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Nachts lockt das Verlangen

Nachts lockt das Verlangen

Titel: Nachts lockt das Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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ihm los?
    Er atmete tief ein, nahm die Laptoptasche und trat zurück. Ein Verlangen nach Devin? Absolut nicht. Nicht mal annähernd. Niemals.
    Devins Schulter und ihr Schenkel zitterten immer noch von der kurzen Berührung. War das wirklich das erste Mal gewesen, dass er sie berührt hatte? Das allererste Mal?
    Sosehr sie auch grübelte, sie konnte sich an kein anderes Mal erinnern. Und offensichtlich hätte sich das Ereignis ihr bis ins Mark eingebrannt.
    „Du brauchst einen ruhigen Ort, an dem du konzentriert arbeiten kannst“, sagte Lucas. „Ich zeig dir die Bibliothek.“
    „Wenn Amelia erst einmal schläft …“
    Er lehnte sich gegen den Tisch. „Du hast eine Deadline.“
    „Die hab ich.“
    „Dann lass das Kindermädchen auf Amelia aufpassen, während du …“
    „Versuchst du, mich von Amelia fernzuhalten?“
    In deutlich sichtbarem Schock zog er die Augenbrauen hoch. „Nein.“
    Sie war geneigt, ihm zu glauben. „Was dann?“ Was kümmerte ihn ihre Deadline?
    „Ich biete dir einen Platz zum Arbeiten an.“
    Sie musterte ihn, den angespannten Mund, die kühlen schiefergrauen Augen, die beeindruckenden dunklen Brauen. „Du bist nett zu mir“, beschwerte sie sich.
    „Und?“
    „Das entspricht nicht deinem Charakter. Und ich versuche herauszufinden, was du bezweckst.“
    „Ich bin kein Monster, Devin.“
    Der Klang ihres Namens ließ ihre Brust eng werden. „Aber du bist ziemlich kaltblütig.“
    Stille folgte ihren Worten.
    Dann stieß Lucas sich vom Tisch ab. Er ging einen Schritt auf sie zu und einen weiteren und noch einen. Erkenntnis leuchtete in seinen Augen auf. „Devin“, wisperte er. „Im Moment fühle ich mich nicht mal einen Hauch kaltblütig.“
    Sie hob das Kinn und sah ihn an. Selbst wenn ihr Leben davon abhinge, eine Erwiderung auf seine Worte fiel ihr nicht ein.
    Er roch wie eine frische Meeresbrise. Seine Wangen waren glatt rasiert, und in seinen grauen Augen tanzten silberne Funken. Seine Lippen wirkten mit einem Mal ganz sanft, und sie konnte ihren Blick nicht von ihnen lösen.
    „Was tust du da?“, brachte sie schließlich heraus. Sie befahl ihren Beinen, sich zu bewegen, den Raum zu verlassen, zu fliehen, aber sie gehorchten ihr nicht.
    „Ich wünschte, ich wüsste es.“
    Er strich über ihr Kinn. Sein Atem war sanft und süß, als er den Kopf zur Seite neigte.
    „Das dürfen wir nicht“, murmelte sie.
    Es gab keinen Zweifel an seinen Absichten. Aber schon fühlte sie, wie sie sich ihm entgegenstreckte. Ihr wurde heiß. Sie schloss die Augen. Dann berührten seine Lippen ihre.
    Er schlang einen Arm um sie, zog sie an sich, drückte sie eng gegen seine Brust.
    Er beugte sich zu ihr und küsste sie zärtlich. Ihr Körper reagierte sofort auf ihn. Sie umschlang seine Schultern und neigte den Kopf zur Seite. Sie öffnete die Lippen, ihre Zunge verirrte sich in seinen Mund.
    Eine Ewigkeit später, als das Blut in ihrem Kopf rauschte und ihr gesamter Körper vor Erregung brannte, brach Lucas den Kuss plötzlich ab. Sein Atem ging schwer und laut, und sie hätte schwören können, sein Herz ebenso heftig schlagen zu hören wie ihres.
    „Wie sich herausstellt“, keuchte sie, umklammerte fest ihre Oberarme und trat etwas zurück, „können wir.“
    Scham durchströmte sie.
    Sie biss sich auf ihre heiße Unterlippe und brachte ihr kurzes Haar mit den Fingern in Ordnung, beschämt, dass sie sich von ihm hatte küssen lassen, dass sie ihn geküsst hatte, mit Hingabe geküsst hatte.
    Es wäre schlimm genug gewesen, wenn es ihr nicht gefallen hätte. Aber, oh je, wie es ihr gefallen hatte! Sie kämpfte darum, ihre Hormone wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    „Das war falsch.“ Sie schüttelte den Kopf. „Das war dumm. Wir werden das nicht noch einmal tun.“
    Das letzte, was sie riskieren konnten, war, einander bei jeder Gelegenheit in den Armen zu liegen, sich zu küssen, sich in Leidenschaft zu verlieren, während sie um das Sorgerecht für ein kleines Mädchen kämpften.
    Es war wichtig, dass sie sich da einig waren.
    Er reagierte nicht.
    „Lucas“, sagte sie.
    Er sah sie an. „Was? Willst du, dass ich lüge?“

4. KAPITEL
    Gleich am Morgen war Devin aus dem Herrenhaus in ihr Cottage geflüchtet. Und als Lexi einen Segeltörn vorschlug, hatte sie sofort zugestimmt. Je länger sie Lucas nicht über den Weg lief, desto besser.
    Draußen auf dem Wasser hockte Amelia zwischen Devins Beinen und hüpfte in ihrem kleinen Badeanzug und dem Bademantel fröhlich auf dem

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