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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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oder her.
    Cael versuchte seinen Gegenüber einzuschätzen - dünn, aber stark, ruhig, nicht leicht abzulenken, bewaffnet -, und suchte nach einer Schwäche. Zum einen gehörte er zu Larkins unterbezahltem, überarbeitetem Sicherheitsdienst. Er gehörte keinesfalls zur Crème de la crème.
    Der Wachmann hatte abgewartet, bis Larkin verschwunden war, und dann erst zugeschlagen. Wollte er befördert werden und versuchte zu glänzen, indem er einen Spion vor Larkins Tür ablieferte, oder hatte er Angst,
dass sein Chef wütend werden könnte, wenn er ihn in der Öffentlichkeit auf seinen Verfolger ansprach?
    Das Läuten des eintreffenden Aufzugs hallte laut über das praktisch verlassene Deck. Der Wachmann ließ sich davon nicht im Geringsten aus der Ruhe bringen; ohne die Waffe von Caels Hals zu nehmen, trat er zur Seite und drehte sich halb um, sodass er Cael und den Neuankömmling aus dem Aufzug im Auge behalten konnte.
    Cael sah über die Schulter und rechnete mit einem weiteren Wachmann, Larkin oder einem ahnungslosen Passagier, der zur falschen Zeit am falschen Fleck erschien.
    Auf keinen Fall hatte er damit gerechnet, Jenner zu sehen, die sich mit einem dämlichen Schuh bewaffnet hatte.
     
    Jenner hatte einfach auf ihr Glück gesetzt. Aufwärts oder abwärts. Die Chance, dass sie in dieselbe Richtung fuhr wie Cael, stand fünfzig zu fünfzig. Vielleicht sechzig zu vierzig. Manches sprach für aufwärts, denn oben war abends einfach mehr los. Am meisten Betrieb war auf dem Lidodeck, deshalb würde sie erst auf dem Sportdeck nachsehen. Falls Cael nicht dort war, würde sie das Lidodeck abgehen. Im Aufzug begann sie dann zu zweifeln. Vielleicht hätte sie in ihrer Kabine bleiben sollen, aber sie war überzeugt, dass irgendwas passiert war, und sie hatte es so unendlich satt, immer im Dunkeln zu tappen. Nicht nur ihre Neugier trieb sie vorwärts. Sie wollte weder hilfnoch nutzlos sein.
    Das »Bing«, mit dem die Aufzugtür aufglitt, überraschte sie. So viel zum heimlichen Anschleichen. Sie würde das beim nächsten Mal beherzigen - falls es ein nächstes Mal gab - und die Treppe nehmen.
    Sie trat aus der Kabine und lief ihnen praktisch in die Arme - Cael und einem Mann in Uniform. Der Mann in
Uniform hielt eine Waffe in der Hand, mit der er auf Cael zielte. O Jesus, eine Waffe. Das Herz klopfte ihr im Hals; ihre Knie wurden weich und sie begann zu zittern. Immerhin konnte sie noch klar denken. Es half Cael nicht, wenn sie jetzt in Panik geriet. Nachdem sie ihre Chance, sich anzuschleichen, vergeigt hatte, musste sie wohl oder übel zum Angriff übergehen und so tun, als hätte sie nie versucht, unentdeckt zu bleiben.
    »Endlich verhaften Sie ihn! Sehr gut!« Sie ging auf Cael zu und schüttelte drohend den Schuh vor seinem Gesicht. »Ein Dreier? Du hast vielleicht Nerven! Ich dachte, du wärst anders. Ich dachte, dass du mich liebst.« Sie schniefte laut und wandte dann ihre Aufmerksamkeit und ihren Schuh dem Mann mit der Waffe zu. Er trug die nüchterne Uniform des Sicherheitsdienstes und dazu ein Namensschild mit der Aufschrift Johnson - natürlich, Johnson. Auf diesem Schiff war nichts so, wie es schien. Falls der Wachmann harmlos gewesen wäre, hätte sich Cael schon eingemischt und sie zurückgepfiffen. Aber er unternahm nichts.
    Johnsons Hand zitterte nicht einmal. Die Mündung zielte immer noch auf Caels Brust, und bei dem Anblick wurden ihr die Knie noch weicher. Aber die Schwäche verflog gleich wieder; sie wollte keine Last, sondern eine Hilfe sein. »Vielleicht bin ich zu streng«, meinte sie und senkte ihren Schuh. »Viele finden nichts weiter an einem Dreier. Vielleicht sollte ich es wirklich einmal versuchen. Was meinst du dazu, mein Großer?«
    Johnson schien nicht recht zu wissen, was er darauf antworten sollte. Endlich bewegte sich die Mündung, wenn auch nur minimal. Johnson sah sie an, und seine Augen verengten sich. »Hey, ich kenne Sie doch. Sie wohnen in der Suite neben der von Mr Larkin.«

    Caels Hand schoss vor wie eine Kobra, packte den Arm des Wachmannes und riss die Waffe zur Seite, während ihm die andere Hand einen Kinnhaken verpasste. Jenner taumelte einen halben Schritt zurück, um nicht getroffen zu werden. Johnson taumelte ebenfalls zurück und krachte gegen die Reling. Er fing sich wieder, seine Waffe schnellte wieder vor, und Cael stürzte sich darauf, aber so leicht gab sich Johnson nicht geschlagen. Er tauchte seitlich ab, riss die Waffenhand aus Caels Griff, zog aus und knallte

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