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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Nachtschicht ein Laurel-und-Hardy-Marathon im Fernsehen lief. Nicht dass Syd es hätte riskieren wollen, sich mit ihr anzulegen, aber sie fand Dori längst nicht mehr so furchteinflößend wie am ersten Tag.
    Der starke, fast immer stille Adam hatte eine Schwäche für Kim, doch soweit Syd feststellen konnte, hatte Kim noch nichts davon mitbekommen, obwohl ihr sonst nichts
entging. Trotz ihrer Vorliebe für Messer ähnelte Kim vom Charakter her Syds anderen Freundinnen, weswegen sich Syd immer wieder ins Gedächtnis rufen musste, dass sie von ihr entführt worden war. Anders angezogen und messerlos hätte sie eine ganz normale, hübsche junge Frau abgegeben.
    Syd spielte oft mit dem Gedanken zu fliehen und flüchtete sich in langweiligen Stunden in diese Fantasien. Doch auch nachdem sie festgestellt hatte, dass ihre Entführer nicht die Gangster waren, für die Syd sie ursprünglich gehalten hatte, war ihr klar, dass sie ihnen unmöglich entkommen konnte. Vielleicht würden die drei sie nicht umbringen - vielleicht -, aber sie würden sie garantiert aufhalten. Wenn sie einfach loslief, würde sie eingeholt werden. Wenn sie jemanden vom Hotelpersonal, einen Zimmerkellner oder das Zimmermädchen, um Hilfe anflehen würde, würde sie damit nur die unschuldigen Hotelangestellten in Gefahr bringen - außerdem ließen ihre pflichtbewussten Bewacher sie sowieso nie in die Nähe eines anderen Menschen. In ihrer Fantasie war sie so zäh wie Dori, so gewandt wie Kim und so kräftig wie Adam. In ihrer Fantasie schlich sie sich heimlich an und setzte alle drei mit einer Serie von Karateschlägen außer Gefecht, und dann war sie frei.
    Aber das waren nur Fantasien. Über Karate wusste sie nur das, was sie im Kino gesehen hatte. Wenn sie zu fliehen versuchte, würde man sie aufhalten, und sie würde in einem dunklen Keller landen, wo sie von Zimmerservice nur träumen konnte. Selbst dann konnte sie sich glücklich schätzen.
    Wem wollte sie etwas vormachen? Sie würde niemanden in den Hintern treten. In keiner Hinsicht.
    Sie suchte sich einen Spielfilm im Fernsehen - sie kannte ihn zwar schon, aber immerhin war er nicht allzu dämlich -,
löste das Kreuzworträtsel in der Zeitung und zog sich, als ihr beides zu blöd wurde, zu einem Nickerchen ins Schlafzimmer zurück. Als sie kurz vor sechs Uhr abends wieder aufwachte, hörte sie, wie die Tür zum Gang zugezogen wurde. Wahrscheinlich war der Zimmerservice gekommen. Wieder mal. Höchstwahrscheinlich schon wieder Hühnerbruststreifen vom Grill oder Quesadillas. Sie wusch sich das Gesicht, kämmte sich die Haare und trat in den Salon, fest entschlossen, ein paar Bissen zu essen, selbst wenn sie jeden einzelnen hinunterwürgen musste. Adam stand am Esstisch und hielt mehrere weiße Papiertüten in der Hand. »Cheeseburger und Pommes«, sagte er nur. »Ich habe mich beim Portier erkundigt, und er hat mir verraten, wo es die besten Burger gibt.«
    Er hatte ihr Telefonat belauscht und ihr einen Cheeseburger besorgt.
    Dori, die auf der Couch gelegen und ferngesehen hatte, sprang auf. »Ich hole ein paar Limonaden aus dem Automaten. Normal oder light?«, wandte sie sich an Syd.
    »Light, bitte.« In diesem Augenblick hasste sie ihre Aufseher ein bisschen weniger.
     
    Cael war erleichtert, als die Silver Mist endlich aus Maui auslief. Auf See konnten alle sechs Mitglieder seines Teams - hätte Jenner seine Gedanken lesen können, hätte sie sieben dazwischengerufen, aber Gott sei Dank war sie dazu noch nicht in der Lage - jederzeit eingesetzt werden. Sie brauchten sich nicht mehr bei den Landausflügen abzuwechseln und mussten nicht mehr ständig auf der Hut bleiben, ob Larkin vielleicht beschloss, ohne Vorwarnung an einen Strand zu verschwinden oder in einen Vulkan zu steigen. Bis jetzt hatte er noch nichts dergleichen versucht, aber sie mussten immer darauf vorbereitet sein.

    Jenner war im Bett; sie schlief noch nicht, das konnte er sehen, aber sie war kurz davor. Vielleicht würde sie nicht mal aufwachen, wenn er sich zu ihr legte. Na klar. Und er würde auch aufhören zu atmen.
    Er blieb heute länger auf als üblich, weil ihm Larkin so ruhelos und nervös erschien. Was konnte einen Mann, der ohne Gewissensbisse die Nordkoreaner mit hochmoderner Waffentechnologie belieferte, noch nervös machen? Eigentlich wollte er sich das lieber nicht vorstellen.
    Nicht zum ersten Mal rätselte Cael, warum Larkin ständig Aspirin einwarf und sich immer wieder an die Schläfe griff, als litte er

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