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Nachts kommt die Angst: Psychothriller (German Edition)

Nachts kommt die Angst: Psychothriller (German Edition)

Titel: Nachts kommt die Angst: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriela Gwisdek
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Baseballschläger, der an der Wand des Flures lehnte. Das kühle Holz in ihrer Handfläche gab ihr ein wenig Sicherheit. Alexandra drehte sich um die eigene Achse, legte den Lichtschalter des Flures mit dem Ende des Baseballschlägers um und wartete darauf, dass die Sparlampe allmählich ihr Licht entfaltete. Erst dann wagte sie sich Schritt für Schritt bis zur Küche. »Jack?«, flüsterte sie, »komm her, Jack!« Der Welpe hob zwar den Kopf und schlug ein paar Mal mit dem Schwanz auf den Boden, schien aber keine Veranlassung zu sehen, sich zu erheben und zu ihr zu kommen.
    »Wozu, verdammt noch mal, bist du eigentlich nütze!«, murmelte Alexandra. Der kühle Nachtwind, der durch das offene Fenster wehte, ließ sie frösteln. Wieso stand es überhaupt offen? Nicht nur, dass ihr die Erinnerung fehlte, es geöffnet zu haben, keinesfalls würde sie zu Bett gehen, ohne zuvor alle Fenster und Türen zu verriegeln. Blieb also nur die Möglichkeit, dass Harris es geöffnet hatte, und da sie eingeschlafen war, bevor er ging, hatte sie den obligatorischen Kontrollgang nicht gemacht. Dasselbe traf demzufolge auch auf die Haustür zu. Allein der Gedanke, die letzten Stunden in einem offenen Haus geschlafen zu haben, jagte ihr eine Heidenangst ein.
    Sie schaltete das Licht in der Küche an und lief schnurstracks auf das Fenster zu. Jack, der unmittelbar darunterlag, ließ sich nur widerwillig zur Seite schieben und kommentierte ihre Bemühungen mit leisen Knurrgeräuschen.
    Kaum dass sie den Rahmen berührt hatte, schoss das Fenster wie ein Fallbeil nach unten und rastete mit ohrenbetäubendem Knall ein.
    Jack jaulte kurz auf und verließ dann winselnd und mit eingezogenem Schwanz die Küche. Alexandra war sekundenlang starr vor Schreck. »Mein Gott, Alex, komm wieder runter!«,flüsterte sie und verriegelte mit zitternden Händen das Fenster. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt, rannte den Flur hinunter und verschloss hastig die Haustür. Seit sie in einem Film gesehen hatte, wie man einen Schlüssel von außen herausschieben und dann unter der Tür hindurchholen konnte, ließ sie ihn prinzipiell waagerecht im Schloss stecken. Erleichtert lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Tür und rutschte daran herunter. Wieder einmal verwünschte sie ihre Entscheidung, den sicheren Hort ihrer Frankfurter Stadtwohnung verlassen und sich freiwillig in solch eine Lage begeben zu haben. Dieses Haus war eine einzige Katastrophe, ob es nun mitten im Dorf oder Kilometer davon entfernt stand. Man sollte es auf keinen Fall allein bewohnen, wollte man nicht jede Nacht aufs Neue Gefahr laufen, vor Angst zu sterben.
    »Komm zu mir, Jack«, lockte sie den Welpen, der soeben wieder in die Küche verschwinden wollte. Jack gehorchte und kam schwanzwedelnd auf sie zugaloppiert. Auf halber Strecke stoppte er plötzlich, spitzte die Ohren und hob eine Pfote an. Alexandra kannte diese Art des Vorstehens vom Jagdhund ihres Großvaters. So hatte der Irish Setter angezeigt, dass er potentielle Beute ausfindig gemacht hatte, die dann der Großvater aufscheuchen und erlegen musste. Soviel sie wusste, gehörte Jacks Rasse zwar nicht zur Gruppe der Vorstehhunde, aber er benutzte eindeutig die gleiche Haltung. »Vielleicht hast du’s ja auch von deinem Großvater gelernt«, scherzte Alexandra. Jack hielt unbeirrt die rechte Pfote angewinkelt und lauschte.
    Langsam wurde ihr klar, dass Jack dies nicht zu ihrer Belustigung veranstaltete, sondern einen guten Grund dafür haben musste.
    Was in Teufels Namen hörte er bloß? Alexandra spürte Wut in sich aufkommen. Wut auf sich selbst, die sie wie ein verängstigtes Kind jede Nacht hoffte, dass diese schnell vorbeiging,und Wut auf den Verursacher der Geräusche, wer oder was es auch immer war.
    So geräuschlos es nur irgend ging, stand sie auf und schlich zur Treppe. Alexandra war sich sicher, dass das, was Jack hörte, von oben kommen musste, und sie war fest entschlossen, dem jetzt endgültig auf den Grund zu gehen. Vorsichtig setzte sie den rechten Fuß auf die erste Treppenstufe, verlagerte dann das Gewicht und verharrte, ganz wie Jack, den linken Fuß in der Luft haltend. Die Stufe unter ihr knarrte nur kurz, aber weithin vernehmbar. Es war unmöglich, lautlos nach oben zu gelangen.
    »Warum auch?«, dachte Alexandra trotzig und betrat die nächste Treppenstufe. »Ich schleiche doch nicht durch mein eigenes Haus!« Dennoch stand ihr das Unbehagen geradezu auf der Stirn geschrieben, als sie sich Stufe für

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