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Nachtkrieger

Nachtkrieger

Titel: Nachtkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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reitet dieses miese Frettchen denn für den König?«
    »Seitdem er den Edelleuten die Stiefel leckt«, sagte Ari. »Aber wer weiß, ob er sich auf diese anspruchsvolle Aufgabe beschränkt.«
    Angesichts seiner treffenden Einschätzung sagte Alaida lächelnd: »Demnach seid Ihr ihm nicht das erste Mal begegnet?«
    »Doch«, antwortete Ari. »Aber ich kenne Leute wie ihn. Das ist auch der Grund, aus dem ich Euch entgegengeritten bin. Oswald war der Meinung, Ihr solltet nicht unvorbereitet sein.«
    »Wenn ich das geahnt hätte, wäre ich noch eine Weile in Houton geblieben«, sagte Alaida. »Ich mag Neville nicht.«
    »Oswald mag ihn auch nicht«, sagte Ari. »Deshalb ist er auf Alnwick geblieben, um sicherzustellen, dass weder Neville noch die anderen sich während Eurer Abwesenheit zu viele Freiheiten herausnehmen.«
    »Wollen wir ihm ein wenig dabei helfen, sich gegen die Belagerung zu wehren?«
    »Bis das Fuhrwerk uns eingeholt hat, wird es noch eine Weile dauern, My Lady«, sagte Geoffrey. »Vielleicht solltet Ihr in Denwick Rast machen. So habt Ihr bei Eurer Heimkehr Bôte und Hadwisa an Eurer Seite.«
    »Ich werde mich doch nicht in einem Cottage verkriechen, wenn ich nur noch eine Wegstunde von zu Hause entfernt bin«, sagte Alaida mit Bestimmtheit. »Bôte wird bald hier sein, und darüber hinaus kann ich mich auf euch alle verlassen, bis mein Gemahl heute Abend zurückkehrt. Ihr schaut mich schon wieder so merkwürdig an, Seneschall. Was ist denn noch?«
    »Lord Ivo musste leider wegen dringender Angelegenheiten nach Durham reisen.«
    »Ach.«
    »Als er sich gestern auf den Weg machte, wussten wir noch nicht, dass Lord Robert im Anmarsch war.«
    Aber My Lord wusste, dass ich im Anmarsch war.
So viel also zu einem Neubeginn. Plötzlich war Alaida, als spüre sie die Last eines riesigen Felsblocks auf der Brust. Doch sie riss sich zusammen und ließ sich nichts anmerken. Im Moment gab es Wichtigeres, als über den Zustand ihrer Ehe nachzudenken.
    »Nun gut. Ein Grund mehr, so schnell wie möglich nach Alnwick zu reiten.«
    »Aber, My Lady, dort erwarten Euch zwölf fremde Ritter. Ihr solltet an Eure Sicherheit …«
    »Die wird mir garantiert von einem Edelmann, der dem König treu ergeben ist. Der König selbst war es schließlich, der unsere Heirat angeordnet hat«, sagte Alaida selbstsicherer, als sie sich fühlte. »Solange mein Gemahl nicht zugegen ist, muss ich Alnwick repräsentieren. Geoffrey, reitet mit Penda voraus und trefft entsprechende Vorbereitungen. Ich glaube … ja, ich halte es heute sogar für angebracht zu demonstrieren, wie treu meine Leute mir ergeben sind. Ihr braucht nicht zu übertreiben, aber Lord Robert und seine Ritter sollen sehen, dass Dorf und Herrenhof hinter mir stehen.«
    Alaida wurde die seltene Ehre eines anerkennenden Lächelns von Geoffrey zuteil. »Selbstverständlich, My Lady. Ihr möchtet doch sicher, dass die Frauen Euch bereits auf dem Hof begrüßen und anschließend in Euer Zimmer hinaufgeleiten.«
    »
Bien sûr!
Selbstverständlich«, sagte Alaida lachend. »Am besten, wenn alle gleichzeitig reden.«
    Ari schüttelte bedauernd den Kopf und sagte: »Lord Robert hat das herrschaftliche Gemach belegt.«
    »Das kann er auch, aber nur, solange weder mein Gemahl noch ich zugegen sind. Nun, da ich zurück bin, wird er das Gemach räumen.«
    »Und gnade ihm Gott, wenn er es nicht tut«, sagte Ari.
    »Wohl wahr«, antwortete Alaida mit einem heiteren Lächeln.
    »Ich werde die Kleiderkammer leer räumen und das schmale Bett aufstellen lassen«, sagte Geoffrey.
    »Mit einer frisch gefüllten Matratze und unserer besten Wäsche und mit Fellen. Schließlich ist er ein Abgesandter des Königs.« Alaida dachte kurz nach und fügte hinzu: »Bietet ihm auch ein Bad an.«
    »Vielleicht könnt Ihr ja eine der … hm … zugänglicheren Mägde dazu überreden, ihm beim Waschen zu helfen«, raunte Ari Geoffrey zu. Dieser nickte und sagte: »Möglicherweise auch zwei.«
    Die Wachen hüstelten, um ihr Lachen zu verbergen, und Alaida tat, als hätte sie nichts gehört, obwohl sie bis über beide Ohren errötete.
    »Also gut, Geoffrey. Macht Euch auf den Weg. Und beeilt Euch! Es zieht Nebel auf, und ich möchte nicht länger hier warten als unbedingt nötig.«
    »Ich werde die Glocken der Kapelle dreimal läuten lassen, wenn alle Vorbereitungen getroffen sind, My Lady«, sagte Geoffrey. Dann galoppierten er und Penda davon.
    Alaida sah den beiden hinterher. Ari sah sie prüfend an und

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