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Nachts lockt das Verlangen

Nachts lockt das Verlangen

Titel: Nachts lockt das Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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Trampolindeck des Katamarans herum. Sie versuchte, das kalte Wasser zu fangen, das durch den grobmaschigen Stoff heraufspritzte, und kicherte, wenn es zwischen ihren kleinen Fingern verschwand.
    „Definiere Kuss“, sagte Lexi, während sie das Hauptsegel mit geübten Händen neu ausrichtete und sie weiter hinaus aufs Meer glitten.
    „Ein richtiger Kuss“, sagte Devin.
    „Mit Umarmung?“, fragte Lexi.
    „Ja“, gab sie zu.
    „Fummeln?“
    „Nein.“
    „Aber der Kuss war gut?“, beharrte Lexi.
    „Der Kuss war fantastisch“, bestätigte sie seufzend. Wie auch immer es um seine moralischen Ansichten stand, wie auch immer er sich aufführte, Lucas Demarco wusste, wie man eine Frau küsste.
    Sie verdrehte eines der Gurtbänder an Amelias Rettungsweste und ließ es wieder los. „Aber warum hat er mich geküsst?“ Die Frage hatte sie die ganze Nacht lang gequält.
    „Manche Männer brauchen keinen Grund“, spekulierte Lexi. „Und wenn es zum Sex kommt, werden sie von ihren Urinstinkten gesteuert.“
    „Erstens: Es war kein Sex. Zweitens: Lucas handelt nicht ohne Grund.“ Und bestimmt überließ er keinem Urinstinkt die Kontrolle. „Er geht logisch vor, durch und durch organisiert und zwanghaft zielorientiert. Alles, was er tut, hat einen Grund.“
    „Hältst du es für klug, in dieser Situation auch noch paranoid zu werden?“ Lexi drehte hart an der Ruderpinne.
    Das Boot kippte zur Seite. Devin sicherte sich an einem der Haltegriffe und hielt Amelia fest. „Es ist keine Paranoia, wenn jemand wirklich hinter dir her ist.“
    Lexi nickte.
    Devin setzte ihr weißes Baseballcap auf. „Ich werde nicht rumsitzen und auf seinen nächsten Zug warten. Wenn ich immer nur reagiere, verliere ich. Wie bei der Anhörung. Er hatte einen Plan. Ich nicht. Und das ist mich teuer zu stehen gekommen.“
    Lexi lockerte das Segel. „Was willst du tun?“
    „Einen Plan aufstellen“, verkündete Devin.
    „Sehr witzig, Sherlock. Was für einen Plan?“
    Er musste undurchschaubar und brillant sein, doch je simpler, desto besser. Sie musste Lucas ausmanövrieren, ohne dass er es kommen sah.
    „Du könntest ihn noch mal küssen“, schlug Lexi vor.
    „Was Besseres fällt dir nicht ein?“
    „Damit würdest du den Spieß umdrehen. Du bist eine umwerfende Frau.“
    Das konnte sie unmöglich durchziehen. „Ich bin nicht gerade ein männermordender Vamp.“
    Lexi grinste. „Könntest du aber sein. Ich würde dir ein Kleid leihen. Wir kümmern uns zusammen um dein Make-up, verpassen dir ein Paar Schlaf-mit-mir-High-Heels und verwuscheln deine Haare.“
    Devin kicherte. „Und dann?“
    „Und dann ist er Wachs in deinen Händen.“
    „Und …?“
    „Ein bisschen Bettgeflüster. Und du erfährst alle seine Geheimnisse.“
    Devin spritzte Wasser auf Lexi. „Ich werde nicht mit ihm schlafen.“
    „Natürlich nicht. Du ziehst nur sexy Klamotten an, wirfst ihm ein paar Komm-her-Blicke zu. Wenn du etwas Nützliches über Konrad erfährst – oder über Lucas – kannst du es vor Gericht nutzen.“
    Lexi lehnte sich im auffrischenden Wind weit zurück, um das Boot in der Balance zu halten. Devin fasste Amelia fester und verlagerte ihr Gewicht. Das Segel schlug laut hin und her.
    „Könnte funktionieren“, rief sie zu Lexi hinüber. „Wenn ich einen Beweis dafür finde, dass es Lucas und Konrad bei Amelia nur um das Erbe ging, kann ich gewinnen.“
    Lexi verlangsamte das Tempo des Bootes, als sie sich dem Ufer näherten. „Und wenn er schon jetzt auf der sexuellen Ebene nur mit dir spielt?“
    „Dann wiege ich ihn in falscher Sicherheit.“ Sie hatte keine Angst. Na gut, der Gedanke, Sexspielchen mit Lucas zu spielen, schüchterte sie vielleicht ein wenig ein. Aber es war für eine gute Sache, und sie musste einfach nur einen kühlen Kopf bewahren.
    Lexi richtete das Boot heimwärts aus. „Du solltest auch das Haus durchsuchen.“
    Devin nickte. „Wenn er nicht schlau genug ist, die Beweise zu verstecken, verdient er es, erwischt zu werden.“
    „Was glaubst du, was wirst du finden?“
    „Keine Ahnung.“
    „Sieht aus, als bekämen wir Gesellschaft.“ Lexi deutete zum Strand.
    „Nicht Lucas.“ Trotz ihrer Worte war sie noch lange nicht bereit, ihre Pläne in die Tat umzusetzen – oder ihn schon wiederzusehen.
    „Es ist Steve.“ Lexi richtete den Katamaran auf den Strand aus.
    Als sie sich dem Ufer näherten, band Devin Amelias Sicherheitsleine los und drückte die Kleine fest gegen ihre Hüfte, bevor sie

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