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Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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dein Alibi doch wert sein, oder?"
    Der Fremde drehte sich. Josh hörte noch ein gehässiges Lachen, dann war der Mann unter den Besuchern verschwunden.
    Einige Minuten stand Josh wie erstarrt vor dem Gehege, konnte kaum einen klaren Gedanken fassen.
    Wie sollte er an eine derart große Summe Geld herankommen?
    Sollte er wieder eine Anzeige schalten? Und diesmal nichts von dem Geld an den Zoo spenden? Sollte er sich wirklich verkaufen? Vielleicht mehrere Male pro Nacht? Er würde dann gar keinen Schlaf mehr bekommen ... Aber sein Gehalt als Tierpfleger würde niemals genügend Geld abwerfen, um sich freikaufen zu können.
    Und um ehrlich zu sein, wollte sich Josh nie wieder verkaufen. Er wollte damit aufhören. Er hatte doch jetzt Lukas!
    Und schließlich musste er sich eingestehen, dass er nicht weiterwusste und sich in einer sehr unbequemen Lage befand.
    Dieser Vorfall hatte ihn zutiefst erschüttert und absolut aus dem Gleichgewicht gebracht. An Arbeit war nicht mehr zu denken. Völlig geistesabwesend lief er durch den Zoo, in der Hoffnung, ihm würde ein Geistesblitz eine passende Lösung bescheren, doch nichts dergleichen geschah.
    Sein Gemüt wurde sogar noch mehr überspannt, als er bei den Robben ankam, wo sich gerade die Schaufütterung abgespielt hatte. Dort stand eine Traube von Menschen um die Wasserbecken herum, unter ihnen Kevin. Der liebte diese Vorstellung, und zu dem Leid seines Bruders, suchte er die stets überfüllte Attraktion regelmäßig auf.
    Und ausgerechnet heute, wo Josh sowieso schon psychisch angefressen war, ereignete sich der Vorfall, vor dem Josh immer Angst gehabt hatte.
    Die Fütterung war vorbei. Die Menschenmasse löste sich auf, die Besucher strömten auseinander. Niemand von ihnen nahm wirklich Rücksicht auf den Rollstuhlfahrer, der zwischen ihnen vergeblich versuchte, ein paar Meter voran zu kommen, um ebenfalls das Feld zu räumen.
    Im Gegenteil: Einer der Besucher schob Kevin, samt Rollstuhl, sogar genervt zur Seite, um sich den Weg zu bahnen, dabei gelang das Gefährt bedrohlich nah an die Stufen, die sich dort befanden.
    Erfolglos versuchte Kevin, sich von den Stufen weg zu bewegen, doch es gelang ihm nicht. Stattdessen rollte er während seines Wendemanövers ein Stück zu weit nach hinten, so dass er samt Rollstuhl die Treppe hinunterfiel und zu Boden stürzte.
    Sofort hatte sich ein Kreis um ihn gebildet. Alle starrten ihn an, wie er mühselig nach dem Rollstuhl griff, sich trotzdem nicht aufrichten konnte. Keiner kam ihm zur Hilfe, außer einer schwangeren Frau, die aber selbst nicht mit anpacken konnte, sondern Kevin nur mitfühlend gut zuredete.
    Josh hatte sich derweilen sofort in Bewegung gesetzt. Fluchend stürmte er auf die Besucher zu.
    „Können Sie nicht aufpassen!", schrie er dabei. Der eigentliche Übeltäter war längst verschwunden. Ganz außer Atmen kam er bei seinem Bruder an, der noch immer auf der Erde lag und richtig erschrocken aussah. „Hast du dir was getan?", fragte Josh. Vorsichtig griff er nach Kevin, begutachtete seinen Körper genau.
    „Weiß nicht", stöhnte Kevin. Er verzog das Gesicht ein wenig. „Mein Rücken tut etwas weh."
    Als Josh das hörte, ergriff ihn Panik. Immer, wenn Kevin Rückenschmerzen hatte, kroch die Angst in ihm empor, dass sich dessen Zustand verschlechtern könnte.
    Er mochte sich gar nicht vorstellen, dass Kevin vielleicht einmal komplett gelähmt sein könnte, würde sein Rückenmark erneut geschädigt werden.
    Vorsichtig half er ihm hoch, hievte ihn zurück in den Rollstuhl.
    Die meisten Menschen waren verschwunden.
    „Diese Blödmänner!", fluchte Josh. Er bebte vor Zorn. „So etwas rücksichtsloses! Ich fass das nicht!"
    Er griff sich an den Kopf. Lange nicht mehr war er so wütend gewesen. Prüfend sah er Kevin an. „Ist sonst alles okay? Soll ich einen Arzt rufen? - Mein Gott, hast du dich irgendwo sonst verletzt?""
    Sein Bruder schüttelte den Kopf. „Nein, es geht ... Halb so wild."
    Erleichtert ging Josh in die Knie, seine Arme und seinen Kopf bettete er auf Kevins Schoß. Ihm war scheißegal, was die Leute dachten.
    „Was ist denn los?", erkundigte sich Kevin, während er das dunkle Haar seines Bruders streichelte. „Du bist ja total von der Rolle."
    „Die sollen einfach besser aufpassen!", zischte Josh überreizt. Aber er konnte Kevin nichts vormachen.
    „Das ist doch nicht alles, oder? - Was ist passiert?"
    Da hob Josh seinen Kopf. Er wusste wirklich nicht weiter und musste sich den Kummer von der

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