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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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zur Musterstation drei angegeben war.
    »Lächeln, Süße«, befahl er, nahm Jenners Arm und zog sie in den Kabinengang, wo sie auf zwei ältere Damen stießen, die breit grinsend aus der Suite gegenüber traten. Offenbar betrachteten manche Passagiere eine Seenotrettungsübung als willkommene Abwechslung. Sie persönlich hätte lieber gemütlich beim Frühstück gesessen - oder beim Mittagessen. Eigentlich war ihr das egal, so hungrig war sie.
    Die Ladys trugen typische Kreuzfahrtkleidung mitsamt Strohhut, Shorts, Deckschuhen und einer knallorangen Rettungsweste als Accessoire. Die eine war groß und so schlank, dass sie fast knochig wirkte; die andere kurz und gedrungen. Mit dem Schmuck, den sie umgehängt hatten, hätten sie zusammen einen Juweliershop eröffnen können.
    »Wir müssen zur Musterstation drei«, erklärte ihnen die Große. »Ich nehme an, Sie wollen auch dorthin?«

    »Genau«, lächelte Cael sie an. Jenner hätte ihn am liebsten getreten, denn das warme, aufrichtig wirkende Lächeln ließ ihn richtig menschlich aussehen.
    »Ich bin Linda Vale«, stellte sich die Große vor.
    »Nyna Phillips«, ergänzte die andere mit leicht schüchternem Lächeln. Sie hatte ein nettes, weiches Gesicht.
    »Ich bin Cael Traylor, und das ist meine Freundin Jenner Redwine.«
    »Sehr erfreut«, sagte Linda Vale. »Wir waren gestern Abend in der Fog Bank. Das muss ja schrecklich für Sie beide gewesen sein. Ich bin froh, dass sich alles so gut zusammengefügt hat.«
    Nyna zwinkerte Jenner zu. »Wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre, hätte ich wahrscheinlich alles versucht, um ihn mir zu schnappen.«
    »Schnappen Sie nur zu«, ermunterte Jenner sie fröhlich.
    Die beiden Damen lachten, weil sie das für einen Witz hielten. Cael drückte Jenners Arm in einer stillen Warnung, sich zu benehmen.
    Sie schenkte ihm ein blendendes Lächeln. »Ich mache nur Spaß. Der Mann ist ein Juwel, ein wahrer Goldschatz. Er ist mir in die Falle gegangen, und jetzt gehört er mir. Er ist mir mit Haut und Haaren ausgeliefert.«
    Alle drei Frauen lachten. Cael sah sie drohend von der Seite an.
    »Wir sollten irgendwann abends zusammen essen«, schlug Linda vor.
    »Liebend gern«, antwortete Jenner begeistert. Cael drückte ihren Arm erneut, diesmal, so mutmaßte Jenner, um ihr zu signalisieren, dass sie nicht hier war, um neue Freundschaften zu schließen oder um sich unter die Leute zu mischen. Soweit es ihn betraf, war sie aus einem einzigen
Grund hier - um ihm als Tarnung zu dienen. Aber wenn er glaubte, er könnte sie die ganze Reise über in ihrer Suite einsperren, dann hatte er sich getäuscht.
    »Meine Damen, wir sollten uns beeilen«, drängte Cael, weil weder die beiden älteren Damen noch Jenner geneigt schienen, ihr Geplauder zu beenden.
    »Müssen wir nach links?«, fragte Linda verwirrt, nachdem sie in beide Richtungen gesehen hatte.
    »Ja, Madam, das müssen wir«, sagte er und streckte den Arm aus, um die drei Frauen vorangehen zu lassen.
    »Dann nehme ich Sie beim Wort«, sagte sie und begann durch den Kabinengang zu gehen. »Normalerweise kann ich mich auf meinen Orientierungssinn verlassen, aber bis jetzt finde ich mich auf diesem Schiff einfach nicht zurecht. Falls wir irgendwann wirklich in ein Rettungsboot steigen müssen, wird mir ein Engel auf meiner Schulter einflüstern müssen, wie ich dorthin komme, sonst muss ich mitsamt dem Schiff untergehen.«
    Hinter ihnen ging eine weitere Tür auf. Bei dem Geräusch blickte Cael kurz über die Schulter, und Jenner tat es ihm, aus purer Neugier, gleich. Die Rettungswesten in der Hand, traten zwei Männer aus der Suite mit der Doppeltür und folgten ihnen durch den Kabinengang. Eigentlich war es logisch, dass sie alle zur selben Musterstation mussten.
    Einer der Männer in ihrem Rücken sah aus wie ein intelligenter Kampfroboter. Er war nur mittelgroß, aber so muskulös, dass er beinahe quadratisch wirkte. Seine millimeterkurz geschnittenen Haare waren so blond, dass sie schon fast baumwollweiß leuchteten. Die rastlosen Augen schwenkten immer hin und her, damit ihnen kein noch so winziges Detail entging. Ein Mietschläger , urteilte Jenner, aber ein intelligenter Mietschläger.

    Also musste Caels Lauschangriff auf den anderen Mann abzielen. Dem Aussehen nach war er um die fünfzig, mit ergrauendem Haar, aber schlank und fit. Außerdem leuchtete sein Teint in jenem Farbton, der nur mit sehr viel Geld zu erreichen war. Mehr konnte sie nicht feststellen, denn Cael schob sie

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