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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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Herrin die Ehre zu erweisen. »Lass mir etwas Zeit, um mich zu sammeln und ein wenig frische Luft zu schnappen. Dann geht es mir gleich wieder besser. Vielleicht hatte unser betrunkener Freund recht. Ein Gang zum Aborthäuschen würde mir jetzt guttun und mir später den Nachttopf ersparen. Lucy?«
    »Jawohl, Mylady.«
    Richard wollte schon einen Arm heben. »Ich werde jemanden schicken, um …«
    Eleanor griff nach seiner Hand und hielt ihn mit einem Lächeln zurück, von dem sie gar nicht gewusst hatte, dass sie es besaß. »Ich befinde mich innerhalb deiner Mauern, Richard, hier kann mir kein Leid geschehen. Ich brauche nur Lucy, um mir zu helfen.« Sie holte Luft, um sich zu wappnen, und gab ihm einen Kuss auf die Fingerknöchel, um ihn damit zu betören.
    Es funktionierte. Richard ließ sich überzeugen und lächelte freundlich. »Natürlich.«
    Um sicherzustellen, dass niemand sie mit dem betrunkenen Ritter in Verbindung brachte, blieb Eleanor hier und dort stehen und wechselte ein paar Worte mit einigen Damen von benachbarten Herrensitzen, die zu den Hochzeitsfeierlichkeiten geladen waren. Sie wartete, bis die Bewaffneten zurückkamen. Draußen sah sie nicht einmal in die Richtung des Trogs und ließ sich darüber hinaus viel Zeit beim Überqueren des Hofs, damit die Männer auf den Mauern das Interesse daran verloren, zu verfolgen, wohin sie wollte.
    Niemand kann davon wissen, sagte sie sich bei jedem ihrer wohlüberlegten Schritte. Niemand kann Verdacht geschöpft haben. Als sie in den Schatten zwischen den Gebäuden eintraten, schlang Eleanor den Arm um Lucys Taille, lehnte sich zu ihr hinüber und legte ihren Kopf an den ihrer Cousine. »Lucy, liebst du mich?«
    »Natürlich, aber …«
    » Sch. Ich muss dir etwas sagen, und du darfst kein Sterbenswort davon verraten. Nicht jetzt. Niemals.«
    »Natürlich, Mylady. Ich werde Eure Geheimnisse mit Euch teilen, so wie immer.«
    Eleanor senkte die Stimme noch weiter. »Sir Gunnar ist hier.«
    »Hier?«, kreischte Lucy.
    Eleanor hielt ihr den Mund zu und schob sie zu einer noch dunkleren Stelle unter dem überhängenden Dach der Schmiede. »Still!«
    Lucy nickte und zog langsam Eleanors Hand von der Taille. »Hat er den Verstand verloren?«, flüsterte sie. »Und Ihr auch? Lord Ralphs Männer werden ihn töten.«
    Es wäre viel, viel schlimmer, dachte Eleanor. »Sie werden ihn nicht erkennen. Du musst hier stehen bleiben und leise sein.«
    »Oh, Mylady, selbst ich habe gebetet, er möge rechtzeitig erscheinen. Ich weiß doch, wie unglücklich Ihr seid.« In den vergangenen Wochen hatte Lucy Tränen gesehen, die außer ihr niemand zu Gesicht bekommen hatte, insbesondere die am Morgen nach der Hochzeit. »Aber nun seid Ihr verheiratet.«
    »Das ist mir noch wesentlich mehr bewusst als dir. Aber ich muss …« Die Worte blieben Eleanor im Hals stecken. »Ich flehe dich an, du musst leise sein, ganz gleich, was du sehen oder hören wirst. Schwör es, bei meinem Leben und bei seinem.«
    Lucy zögerte, doch letzten Endes machte sie das Zeichen des Kreuzes über ihrem Herzen. »Ich schwöre es, Mylady.«
    Sie war sichtlich unglücklich damit, aber Eleanor blieb nichts anderes übrig, als ihr zu vertrauen. Nach einer weiteren Ermahnung, sich nicht von der Stelle zu rühren, ließ sie Lucy an der Schmiede zurück und eilte die Gasse entlang in Richtung des Aborthäuschens in dem Wissen, dass Gunnar sie irgendwo dort erwartete. Als sie an der Ecke der Sattlerwerkstatt vorbeiging, schnellte ein Arm aus der Dunkelheit hervor und jemand packte sie am Handgelenk. Sie ließ sich von ihm in die Dunkelheit ziehen, in die enge Gasse zwischen der Werkstatt und der kleineren Scheune.
    Und als sie sich in seine Arme schmiegte, die einzigen Arme, in die sie von jeher gehörte, fiel ihr nur ein Satz ein, den sie sagen konnte.
    »Ihr seid spät dran, Monsire. «
    Eleanors niedergeschlagenes Flüstern ging Gunnar zu Herzen und offenbarte ihm alles, was er wissen musste. Er zog sie an sich.
    »Eine leidige Angewohnheit, Mylady.« Ganz sicher hätte es sich nicht so vollkommen richtig angefühlt, sie in den Armen zu halten, wenn sie nicht von den Göttern für ihn bestimmt gewesen wäre. »Aber eine, die ich wiedergutmachen werde. Ich werde Euch von hier fortbringen. Fort von ihm.«
    Sie gab ihm einen Kuss auf die Brust und entwand sich langsam seiner Umarmung. »Das könnt Ihr nicht.«
    »Ich weiß, es scheint unmöglich, aber wir werden einen Weg finden.«
    »Ihr und Euer betrunkener

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