke gerade darüber nach, wie eine Dame für ihre Kammerjungfer einen Moment der Ungestörtheit arrangiert, für sich selbst aber nicht das Gleiche tun kann. Warum geht Ihr nie … Kräuter pflücken?«
    Eleanors Wangen färbten sich rosig, aber sie hob dennoch selbstbewusst das Kinn. »Weil Ihr, Sir, tagsüber nie hier seid, wenn die Kräuter gepflückt werden wollen.«
    »Stimmt leider. Aber es geschieht nicht freiwillig, dass ich tagsüber unterwegs bin, Mylady.« Er beugte sich ein Stück weiter vor, so dass er ihr eine vorwitzige Strähne, die an ihrem Kinn klebte, aus dem Gesicht pusten konnte. »Ich habe jedoch gehört, es soll auch Kräuter geben, die ihre Wirkung erst richtig entfalten, wenn sie bei nächtlicher Dunkelheit gepflückt werden.«
    Ihre Lippen öffneten sich für diesen leisen Atemzug, den er so sehr mochte, und das Rosa ihrer Wangen breitete sich aus und wurde zu einem Rot. Erfreut, weil es ihm schließlich doch gelungen war, sie auf gleiche Weise aus der Fassung zu bringen, wie sie es bei ihm beinahe Tag für Tag vollbrachte, stand Gunnar auf und stellte sich zwischen sie und die Umsitzenden, um zu verhindern, dass jemand ihr Erröten bemerkte. »Wenn wir vermeiden wollen, dass Eurem Lord Vater Geschichten zugetragen werden, sollten wir eine Beschäftigung finden, die Euch nicht sogleich erröten lässt.«
    Sie presste ihre Hände auf die Wangen. »Ihr seid nicht sehr hilfreich.«
    »Dabei dachte ich, dass ich genau das wäre.« Er senkte seine Stimme zu einem kaum hörbaren Raunen. »Immer noch besser, als Euch zu sagen, ich würde Euch gern küssen, bis Euch die Sinne schwinden.«
    »Wohl kaum.« Sie sah ihn an. »Würdet Ihr das?«
    »Braucht Ihr danach überhaupt zu fragen?« Er musste schmunzeln, als sich ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. »Schon besser. Soll ich ein Schachbrett holen lassen? Oder einen Musikanten? Ich weiß. Damit würde ich Percy zu einem Ringkampf herausfordern. Das sollte Euch doch wohl für einen oder zwei Momente erheitern.«
    Sie musste lachen – Percy war gerade einmal halb so groß wie er –, und rasch war ihre Verlegenheit verflogen. Sie schob ihre Sitzbank zurück.
    »Der Bischof hat in seinem Tross einen außerordentlich guten Geschichtenerzähler, einen alten Mönch, und für heute Abend hat er ihn uns überlassen. Lasst uns sehen, welche Geschichten er für uns hat.«
    Sie stand auf und nahm sich ein Stück der

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