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Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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trotzdem zufrieden, dass die Impfung ohne Betäubung vonstatten gehen konnte.
    Mattes klopfte Josh dankbar auf die Schulter.
    „Du bist wirklich immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort ..."
    „Na ja." Josh lächelte gequält. Er musste wieder an Sven denken, an den Mord. An diesem Tag hätte er sich wohl lieber ganz woanders befinden sollen.
    „Ja, super. Du bist unser Mädchen für alles!", tönte Carola. Mit glänzenden Augen sah sie Josh an. Ein Blick, den er kannte. Wenn ein Mädchen so guckte, sollte man sich tunlichst aus dem Staub machen.
    Und zum Glück erblickte Josh dann Lukas, der wie andere Besucher vor dem Gehege stand und die Verfolgungsjagd beobachtet hatte.
    „Ich helfe gern, das wisst ihr. - Also bis bald."

    Lukas hatte gewartet. Und anders als sonst, saß er nicht in seinem Rollstuhl, sondern stand mit Hilfe von Unterarmgehstützen.
    An seinem verletzten Fuß trug er einen Gehgips. Seine Schritte waren noch langsam und unsicher, dennoch war ihm ins Gesicht geschrieben, dass er über diesen Fortschritt mächtig stolz war.
    Und auch Josh erfreute dies.
    „Das sieht ja schon ganz gut aus", sagte er. Zur Begrüßung umarmten sie sich vorsichtig.
    „Deine Luchsbändigung aber auch!"
    Josh fühlte sich geschmeichelt. Und er war froh, dass Lukas wieder da war und ihn ein wenig von den unschönen Ereignissen der letzten Tage ablenkte. Er deutete auf den Sandweg.
    „Gehen wir ein Stück?"
    Lukas nickte.
    „Gern, aber ich warne dich: Ich bin noch ziemlich wackelig auf den Beinen."
    „Kein Problem. Wenn du fällst, dann fang ich dich auf."
    Sie lachten. Und als sie sich ansahen, spürten sie beide, dass sie allmählich mehr verband als nur Freundschaft.
    Unterwegs kauften sie sich ein Eis. Da Lukas in beiden Händen seine Krücken halten musste, konnte er das Eis nicht zusätzlich mitführen. Josh machte sich einen Spaß daraus, das Eis für ihn zu tragen und es ihm in regelmäßigen Abständen vor den Mund zu halten.
    Schließlich machten sie Halt an dem großen Teich, der rings um das Aquarium angelegt war. Dort standen einige Tierpfleger, gewappnet mit Keschern, Eimern und großen Trögen. Sie fischten damit den Fischbestand aus dem Teich. Eine gründliche Reinigung des Gewässers stand an, dafür musste man die Teichbewohner umsiedeln, und das erforderte mal wieder eine Menge Arbeit.
    Zu seiner großen Verwunderung sah Josh auch seinen Bruder Kevin am Wegesrand mit einem Kescher hantieren. Fleißig nahm er die gefangenen Tier entgegen, ließ sie sachte in die mit Wasser gefüllten Tröge gleiten und reichte die leeren Kescher dann wieder zurück.
    Die Männer fischten riesige Karpfen, darunter große Kois und Goldfische.
    „Ist das nicht zu anstrengend für dich?", fragte Josh sofort, als er seinen Bruder bei der Aktion zusah. „Dein Rücken ..."
    „Es geht!", zischte Kevin. Wieder hatte er ein Netz in den Fingern, aus dem er einen fetten weiß-gelben Koi herausnahm. Dabei schielte er zu Lukas. Dessen Anwesenheit missfiel ihm auch heute. Doch er sagte nichts dazu.
    „Kann mir die Arbeiten ja nicht aussuchen", fügte er hinzu.
    „Du musst gar nicht arbeiten", konterte Josh. Vielleicht hätte er das nicht sagen sollen. Sogleich wurde Kevin wütend.
    „Ich brauch deine klugen Ratschläge nicht!", fauchte er. „Ich werde schon merken, wenn es nicht geht, okay?"
    Josh seufzte.
    „Ich möchte ja nur nicht, dass es dir nachher wieder schlecht geht", erklärte er sein fürsorgliches Verhalten.
    „Mir geht es gut", betonte Kevin eindringlich. Zur Abwechslung holte er eine Kröte aus dem Netz, die ihm dabei fast aus den Fingern glitt, jedoch gerade noch den Weg in den Trog fand.
    „Na gut, dann bis nachher", sagte Josh noch. Wenn sein Bruder sich dermaßen abweisend verhielt, hatte es keinen Sinn, weiter zu diskutieren.
    Still gingen sie ihren Weg, bis Lukas sich äußerte. In Kevins Gegenwart war ihm regelrecht die Kehle zugeschnürt.
    „Dein Bruder ist merkwürdig", stellte er fest. „So cholerisch und exzentrisch. Ganz anders als du."
    Letzteres klang regelrecht bewundernd. Lukas blickte seinen Begleiter an. Ja, Josh war wirklich außergewöhnlich. Er sah gut aus, schien stets alles unter Kontrolle zu haben und mit dem schwierigen Verhalten seines Bruders ebenso gut klarzukommen. Und auch diese unfreundliche Begegnung am Teich schien ihn nicht zu verunsichern.
    „Ach, Kevin ist eine Diva", sagte Josh nur dazu.
    Es klang allerdings nicht abwertend, sondern eher liebevoll. Umso erstaunter

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