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Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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lösen."
    „Nein, leider nicht."
    Ein wenig unzufrieden schloss Josh das Tor auf. Obwohl ihm das Zusammensein mit Lukas gefallen hatte, musste er erneut feststellen, dass er in seinen Nachforschungen kein Stück weiter gekommen war.
    Zum Abschied nahm er Lukas noch einmal in den Arm.
    „Komm gut nach Hause und melde dich bald wieder."
    „Werde ich machen."
    Sie küssten sich noch einmal, dann humpelte Lukas auf seinen Krücken davon.
    Josh sah ihm eine Weile hinterher, dann blickte er auf die Straße, dachte an Sven und den Abend, an dem das Unglück passiert war ...

    Lukas musste noch ein paar Meter neben dem hohen Zaun des Zoos entlanggehen. Dahinter waren dichte Bäume und Sträucher gepflanzt, und trotzdem verspürte er abermals das Gefühl, beobachtet zu werden. Sein Gang wurde noch langsamer. Er hörte wieder ein Rascheln, und für einen kurzen Moment dachte er sogar, einen Schatten zwischen den Bäumen erkennen zu können.
    „Hey, warte!", ertönte plötzlich eine Stimme, was ihn regelrecht zusammenfahren ließ. Erschrocken drehte er sich um. Vor ihm stand Josh mit einem Fahrrad.
    „Hast du was dagegen, wenn ich dich nach Hause begleite?" Josh deutete auf den Gepäckträger.
    Es entlockte Lukas ein Lächeln, obwohl ihm noch immer ganz unwohl zumute war.
    „Du hast auch kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache, stimmt's?"
    Josh zuckte mit den Schultern. War es so? Er war sich nicht schlüssig, doch eins stand für ihn fest:
    „Ich möchte einfach, dass du heil nach Hause kommst, und dass dir nicht so etwas Schlimmes passiert wie Sven."

    Als Josh nach Hause kam, bemerkte er sofort, dass etwas nicht stimmte. Es war schon lange nach Mitternacht, doch im Flur der ersten Etage brannte noch Licht.
    Zügig erklomm er die Stufen nach oben und sah, wie seine Tante aus Kevins Zimmer kam.
    „Was ist denn los?", rief Josh erschrocken. Klara schüttelte den Kopf.
    „Kevin ist mal wieder aus dem Bett gefallen."
    Josh fluchte.
    „Mist!" Das musste auch immer passieren, wenn er gerade nicht anwesend war. „Schlimm?"
    Klara verneinte. Da kam auch Bernd aus Kevins Zimmer und seufzte unzufrieden.
    „Er lässt nicht mit sich reden. Er blockiert mal wieder."
    Hilfesuchend sah er seinen Neffen an. „Vielleicht redest du mal mit ihm?"
    „Klar!" Klara und Bernd gingen wieder nach unten.
    Leise betrat Josh das Zimmer. Kevin lag im Bett, mit dem Gesicht zur Wand. Man hörte ihn leise schluchzen. Sein Bruder setzte sich zu ihm ans Bett, streichelte seinen Rücken. Es war nicht einfach, in dieser Lage, ein Gespräch aufzunehmen, doch Josh hatte Routine darin. Es war nicht das erste Mal, dass er seinen Bruder aus einem „emotionalen Tief" herausziehen musste.
    „Hast du wieder geträumt?", fragte Josh leise. Kevin nickte.
    „Vom Unfall?"
    „Ja." Kevin drehte sich. Sein Gesicht glänzte von Tränen, sein Blick war jedoch vorwurfsvoll.
    „Wo warst du?", wollte er wissen. „Ich habe eine halbe Stunde auf dem Boden gelegen, bis Klara mein Rufen gehört hat ..."
    Josh senkte den Kopf. Natürlich hatte er wieder Schuld. Er war nicht da gewesen, hatte nicht geholfen, hatte nicht gehört, dass sein Bruder in Not war.
    „Ich war etwas spazieren, draußen ..."
    „Allein?"
    Josh schüttelte den Kopf.
    „Mit Lukas?", fragte Kevin gezielt. Josh nickte.
    „Seid ihr jetzt zusammen?"
    Josh zögerte einen Moment, bis er sich zaghaft äußerte:
    „Ich glaube schon, ja."
    „Na, dann herzlichen Glückwunsch!", fauchte Kevin. Er drehte sich wieder der Wand zu und schloss verbittert die Augen.
    Josh erhob sich. Still ging er in sein Zimmer, wo er nach dem Wecker griff. Sollte er sich schämen? Es bereuen? Er war gern mit Lukas zusammen. Er wollte ihn nicht fallen lassen. Schon gar nicht wegen Kevin ... und doch, konnte er den jetzt auch nicht im Stich lassen.
    Ohne weiter nachzudenken, schlurfte er in das Zimmer seines Bruders zurück, dort zog er sich aus. Nachdem er das Licht im Flur gelöscht und den Wecker gestellt hatte, legte er sich zu Kevin ins Bett und drückte ihn fest an sich.

VIII

    Es passierte am nächsten Tag, als Josh gerade dabei war die Nasenbären zu füttern. Dazu hatte er sich mitten in das Gehege gesetzt. Die kleinen Tiere mit den langen Schnauzen kamen zutraulich auf seinen Schoß. So aßen sie ihr Futter aus dem großen Metallnapf, welchen Josh mit sich trug, oder durchsuchten ihn direkt nach Nahrung. Oft machte sich Josh einen Spaß daraus, Futter in den vielen Taschen seiner Arbeitskleidung zu verstecken, um

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