Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)
winziges Sachet mit Gleitgel.
Lukas staunte.
„Wo gibt es denn so was?"
Fassungslos sah er die kleine Packung an, in der eine gute Portion Gel eingeschweißt war. Josh hatte an alles gedacht. Er schmunzelte.
„Das sind praktische Minipackungen für unterwegs", erklärte er, während er Lukas' Hose entfernte und sich selbst ebenfalls auszog. „Gibt es gratis, wenn du eine Monatsration Gummis kaufst."
„Aha", ächzte Lukas. Sogleich wurde sein Mund von Joshs Lippen verschlossen. Knutschend räkelten sie sich einige Minuten auf dem Bett, dann ergriff Josh erneut die Initiative und drehte Lukas auf den Bauch.
Mit den Zähnen riss Josh erst die Kondomverpackung auf, dann das Sachet Gleitgel. Seine rechte Hand ruhte dabei auf Lukas' Rücken, um ihn zu streicheln, dann legte er sich auf ihn.
Ihr Liebesakt war nicht sonderlich zärtlich. Vielleicht würde es aber irgendwann einmal so werden?
Als sich Josh von Lukas wieder herunterrollte, stand für ihn längst fest, dass er gegen weitere Nummern mit seinem neuen Bekannten nichts einzuwenden hätte.
Lukas war sanft, willig, entspannt dabei gewesen, ganz so, wie Josh es mochte. Sie mussten nicht viel dabei reden, alles lief von alleine.
Lukas' rote Wangen signalisierten, dass ihm ihr Beisammensein ebenfalls gefallen hatte. Und doch blieb eine gewisse Nachdenklichkeit in seinem Ausdruck.
„Bist du immer so gut ausgerüstet wie heute?"
Er deutete dabei auf die Kondomverpackung und das kleine Sachet Gleitgel. Beides lag noch immer neben ihnen auf dem Bett. Und er war nicht mal überrascht, als Josh nickte.
„Stimmt es denn auch, was in den Zeitungen steht? Dass du mit diesem Sven einfach nur so Sex hattest? Ihr wart kein Paar?"
Josh hatte sich inzwischen aufgerichtet. An Lukas' fragenden Augen erkannte er, dass er einiges erklären musste.
„Ich habe Sven erst an diesem Abend kennengelernt, das stimmt", begann er und holte schließlich weiter aus.
„Weißt du, früher, da bin ich mit Kevin um die Häuser gezogen. Wir hatten eine Menge Spaß zusammen. Und als Kevin krank wurde, blieb ich die erste Zeit immer zu Hause - ihm zuliebe. Ich ging nicht mehr aus, verlor Freunde und den Anschluss zur Außenwelt."
Er seufzte, als er daran dachte, dass er für Kevin wirklich einiges geopfert hatte.
„Schließlich fühlte ich mich so deprimiert und im Alltag verloren, dass ich eine Kontaktanzeige aufgab. Eigentlich wollte ich nur mal quatschen, jemand neues kennenlernen, der mich ein wenig ablenken konnte. Ich traf mich mit dem erstbesten Typen. Unterhalten haben wir uns fast gar nicht."
Josh lachte verkrampft.
„Wir sind in den Park gegangen, er hat mich gefickt und ist wieder abgehauen. Zuvor hat er mir allerdings noch Geld in die Hand gedrückt. Von da an hatte ich ein neues Hobby."
Lukas hatte gebannt zugehört. Das alles zu erfahren schockierte ihn ein wenig. War er auch einer dieser Typen, mit denen Josh einfach nur Sex hatte? Spielten Gefühle keine Rolle? Dieser Gedanke machte ihn betrübt, obwohl er auch froh darüber war, dass Josh mit offenen Karten spielte.
„Was machst du denn für ein Gesicht?", erkundigte sich Josh sofort.
Lukas zog die Schultern etwas an. Was er wirklich dachte, wollte er nicht preisgeben. Irgendwie kannten sie sich ja auch noch kaum.
Er betrachtete Joshs Körper genau. Der war braungebrannt, sehnig, schlank und doch irgendwie muskulös, ließ erahnen, dass er tagtäglich körperlich hart arbeitete, immer in Aktion war, immer draußen an der Luft, immer bemüht, dass es den Tieren gut ging.
„Ich habe nur eben überlegt, ob ..."
„Ja?" Josh kam näher, so dass sie sich tief in die Augen sehen konnten.
„Dein Haar ist so schwarz und deine Augen so dunkel", stellte Lukas fest. Es war nicht wirklich das, was er sagen wollte. „Hast du einen südländischen Ursprung?"
Jetzt lachte Josh, dabei glänzten seine Augen verführerisch. In der Tat war er mit seinem Aussehen zufrieden, abgesehen davon, dass es auf der Welt noch zwei weitere Männer gab, die genauso aussahen wie er.
Doch er wusste, dass seine schwarzen, länglichen Haare reizvoll aussahen und sein markantes Gesicht dies unterstrich. Nur seine Nase, die eine minimale Krümmung zeigte, deutete darauf hin, dass er ein wenig ausländisches Blut in sich trug.
„Meine Mutter stammte aus Südamerika", erklärte er.
„Aha", kam es aus Lukas heraus. Er konnte gar nicht aufhören, Josh anzustarren.
„Möchtest du nicht hier übernachten?", fragte er im nächsten
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