Nachts lockt das Verlangen
absprang und auf sandigem Grund landete. Er war schlüpfrig unter ihren Füßen, aber sie behielt das Gleichgewicht und watete neben dem Boot her an Land.
Sie packte die Bugleine mit ihrer freien Hand, doch sie hätte sich nicht sorgen müssen. Lexi landete das Boot profimäßig an und sprang von Bord.
„Sah aus, als hättet ihr Spaß gehabt da draußen“, bemerkte Steve und nahm Amelia sanft aus Devins Armen. Er hielt sie in die Höhe und erzählte ihr irgendwelchen Unsinn.
Das Baby strahlte ihn an, gab ein paar gurrende Laute von sich und griff nach seiner Nase. Steve bettete es trotz der sperrigen Rettungsweste und allem auf seine Schulter, und Devin kam nicht umhin, seinen mühelosen Umgang mit Amelia mit dem ungeschickten von Lucas zu vergleichen.
„Ich dachte, du könntest etwas Hilfe brauchen“, sagte Steve.
Sie legte ihre Rettungsweste ab und nahm Amelia aus seinen Armen, um sie von ihrer Weste zu befreien. „Wobei?“
„Ich dachte, du würdest ein paar mehr Sachen aus deinem Haus holen. Für das Baby. Vielleicht auch für dich.“
„Woher hast du gewusst, dass ich hier bin?“ Es war beunruhigend, dass er einfach so aus dem Nichts aufgetaucht war.
„Er hat die Angestellten ausgehorcht“, ertönte unerwartet Lucas’ Stimme.
Überrascht blickte Devin auf und sah ihn über den Strand näherkommen. Er hatte die Schuhe ausgezogen, die Hosenbeine aufgerollt und das Jackett über einen Arm gelegt. „Er hat dich ausspioniert.“
„Und was ist mit dir?“, forderte Steve ihn heraus.
„Es sind meine Angestellten“, gab Lucas zurück.
„Ich brauche keine Umzugshilfe“, beendete sie ihr Gespräch mit Steve.
Dann wandte sie sich an Lucas. „Und du, du hast auch keinen Grund, hier zu sein.“ Sie war nicht gerade verrückt danach, dass die Demarcos in ihr Zuhause einfielen.
„Ich wollte nur sicherstellen, dass du zurückkommst.“ Er blickte ihr in die Augen. Ganz offensichtlich wusste er, wie sehr der Kuss sie aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, und dass sie deswegen hierher geflüchtet war.
Tja, Überraschung: Sie war drüber weg, und sie würde seine Attraktivität ab jetzt ignorieren. Er war das Objekt ihrer Nachforschungen und mehr nicht.
„Natürlich komme ich zurück“, sagte sie leichthin, rückte Amelias kleinen Sonnenhut zurecht und strich über ihr flaumiges Haar.
Trotzdem spürte sie Lucas’ Blick. Aber sie versicherte sich, dass er unmöglich wissen konnte, was in ihrem Kopf vorging.
„Du hättest mir sagen sollen, wohin du gehst.“
„Bin ich jetzt deine Gefangene?“ Die Worte waren aus ihrem Mund, bevor sie sie zurückhalten konnte.
„Du unterstehst einer gerichtlichen Anordnung.“
Sie musterte ihn. Würde er das hier gegen sie verwenden? Hatte er sie gemeldet, ihr unterstellt, dass sie Amelia unrechtmäßig vom Anwesen der Demarcos entfernte?
Sie ging auf ihn zu, sprach leise und drohend. „Was hast du getan?“
„Verdammt!“, schrie Lexi hinter ihr auf, und Lucas rannte unverzüglich los.
Devin fuhr herum, sah, wie er sein Jackett fallen ließ und ins Wasser stürmte, dem Katamaran hinterher. Der Wind hatte aufgefrischt, und das Boot war vom Strand zurück ins Wasser geglitten. Die Brise füllte das Hauptsegel, und das Boot steuerte hinaus auf den Sund.
Auch Lexi rannte los, doch Lucas war schneller. Als das Wasser ihm bis zur Taille ging, stürzte er sich hinein, schwamm kraftvoll durch die Wellen und griff nach einer Achterleine.
Lexi stand brusttief im Wasser. Steve war immer noch am Ufer. Und sie hielten alle drei den Atem an, während Lucas sich an dem Seil entlanghangelte. Er packte einen Griff auf dem Ponton und zog sich, vollkommen durchnässt, auf das schneller werdende Boot.
„Ich kann nicht glauben, dass er es erwischt hat“, entfuhr es Lexi. „Das war einfach nur bescheuert“, fluchte sie, und ihr Gesichtsausdruck verriet Devin, dass sie sich unnötig hatte ablenken lassen.
„Muss eine plötzliche Windbö gewesen sein“, sagte sie tröstend. Sie beobachtete Lucas, der die Kontrolle über den Katamaran gewann. Er duckte sich unter dem Baum hindurch, während er gegen den Wind kreuzte, eine Wende vorbereitete.
„Kann er segeln?“, fragte Lexi.
Steve nickte, seine Lippen waren zu einer grimmigen Linie zusammengepresst. In seinen braunen Augen lag eine Kälte, die Devin zuvor noch nie gesehen hatte.
Sie hob Amelia auf ihre andere Hüfte und konzentrierte sich auf Lucas, der mit dem Boot vor der untergehenden Sonne einen weiten
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