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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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wie er ihr unermüdlich einhämmerte.
    Wahrscheinlich hatte er ihren Seufzer gehört, denn er drückte sie an seine Seite, neigte den Kopf, um sie auf die Schläfe zu küssen, und schob dann seinen Mund an ihr Ohr. »Lass es echt aussehen.«
    Sie drehte den Kopf zur Seite und senkte das Kinn. Um ein Haar hätte sie abfällig geschnaubt, aber sie schaffte es, ein leises Beben in ihre Stimme zu legen. »Ich habe zu viel Angst.« Sie hatte tatsächlich schreckliche Angst ausgestanden … aber das war vorbei. Eigenartig. Vielleicht konnten Körper und Geist die nackte Angst nur über eine gewisse Zeit aushalten, bevor irgendein Verarbeitungsmechanismus einsetzte und das Grauen erträglich machte.
    Er gab sich keine Mühe, sein Schnauben zu unterdrücken. »Quatsch. Du hast überhaupt keine Angst. Also tu so, als wärst du verliebt, Schätzchen, denn sonst brauchen wir nicht länger hier draußen zu bleiben und ich schleife dich zurück in deine Kabine. Oder willst du den Rest der Kreuzfahrt an einen Stuhl gefesselt erleben?«
    Das wollte sie keinesfalls, darum drehte sie sich halb zu ihm um und lächelte ihn an. Weil sie im Moment niemand
beobachtete, klimperte sie übertrieben mit den Wimpern wie eine hirnlose testosteronbetäubte Kuh. Er musste sich mit ihr hier draußen sehen lassen, überlegte sie. Wenn sie bei den meisten Aktivitäten, bei denen die meisten Passagiere mitmachten, fehlte, konnte er das vielleicht noch mit ihrem jungen Liebesglück erklären, und womöglich würde sich auch niemand etwas dabei denken, wenn sie sämtliche Galadiners und Auktionen schwänzte, die doch eigentlich der Hauptzweck dieser Wohltätigkeitskreuzfahrt waren. Vielleicht konnte er den Menschen sogar vormachen, dass sie ihren Verstand über Bord geworfen und sich mit ihm eingelassen hatte, obwohl sie absolut nicht für ebenso hirn- wie rücksichtslose Affären bekannt war.
    Aber selbst wenn die meisten Passagiere sie nicht kannten, waren zu viele Menschen aus ihrem Bekanntenkreis an Bord, als dass er sie zwei Wochen lang unter Verschluss halten konnte, ohne dass man Fragen stellen würde. Er musste sie ab und zu aus ihrer Suite lassen, er musste sie unter die Leute gehen und die Leute mit ihr reden lassen. Sie musste bei den wichtigsten Ereignissen dabei sein.
    Zu blöd, dass ihr nicht einfallen wollte, wie sie das zu ihrem Vorteil nutzen konnte. Sie war in der Öffentlichkeit, aber falls sie um Hilfe schrie … was dann? Dann würde es so aussehen, als wäre sie verrückt geworden, denn Cael hatte in Gegenwart der anderen Passagiere nichts getan, was irgendwie Verdacht erregt hätte. Er hatte charmant mit Linda und Nyna geplaudert, ihr gegenüber gab er sich stets aufmerksam, und so, wie er sie jetzt ansah, musste jeder annehmen, dass er absolut vernarrt in sie war.
    Und was würde aus Syd werden, wenn sie tatsächlich um Hilfe rief?
    Weil sie keinen Ausweg sah, konzentrierte sie sich lieber auf das Warum . Er hatte sich wirklich viele Umstände gemacht,
nur um das Geschehen in ihrem Nachbarzimmer zu belauschen. Sie wusste nicht, wer neben ihr wohnte, aber wenn er der Miteigentümer des Schiffes war, musste er sehr wohlhabend sein, denn es musste einen Haufen Geld kosten, solche Schiffe zu bauen und auszustatten. Und in der Finanzwelt war Wohlstand mit Einfluss gleichzusetzen. Wer war der Mann? Was wollten diese Leute über ihn erfahren? Vielleicht hatte er abartige Neigungen, und sie wollten ein paar Bilder schießen, mit denen sie ihn erpressen konnten. Dieses Szenario erschien ihr halbwegs glaubhaft, nur dass sie dann anders vorgegangen wären. Ein ganzes Team auf ein Kreuzfahrtschiff wie dieses zu schmuggeln, musste ein kleines Vermögen kosten, und zwar auch ohne die Kosten für das Team, das Syd gefangen hielt.
    Also ging es doch um Spionage. Industriespionage. Aber dazu musste man eigentlich Daten stehlen oder sogar das betreffende Produkt. Wieso also warfen diese Leute so viel Geld aus dem Bullauge, um einen Mann während einer Kreuzfahrt zu observieren?
    Sie konnte es drehen und wenden, die Sache ergab einfach keinen Sinn. Was Cael und seine Leute auch vorhatten, sie hätten es bestimmt auch einfacher erreichen können, obwohl Jenner annahm, dass sie gründlich genug arbeiteten, um vorab alle anderen Möglichkeiten durchzuspielen. Was also wurde hier verflucht noch mal gespielt?
    Indem sie Syd gefangen genommen hatten, hatten sie ihr effektiv die Hände gebunden und ihre Alternativen erheblich eingeschränkt. Nicht dass

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