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Nachtkrieger

Nachtkrieger

Titel: Nachtkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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saßen auf ihren Pferden und beaufsichtigten die Arbeit. Wat zeichnete gemeinsam mit den anderen die Kreidelinie. Von Geoffrey war weit und breit nichts zu sehen.
    »Ich dachte mir schon, dass die Geräusche dort draußen Euch wecken würden, My Lady«, sagte Bôte, als sie mit einem Tablett Brot und kaltem Fleisch hereinkam, im Kielwasser zwei Jungen, ein kleiner mit einem Krug Wasser, der andere mit Feuerholz auf den Armen. »Bei den Knien des heiligen Petrus, ist das kalt hier!«
    »Das Feuer ist erloschen«, sagte Alaida und wechselte das Thema. »Dort draußen wird bereits mit dem Bau des Castles begonnen. Ich wusste gar nicht, dass die Pläne schon so weit gediehen waren.«
    »Offenbar weit genug«, gab Bôte zurück. Sie griff nach dem Schürhaken und stocherte in der Asche herum. »Aye, die Glut ist erloschen. Hol einen brennenden Kienspan aus der Halle, Hugh. Und du, Ralph, richte Hadwisa aus, sie soll sich beeilen, My Lady ist bereits wach. Beeilt euch!«
    Die beiden Jungen stürmten davon, und Bôte legte Alaida eins der Felle über die Schultern. »Stellt Euch nicht so dicht vor das Fenster, mein Lämmchen, sonst holt Ihr Euch noch eine Erkältung.«
    »Draußen ist es wärmer als hier drinnen«, sagte Alaida. Sie lehnte sich auf die Fensterbank und versuchte, sich eine Zugbrücke vorzustellen, die über den künftigen Ringgraben zum künftigen Burghof führen würde – zu der Motte und dem Turm darauf, die innerhalb des Rings entstehen würden. »Nach allem, was Drogo und Céolsige erzählt haben, dachte ich mir bereits, dass er die Burg hier errichten lassen würde. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Arbeiten schon heute Morgen beginnen.«
    »So haben sie es gestern Abend noch beschlossen, nachdem Ihr zu Bett gegangen wart. Geht es Euch auch wirklich gut, mein Lämmchen? Ihr seid so früh zu Bett gegangen.«
    »Ich war lediglich ein wenig erschöpft. Mir geht es gut.«
    »Ich werde dennoch heiße Milch mit Honig und Gewürzen zubereiten, nur zur Vorsicht. Wie gesagt, My Lord entschied gestern Abend, dass die Burg an dieser Stelle gebaut werden soll. Gleich heute Morgen ließ Wat alle Männer aus dem Dorf, die nichts zu tun haben, herbestellen. Nachdem der Priester das Stück Land gesegnet hatte, gingen sie ans Werk.«
    »Vater Theobald ist hier?« Suchend sah Alaida sich unter den Männern um und erkannte sogleich die schwarze Soutane des Priesters.
    »Aye, Sir Ari brachte ihn mit, als er heute Morgen erschien.«
    Der kleine Hugh kehrte zurück, in der einen Hand ein glimmendes Holzscheit, in der anderen einen Korb mit getrocknetem Moos und trockenen Zweigen. Alaida wartete schweigend, während Bôte ihm die Sachen abnahm und ihm eine andere Arbeit zuwies. Dann sagte sie: »Sir Ari war also wieder einmal die ganze Nacht lang fort, so wie seine beiden Gefährten den ganzen Tag. Warum, glaubst du, bleibt keiner von ihnen Tag und Nacht?«
    »Hat Lord Ivo Euch nichts darüber gesagt, My Lady?«
    »Nur dass er sich um wichtige Angelegenheiten kümmern muss.«
    »Männer und ihre Angelegenheiten! Nun, ich schätze, es steckt kein großes Geheimnis dahinter. Sie pflegen nun einmal ihre Gewohnheiten.«
    »Die ich nur allzu gerne ändern würde«, murmelte Alaida.
    »Wenn Ihr das versucht, werdet Ihr Euch ziemlich unbeliebt machen, My Lady.« Bôte hatte das Feuerholz ausgelegt und entzündete das getrocknete Moos mit dem glimmenden Holzspan. »Männer schätzen es nämlich gar nicht, wenn eine Frau sich in ihre Angelegenheiten einmischt. Insbesondere solche Männer.«
    »Welche Männer?«
    »Männer, die den ganzen Tag lang auf die Jagd gehen oder die ganze Nacht lang herumhuren, würde ich wohl sagen. Ihr könnt froh sein, dass Euer Gemahl zu den Jägern gehört, My Lady, ganz im Gegensatz zu Sir Ari.«
    Erstaunt riss Alaida die Augen auf. »Du glaubst, er hurt die ganze Nacht über herum?«
    »Warum sonst sollte ein Mann sich des Nachts draußen herumtreiben? Wahrscheinlich sind seine Bastarde schon über ganz England verteilt. Schließlich ist er ja recht hübsch.«
    »Hm.« Alaida warf wieder einen Blick aus dem Fenster und auf Ari, der auf seinem Pferd saß und aussah wie ein Engel, als er den Männern aus dem Dorf erklärte, wo sie ausheben und aufschütten sollten.
Herumhuren? Tja, wer weiß?
»Ob mein Mann sich ebenfalls auf diese Weise die Zeit vertreibt?«
    »Huren? Lord Ivo?« Allein der Gedanke schien Bôte zu empören. »Wie kommt Ihr denn darauf?«
    »Dafür dass sie den ganzen Tag

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