Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
unter hartnäckigen Kopfschmerzen. Offensichtlich ging es ihm nicht gut. Wie krank war er wirklich?
    Um kurz nach zwei Uhr morgens sprang Larkin unvermittelt auf, als hätte ihn jemand aus seinem Stuhl geschossen, und marschierte zur Tür. Er war allein. Kein Mills, kein Wachposten vor der Tür. Vielleicht war dies das zweite Treffen, auf das sie warteten. War es möglich, dass der Mann, von dem er die geheimen Unterlagen bekommen hatte, seit Beginn der Kreuzfahrt an Bord gewesen war? Oder dass es einen zweiten Käufer und einen zweiten Memorystick gab?
    Cael sprang auf. Er hatte keine Zeit, jemanden aus seinem Team zu rufen. Das war seine Schicht. Bis er Ryan oder Matt aufgeweckt und hergeholt hatte, wäre es zu spät. Jenner wachte natürlich sofort auf und stützte sich auf die Ellbogen. »Wo willst du hin?«, fragte sie verschlafen, während er zur Tür ging.
    »Du bleibst auf deinem Platz«, befahl er.
    »Aber wo willst du …«
    » Platz !«, zischte er noch mal und trat in den Kabinengang. Larkin war nirgendwo zu sehen; Cael hörte den hellen
Gong des Aufzugs. Nach oben oder unten? Er sprintete zu den Aufzügen und sah auf die Anzeigetafel.
    Aufwärts.
    Froh, dass zu dieser späten Stunde niemand sonst im Kabinengang war, rannte Cael zur Bugtreppe und hetzte sie mit langen Schritten hinauf. Gerade als er die erste Stufe nehmen wollte, hörte er etwas, das nach Schritten auf dem Lidodeck klang. Er hielt inne, lauschte, kam zu dem Schluss, dass die Schritte von weiter oben herabhallten, und rannte hinauf.
     
    Jenner warf die Decke zurück und hüpfte aus dem Bett. Auf ihrem Platz bleiben? Er machte wohl Witze. Sie war doch kein Hund. Sie hörte nicht auf Platz. Und sie stellte sich auch nicht einfach tot.
    Außerdem kannte sie Cael besser, als er ahnte. Sie hatte seine angespannte Miene gesehen, als er aus der Kabine gerannt war. Irgendwas war passiert, und wenn es ihm nicht gefiel, gefiel es ihr auch nicht.
    Sie brauchte nicht einmal eine Minute, um in eine Caprihose, ein T-Shirt und ein Paar Tennisschuhe zu schlüpfen. Sie machte sich nicht die Mühe, einen Büstenhalter anzulegen; damit hätte sie nur kostbare Minuten vergeudet. Wenn sie sicher gewesen wäre, dass sie niemandem begegnen würde, wäre sie Cael auch im Pyjama nachgelaufen.
    Verflucht, wenn Bridget und Cael nur nicht alles aus der Suite geräumt hätten, was als Waffe taugte! Vielleicht genügte Cael eine Nagelschere, um jemanden umzubringen, aber sie hätte lieber etwas Handfesteres dabeigehabt, bevor sie sich in gefährliches Territorium wagte. Da das Schiff Frank Larkin gehörte und Cael sich offenbar große Sorgen machte, wollte sie nur ungern ohne Schutz losziehen.
Während sie ihren Schuh zuband, hatte sie eine Idee und sah nach oben. Ganz oben auf dem Schrank standen mehrere Paar Schuhe. Größtenteils waren es Freizeitschuhe, Sandalen und Flipflops, aber es waren auch einige Ausgehschuhe darunter. Ein paar davon waren mit ziemlich hohen und ziemlich spitzen Absätzen versehen. Sie reckte sich, nahm einen Schuh herunter und rannte zur Tür.
     
    Larkin fuhr mit dem Aufzug zum Sportdeck, das zu dieser Stunde praktischerweise menschenleer war. Er hatte sich dessen nicht sicher sein können, weil es auf diesem Schiff einige schlaflose Gestalten und gar nicht wenige Nachteulen gab. Doch zum Glück hatten sich fast alle, die um diese Stunde noch wach waren, in den verschiedenen Bars versammelt.
    Obwohl der Whirlpool und die Golfübungsplätze nachts geschlossen waren, war das Sportdeck hell erleuchtet. Die Silver Mist war eine strahlende, leuchtende Stadt, ein sündhaft teurer Vergnügungspark für Erwachsene. Vereinzelt gab es ein paar tiefe Schatten und dunkle Nischen, aber größtenteils war es auf dem Deck taghell. Einmal meinte er Schritte in seinem Rücken zu hören, aber als er sich umdrehte, war nichts zu sehen. Spielte dieser verfluchte Krebs jetzt auch seinem Gehör Streiche?
    Ohne sich weiter darum zu kümmern, ging er zu den Putting Greens, wo man das Einlochen üben konnte. Falls ihn jemand beobachtete, würde er annehmen, er wolle die stille, friedliche Nacht genießen. Doch weit gefehlt. Larkin scherte sich weder um Stille noch um Frieden; die hatten ihn noch nie interessiert. In seiner Fantasie lief jetzt schon das Schauspiel ab, das in weniger als achtundvierzig Stunden aufgeführt werden sollte. Eine der Brandbomben war
in der Männersauna am Heck des Decks in einem Schrank unter dem doppelten Boden eines Aufbewahrungskorbes

Weitere Kostenlose Bücher